Angstklima

Der ständige Beschuss mit (oft erfundenen) Panikmeldungen über den bevorstehenden Weltuntergang erzeugt echte Phobien, insbesondere bei Jugendlichen. Medien und Organisationen beginnen nun, die von ihnen miterzeugten Psychosen zu nutzen. Das eröffnet neue und vielversprechende Geschäftsfelder. Was haben die folgenden Aussagen und Beiträge gemeinsam? Zum einen der Hinweis auf beginnende Wüstenbildung durch die stellvertretende Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt, zweitens die Katastrophenmeldung des Bayerischen Rundfunks über abschmelzende Gletscher im Mangfallgebirge, deren Verschwinden die Trinkwasserversorgung in München gefährdet, und drittens die Prognose der Autorin und Degrowth-Expertin Ulrike Herrmann in einem Gespräch mit der NZZ, dass die Ozeane kein CO2 mehr aufnehmen könnten und eine Erderwärmung von sechs Grad bis 2100 bevorstehe. Nichts davon ist wahr. Nicht einmal teilweise. Die Lieberoser Wüste, die von Göring-Eckardt auf Twitter kommentiert wurde, ist ein alter Panzerübungsplatz in Brandenburg und hat nichts mit dem Klimawandel zu tun. Eine wärmere Durchschnittstemperatur führt langfristig zu mehr Niederschlag, nicht zu weniger. Die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland ist seit 1910 um gut 10 Prozent gestiegen. München bezieht den Großteil seines Trinkwassers tatsächlich aus dem Mangfallgebirge, aber es gibt dort keine Gletscher mehr. Die Behauptung von Herrmann, dass die Ozeane kein CO2 mehr aufnehmen könnten, ist völlig falsch. Ozeane nehmen nach wie vor mehr CO2 auf als jedes andere System der Erde. Einige Wissenschaftler prognostizieren, dass sich die Aufnahmefähigkeit in Zukunft abschwächen könnte, aber niemand sagt, dass die Ozeane kein CO2 mehr aufnehmen können. Die IPCC-Berichte gehen auch nicht von einer Erwärmung von 6 Grad in diesem Jahrhundert aus. In den drei Beispielen werden absurde Falschbehauptungen aufgestellt, insbesondere von Personen mit großer Reichweite im Milieu der Klimakatastrophisten. Das neueste Bedrohungsnarrativ besagt, dass Sommerwärme ab 30 Grad oder knapp darüber tödliche Folgen hat. Wie sich menschliches Leben in dicht besiedelten Gebieten wie Afrika, dem indischen Subkontinent und Südostasien entwickeln konnte, bleibt dabei unerörtert. Auch hier treten Personen wie Katrin Göring-Eckardt und Sara Schurmann vor das Publikum und verbreiten Angst. Sie bezeichnen alle, die den Nationalen Hitzeschutzplan von Karl Lauterbach nicht für nötig halten, als bösartige Klimakrisenrelativierer. Das Schlagwort vom Amazonasregenwald als „grüne Lunge der Erde“, die angeblich Sauerstoff für die ganze Welt erzeugt, wird von Außenministerin Annalena Baerbock, Arbeitsminister Hubertus Heil und dem ZDF verwendet. Die Behauptung, dass der Amazonaswald 20 Prozent des weltweiten Sauerstoffs produziert, ist jedoch falsch. Tatsächlich erzeug

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Klima der Angst

Der Dauerbeschuss mit (oft erfundenen) Panikmeldungen zum bevorstehenden Weltuntergang erzeugt echte Phobien, vor allem bei Jugendlichen. Medien und Organisationen beginnen jetzt, die von ihnen miterzeugten Psychosen zu bewirtschaften. Das eröffnet ganz neue, vielversprechende Geschäftsfelder. Was haben folgende Wortmeldungen und Beiträge gemeinsam? Zum einen der Hinweis auf beginnende Wüstenbildung durch die stellvertretende Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt, zweitens die Katastrophenmeldung des Bayerischen Rundfunks über abschmelzende Gletscher im Mangfallgebirge, deren Verschwinden die Trinkwasserversorgung in München gefährdet, drittens die in einem Gespräch mit der NZZ von der Autorin und Degrowth-Expertin Ulrike Herrmann vorgetragene Prognose, die Ozeane könnten kein CO2 mehr aufnehmen, ihre Speicherfähigkeit sei erschöpft und deshalb stehe eine Erderwärmung bis 2100 von sechs Grad bevor? Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Twitter

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