Der Putsch Erdogans und die NATO-Schweden

Für die Aufnahme Schwedens in die NATO kann Joe Biden gefeiert werden, aber der eigentliche Gewinner ist Recep Erdogan. Es wird behauptet, dass er dafür 11 Milliarden Dollar IWF-Kredit ohne Auflagen erhalten hat. In den USA herrscht bereits Vorwahlkampfstimmung, und Joe Biden steht unter Druck von Donald Trump und Robert F. Kennedy. Beide mischen die Innenpolitik in den USA auf. Beim NATO-Gipfel brauchte Biden einen Erfolg, und mit dem Beitritt Schwedens hat er ihn erreicht. Allerdings wurde dieser Erfolg anscheinend teuer von der Türkei erkauft. Es wird behauptet, dass die Türkei zugestimmt hat, nachdem die USA einem F-16-Kampfbomber-Deal mit dem Land zugestimmt haben. Die Türkei ist die zweitstärkste Armee innerhalb der NATO, daher ist Erdogan einflussreich. Jetzt erhält die Türkei auch neue F-16 aus den USA, dafür hat sie ihren Widerstand gegen den Schweden-Beitritt aufgegeben. Das ist die Geschichte, die in den Medien erzählt wird. Seymour Hersh kennt jedoch eine andere Geschichte. Er behauptet, dass die NATO-Erweiterung „erkauft“ wurde. Biden habe versprochen, dass der Internationale Währungsfonds der Türkei eine dringend benötigte Kreditlinie in Höhe von 11-13 Milliarden Dollar gewähren würde. Ein Beamter, der direkt mit der Transaktion vertraut sei, sagte: „Biden musste einen Sieg erringen, und die Türkei ist in akuter finanzieller Bedrängnis“. Erdogan braucht das Geld nicht nur, um die vom Erdbeben zerstörten vier Millionen Gebäude in der Türkei wieder aufzubauen. Biden hat seinen „Coup“ erreicht: Putin habe genau das bekommen, was er nicht wollte – eine erweiterte, direktere NATO-Allianz. Das behauptet zumindest die New York Times. Laut Hersh gibt es eine weitere Geschichte über die Türkei aus Sicht der US-Außenpolitik: Eine Analyse des Council on Foreign Relations mit dem Titel „Turkey’s Increasing Balance Sheet Risks“ bringt es auf den Punkt: Erdogan hat die Wiederwahl gewonnen und „muss nun einen Weg finden, um eine drohende Finanzkrise zu vermeiden“. Die Türkei steht kurz davor, keine brauchbaren Devisenreserven mehr zu haben, und muss entweder ihr Gold verkaufen, einen vermeidbaren Zahlungsausfall riskieren oder die bittere Pille einer kompletten Kehrtwende und möglicherweise eines IWF-Programms schlucken. Ein weiteres Problem für die Türkei ist, dass die türkischen Banken der Zentralbank des Landes so viel Geld geliehen haben, dass sie ihre inländischen Dollar-Einlagen nicht einlösen können, falls die Türken die Gelder jemals zurückfordern sollten. Die Ironie für Russland und ein Grund für viel Ärger im Kreml ist das Gerücht, dass Putin russisches Gas auf Kredit an Erdogan geliefert hat, ohne dafür bezahlt zu werden. Putins Großzügigkeit hat sich in dem Maße ausgewirkt, in dem Erdogan der Ukraine Drohnen für den Einsatz in ihrem Krieg gegen Russland verkauft hat. Die Türkei hat der Ukraine auch erlaubt, ihre Ernten durch das Schwarze Meer zu transportieren. Wenn die US-Analyse stimmt, hat Erdogan also einen IWF-Kredit erhalten, ohne sich den entsprechenden IWF-„Strukturanpassungsprogrammen“ zu unterwerfen. Erdogan hat die USA ausgespielt und von der Schwäche Bidens profitiert. Und das, nachdem die Türkei zuvor von den Gas-Deals mit dem Kreml profitiert hat. Dazwischen hat er seine Wiederwahl erreicht. Erdogan ist einer der großen Gewinner im Ukraine-Krieg

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Das NATO-Schweden als Erdogans Coup

Für die Aufnahme Schwedens in die NATO lässt sich Joe Biden feiern. Der wahre Gewinner ist aber Recep Erdogan. Er soll dafür 11 Milliarden Dollar IWF-Kredit bekommen haben – ohne Auflagen.  In den USA ist bereits Vorwahlkampfstimmung. Der skurrile (und wohl kaum amtsfähige) Joe Biden steht unter Druck – von Donald Trump, aber auch von Robert F. Kennedy. Beide mischen die Innenpolitik in den USA auf. Am NATO-Gipfel brauchte einen einen Erfolg. Mit dem Beitritt der Schweden hat er ihn. Aber der wurde offenbar teuer von der Türkei erkauft. Geld für die Türkei Öffentlich heißt es, die Türkei habe zugestimmt, nachdem die USA einen F-16-Kampfbomber-Deal mit dem Land zugestimmt hat. Die Türkei ist die zweitstärkste Armee innerhalb der NATO –

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