Schweden in der NATO und die Ukraine ohne Unterstützung zu Hause

Der Übergang von der begeisterten Unterstützung der Ampel-Regierung für die Regierung Selenskyj zu einer nüchterneren Haltung hat begonnen. Dies liegt zum einen daran, dass die Ukraine weder verlieren noch gewinnen darf – und zum anderen an den vielen anderen Problemen, mit denen alle Regierungen weltweit zu kämpfen haben. Nach dem Nato-Gipfel in Vilnius fragten sich die Fernsehnachrichten, was dabei herausgekommen ist. Die Antwort lautet: Schweden wird neues Nato-Mitglied und die Ostsee wird zum Nato-Meer. Die Ukraine erhält mehr und neue Waffen, aber das war auch schon alles. Ob Präsident Selenskyj mit dem Ergebnis zufrieden sein kann, wollte der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz wissen. Seine Antwort war kompakt und prägnant: Die USA waren nie bereit, Sicherheitsgarantien im Sinne des Artikel 5 des Nato-Vertrags abzugeben. Die Ukraine hat bekommen, was sie bekommen konnte, und muss damit leben. Sie kann sich auf den Westen verlassen, aber nur eingeschränkt. Das war das zu erwartende Ergebnis des Gipfels von Vilnius.

Die Moderatorin fragte, ob nach zwei Monaten erfolgreicher Gegenoffensive nicht längst der Zeitpunkt für Friedensgespräche gekommen sei. Wehrschütz antwortete, dass dieser Zeitpunkt längst gekommen sei. Es gibt eine lebhafte Debatte in den USA, die den Ukraine-Krieg mit dem Korea-Krieg vergleicht. Die Friedensverhandlungen im Korea-Krieg dauerten zwei Jahre. In der Ukraine geht es nicht darum, das Schießen zu beenden, sondern eine politische Lösung zu finden und umzusetzen. Ohne Verhandlungen hat das Land keine Friedensperspektive und auch keine Unterstützung in Europa. Verhandlungen sind also sehr wichtig, um diesem Krieg ein Ende zu setzen.

Die ARD-Tagesschau stimmte überraschend mit dem nüchternen Blick auf die Ukraine beim Nato-Gipfel überein. Man streckt vorsichtig die Hand Richtung Beitritt aus, um keinen Krieg zu riskieren und keinen Blankoscheck auszustellen. Niemand weiß, in welchem Zustand die Ukraine politisch sein wird, wenn der Krieg vorbei ist. Der Übergang von der begeisterten Unterstützung der Ampel-Regierung für die Regierung Selenskyj zu nüchterneren Tönen hat begonnen. Strategisch und militärisch darf die Ukraine weder verlieren noch gewinnen. Sie ist mit vielen eigenen Problemen konfrontiert, wie alle Regierungen weltweit. Die Ukraine ist ein Land, das sich selbst überlassen ist, in dem ein regionaler militärischer Konflikt zum Alltag geworden ist. Einige Ukrainer haben genug Geld, um ins Ausland zu ziehen, während die Mehrheit der Ukrainer zu Hause mit ihren bescheidenen Möglichkeiten ihr tägliches Leben bewältigt. Im Geo-Schach der Großmächte gehorchen sie den Interessen globaler Industrien

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Schweden in der Nato und die Ukraine allein zu Haus

Der Übergang von der Hurra-Unterstützung der Ampel-Regierung für die Selenskyj-Regierung zu nüchterneren Tönen hat eingesetzt. Einerseits militärisch, weil die Ukraine nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf – andererseits wegen der vielen anderen ganz eigenen Probleme, die alle Regierungen der Welt voll beschäftigen. Screenprint ORF 2 Vor ein paar Tagen schrieb ich Im Osten nichts Neues. Beim Zustand des Ukraine-Krieges dürfte sich wohl auf absehbare Zeit nichts Grundlegendes ändern, so dass es korrekter wäre, vom Krieg in der Ukraine zu sprechen. Zum Ende des Nato-Gipfels in Vilnius gingen die Fernseh-Nachrichten der Frage nach, was dabei rausgekommen ist. Der Weg frei für Schweden als neues Nato-Mitglied lautet die Antwort – und die Ostsee damit ein Nato-Meer. Mehr und neue Waffen für

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