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Rezension: Finkielkraut und das Ende der Literatur

Published On: 16. Juli 2023 1:10

Alain Finkielkraut, auch bekannt als der französische Peter Sloterdijk, hat kürzlich ein vielbeachtetes Gespräch mit ihm geführt. Beide sind insofern vergleichbar, als sie das kulturelle Geschehen in kundiger und sprachlich herausragender Weise analysieren. Allerdings unterscheidet sich der Intellektuelle jenseits des Rheins von seinem deutschen Kollegen dadurch, dass er deutlich gegen die Politische Korrektheit rebelliert und Debatten führt, vor denen Gleichgesinnte zurückschrecken. Diese Haltung, insbesondere seine Kritik an Einwanderungspolitik, Islamisierung, Genderisierung und extremem #MeToo-Feminismus, hat nicht nur zu seiner Isolierung im intellektuellen Leben geführt, sondern er wurde sogar einmal Opfer eines tätlichen Angriffs. Der Täter war vermutlich ein radikaler Moslem und Israel-Hasser. Die anschließenden Diskussionen reichten sogar bis in den Élysée-Palast.

Vor Jahren waren die öffentlichen Emotionen bereits hochgekocht, als Finkielkraut in die renommierte Académie Française aufgenommen wurde. Wer sich in Frankreich heute als Laizist positioniert, muss sich auf heftige Polemik der medial mächtigen Multikulturalismus-Fraktion einstellen. Der schmerzliche Kulturbruch wird von Finkielkraut als zentrales Thema in seinem Buch „Ich schweige nicht“ behandelt, das 2021 auf Deutsch erschienen ist. Ein Symbol für diese Entwicklung ist der Brand der Kathedrale Notre-Dame im Jahr 2019, der selbst den ungläubigen säkularen Juden erschüttert hat. Finkielkraut interpretiert die Politische Korrektheit als Kapitel in der Geschichte des schlechten Gewissens. Bürger, die sich schuldbeladen fühlen, wollen die Schuld der Vorfahren wieder gutmachen, vor allem gegenüber Minderheiten. Dabei greifen sie jedoch die kulturell-literarischen Grundlagen frontal an. An den meisten Bildungseinrichtungen haben die Generalattacken der Antidiskriminierungskämpfer Erfolg gehabt.

Die Kritische Rassentheorie und andere Vertreter der einst marginalisierten Gruppen werden von Finkielkraut ebenfalls kritisiert. Selbst die Guten werden mittlerweile diskreditiert. In anderen Bereichen des Kulturlebens haben sich die Vertreter der einst tatsächlich oder vermeintlich Marginalisierten zu einer neuen Orthodoxie aufgeschwungen. In Frankreich, einem traditionell „katholaizistischen“ Land, muss Gotteslästerung erlaubt sein, da sonst die Freiheit grundsätzlich auf dem Spiel steht. Finkielkraut ist vor allem besorgt über den Traditionsbruch, der sich in allen Teilen der Kultur zeigt, insbesondere in der Literatur. In Zeiten der Dominanz audiovisueller Medien sind Bücher, die die Seele der Menschen formen, rar geworden. Der Ausblick ist pessimistisch: Wir sind in das Zeitalter nach der Literatur eingetreten, in dem die Unwahrheiten des Lebens die Kunst zu besiegen scheinen

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BuchbesprechungFinkielkraut und das Ende der Literatur

Alain Finkielkraut wird gelegentlich der französische Peter Sloterdijk genannt, mit dem er jüngst ein vielbeachtetes Gespräch führte. Beide mögen insofern vergleichbar sein, als sie das kulturelle Gegenwartsgeschehen in kundiger und sprachlich herausragender Weise analysieren. Der Intellektuelle jenseits des Rheins unterscheidet sich von seinem deutschen Kollegen aber nicht zuletzt dadurch, daß er weitaus pointierter wider den Stachel der Politischen Korrektheit löckt und jene Debatten führt, vor denen Gleichgesinnte gern zurückschrecken. Diese Haltung, insbesondere seine deutliche Kritik an Einwanderungspolitik und Islamisierung, Genderisierung und extremen #MeToo-Feminismus hat nicht nur die Isolierung im intellektuellen Leben zur Folge; vielmehr wurde er einmal sogar Opfer eines tätlichen Angriffs. Der Täter war wohl radikaler Moslem und Israel-Hasser. Die anschließenden Diskussionen reichten sogar bis in den Élysée-Palast. Vor

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