Krisen- und Insolvenzticker – Immobilienmarkt: Starke Einbrüche bei der Nachfrage nach Neubauten

17. Juli 2023, 13:53 Uhr: Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Krise. Aufgrund stark steigender Energiekosten und ungünstiger Rahmenbedingungen sind seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. In diesem Ticker fassen wir die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen. Quelle: Gettyimages.ru © www.imago-images.de

Nachfrage nach Neubauten bricht massiv ein
Laut dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen wird die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in diesem Jahr auf 242.000 und im nächsten Jahr sogar auf 214.000 zurückgehen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2022 in Deutschland 295.300 neue Wohnungen gebaut. Dirk Salewski, Chef des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, bezeichnete die Zahl der Fertigstellungen im vergangenen Jahr als Erfolg, wenn man die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine bedenke. Die Aussichten für 2024 und 2025 bezeichnete er hingegen als katastrophal: „Wir sehen einen massiven Einbruch der Nachfrage nach Neubauten.“ Laut dem Verband der deutschen Immobilienwirtschaft fehlen in Deutschland derzeit 700.000 Wohnungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte versprochen, die Wohnungsnot in Deutschland durch den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr zu lindern.

Umfrage: Jeder vierte Mittelständler zieht Geschäftsaufgabe in Betracht
Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) zieht etwa jedes vierte mittelständische Unternehmen (26 Prozent) die Aufgabe des eigenen Geschäfts in Betracht. Mehr als jeder fünfte Mittelständler (22 Prozent) denkt zudem über eine Verlagerung ins Ausland nach. Hauptgrund für diese Überlegungen ist die Hemmung durch zu viel Bürokratie. Knapp ein Drittel der Befragten nannte überzogene Vorschriften als Einschränkung. Mehr als ein Viertel sieht hohe Steuern und Abgaben als Hindernis. Auch der sich verschärfende Fachkräftemangel beeinträchtigt etwa ein Viertel der Befragten in ihrer Branche. Verlässlichkeit und Planbarkeit der Rahmenbedingungen sind für die befragten Mittelständler von großer Bedeutung. Nur etwa 40 Prozent bewerten die Infrastruktur in Deutschland positiv und etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent) loben die politische Stabilität. BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger bezeichnete die Umfrageergebnisse als „mehr als nur ein Warnsignal“.

Weniger Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland
Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken. Obwohl zahlreiche neue Photovoltaik- und Windenergieanlagen in Betrieb genommen wurden, belief sich die Produktion laut dem Umweltbundesamt (UBA) auf knapp 136 Terawattstunden (TWh) – ein Rückgang von etwa einem Prozent. Schlechtere Wetterbedingungen werden als Grund für diesen Rückgang angegeben. Die neuen Anlagen konnten diese Rückgänge nicht vollständig kompensieren, so die Behörde.

H2: Standort Deutschland in Gefahr – Siemens-Chef warnt
Siemens sieht den Standort Deutschland in Gefahr. Siemens-Chef Roland Busch sagte dem Handelsblatt, die Bedingungen hätten sich deutlich verschlechtert. Siemens plant zwar, entgegen dem Trend massiv in Deutschland zu investieren, jedoch macht dies für energieintensive Produktionen immer weniger Sinn. Laut Busch seien Investitionen in Deutschland für Unternehmen, die große Mengen an billiger Energie benötigen, wie die Metallverarbeitung und Teile der Chemieindustrie, immer weniger attraktiv.

H2: Pessimismus in der deutschen Wirtschaft nimmt zu – IW-Konjunkturumfrage
Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln schätzen immer mehr deutsche Unternehmen ihre Situation deutlich schlechter ein als vor einem Jahr und blicken skeptisch in die Zukunft. 36 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Situation schlechter als vor einem Jahr. Besonders in der deutschen Industrie ist die Stimmung schlecht. 34 Prozent der Betriebe erwarten für dieses Jahr einen stagnierenden oder sinkenden Output. Lediglich 27 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Produktionssteigerung. Im Dienstleistungssektor gibt es eine leichte Stimmungsaufhellung, jedoch erwarten auch dort 23 Prozent der Unternehmen in den nächsten Monaten keine positiven Impulse. Die Mischung aus steigenden Kosten, geringer Kaufkraft, steigenden Zinsen und nachlassender Dynamik der Weltwirtschaft belastet die deutsche Konjunktur. Laut IW-Konjunkturexperte Michael Grömling entwickeln sich der Krieg in der Ukraine und seine Folgen zu anhaltenden Belastungen für Unternehmen und Verbraucher.

H2: Ifo-Chef warnt vor Deindustrialisierung
Laut Ifo-Präsident Clemens Fuest ist die befürchtete Deindustrialisierung Deutschlands bereits im Gange. In einigen Industrien, darunter Chemie und Auto, ist ein Abbau zu beobachten. Die Produktion in der Automobilindustrie ist seit mehreren Jahren rückläufig und entspricht nur noch etwa zwei Dritteln des Niveaus von 2018

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Krisen- und Insolvenzticker – Immobilienmarkt: Nachfrage nach Neubauten bricht drastisch ein

17 Juli 2023 13:53 Uhr Die deutsche Wirtschaft kriselt. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen. Quelle: Gettyimages.ru © www.imago-images.de 17.07.2023 12:46 Uhr 12:46 Uhr Nachfrage nach Neubauten bricht massiv einNach Angaben des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen wird die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in diesem Jahr auf 242.000 zurückgehen, im nächsten Jahr sogar auf 214.000. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren in Deutschland 295.300 neue Wohnungen gebaut worden. Zwischen 1950 und 2022 waren es im Durchschnitt 405.000 pro Jahr.Dirk Salewski, Chef des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, bezeichnete die Zahl der Fertigstellungen im vergangenen Jahr als Erfolg, wenn man die Auswirkungen des

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