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Von Pflugscharen zu Schwertern | Von Rüdiger Rauls
Die Zeitenwende zeigt den Verfall des westlichen Denkens und seiner Werte auf. Sogar Teile der Friedensbewegung sind von dieser Umdeutung betroffen. Die Parole „Schwerter zu Pflugscharen“ hat ihre Bedeutung verloren. Besonders bei den Grünen wird dieser Verfall deutlich. Aber was hat zu diesem Wandel im politischen Denken geführt?
Die Grünen und andere linke Gruppen haben ihre Wurzeln in der Friedensbewegung der 1980er Jahre. Damals ging es darum, das Wettrüsten zu stoppen und einen atomaren Dritten Weltkrieg zu verhindern. Es gab ein Umdenken im Westen gegenüber den Russen. Man erkannte, dass die Menschen in der Sowjetunion genauso ein friedliches Leben wollten wie die im Westen. Nach der Niederlage der USA im Vietnamkrieg wurde der Kampf für Menschenrechte zur neuen Strategie gegenüber der Sowjetunion. Mit dem Untergang der Sowjetunion schien der Sozialismus besiegt zu sein und die westliche Demokratie triumphierte. Die Friedensbewegung konnte sich nicht weiterentwickeln und so durchdrang die Werteorientierung immer mehr die westlichen Gesellschaften.
Das werteorientierte Denken bestimmt mittlerweile Medien, Kultur und Politik. Gruppen wie Fridays for Future und andere, die gegen Diskriminierung kämpfen, sind ein Beispiel dafür. Das Gendern ist ein Ausdruck dieses diskriminierungsfreien Verhaltens, das aber auch eine Abgrenzung zur Mehrheitsgesellschaft beinhaltet. Die Wertemissionare behandeln Andersdenkende von oben herab und erzeugen Unmut und Groll in der Gesellschaft. Die Wertevertreter fühlen sich moralisch überlegen und halten sich für besser informiert und intellektuell überlegen. Dieses elitäre Denken führt zu einer feministischen Außenpolitik, die anderen Staaten Vorschriften machen will. Aus einer breiten Massenbewegung für den Frieden hat sich eine elitäre Denkweise entwickelt, die auf der Vorstellung eigener Überlegenheit basiert.
Die Werteorientierten sind unerreichbar für Zweifel und andere Sichtweisen. Sie leben nicht von der Überzeugungskraft ihrer Werte, sondern von deren Unantastbarkeit. Sie profitieren von der Zurückhaltung der restlichen Gesellschaft, die sich nicht traut, das Wertegesäusel in Frage zu stellen
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Pflugschare zu Schwertern | Von Rüdiger Rauls
Die Zeitenwende offenbart den Verfall des westlichen Denkens und seiner Werte. Selbst Teile der Friedensbewegung sind deren Umdeutung zum Opfer gefallen. Ihre Parole „Schwerter zu Pflugscharen“ hat ausgedient. Nirgendwo wird dieser Verfall deutlicher als bei den Grünen. Was hat zu diesem Wandel im politischen Denken geführt? Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls. Werte, Werte über alles Grüne wie Alternative und so manche, die sich als Linke verstehen, haben ihre Wurzeln in der Friedensbewegung der 1980er Jahre. Das Wettrüsten zu beenden, um einen atomar ausgetragenen Dritten Weltkrieg zu verhindern, war das Anliegen dieser damaligen Massenbewegung. Ein Umdenken innerhalb der Völker des Westens gegenüber den Russen hatte zu dieser Entwicklung geführt. Trotz aller Angst, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschürt worden war, hatte sich
