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Die immense Heuchelei bezüglich des Getreideabkommens

Published On: 19. Juli 2023 11:16

Russland hat das Getreideabkommen mit der Ukraine auslaufen lassen, das im Juli 2022 unter Vermittlung der UN und der Türkei abgeschlossen wurde. Dieses Vorgehen kann kritisiert werden, aber es ist heuchlerisch, die ärmsten Länder der Welt in die Kritik einzubeziehen. Laut den Daten der UN gingen nur drei Prozent der ukrainischen Getreidelieferungen, die im Rahmen dieses Abkommens verschifft wurden, in die von der Weltbank als arm eingestuften Länder. Der Großteil der Lieferungen ging nach China und in die reichen Staaten des Westens, wo das Getreide hauptsächlich als Tierfutter verwendet wird. Die USA und die EU könnten die Ernährungssicherheit der ärmsten Länder problemlos gewährleisten, aber darum geht es nicht. Es geht darum, die Exporteinnahmen der Ukraine zu sichern, mit denen sie den Krieg finanzieren kann.

Die Berichterstattung in den Medien über das Auslaufen des Getreideabkommens war manipulativ und versuchte, Mitleid zu erregen. Es wurde behauptet, dass dies besonders schlimm für Menschen in Ostafrika, Afghanistan oder Jemen sei, die Hilfe benötigen. Diese Darstellung ist jedoch nicht korrekt. Die offiziellen Daten der UN zeigen, dass die Auswirkungen des Abkommens auf diese Länder minimal sind. Der Sudan erhielt beispielsweise nur 95.000 Tonnen Getreide aus der Ukraine, während das Land insgesamt 2,7 Millionen Tonnen importiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Jemen und Afghanistan. Die Versorgung des Jemen war im letzten Sommer prekär, aber nicht wegen ausbleibender ukrainischer Getreidelieferungen, sondern aufgrund von Problemen mit russischen Exporten. Afghanistan importiert normalerweise kein Getreide aus der Ukraine und wird hauptsächlich von den Nachbarländern versorgt. Die Importe aus der Ukraine machen nur einen kleinen Teil der Gesamtgetreideimporte aus.

Insgesamt erhielten diese drei armen Länder unter dem Getreideabkommen 485.000 Tonnen Getreide aus der Ukraine. Das ist halb so viel wie Israel allein im letzten Jahr importierte. Spanien importierte sogar sechs Millionen Tonnen Getreide über das Abkommen. Das eigentliche Opfer des Auslaufens des Abkommens ist also nicht die Ukraine oder die hungernden Kinder in Afrika, sondern der Westen, der nun mehr Geld bereitstellen muss. Die USA könnten beispielsweise mehr Getreide exportieren, aber aufgrund niedriger Weltmarktpreise wurden im letzten Jahr 14 Millionen Tonnen Mais auf den Farmen vernichtet. Dies ist mehr als die Gesamtmenge, die von den armen Staaten importiert wurde

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Die große Heuchelei um das Getreideabkommen

Russland hat das im Juli 2022 unter Vermittlung der UN und der Türkei mit der Ukraine abgeschlossene Getreideabkommen auslaufen lassen. Das kann man kritisieren. Wer jedoch bei seiner Kritik die ärmsten Länder der Welt für sich vereinnahmt, ist ein Heuchler. Nach den Daten der UN gingen nur drei Prozent der unter diesem Abkommen verschifften ukrainischen Getreidelieferungen in die Staaten, die von der Weltbank als arm eingestuft werden. 81 Prozent der Lieferungen gingen nach China und die reichen Staaten des Westens, wo das Getreide meist als Tierfutter genutzt wird. Die USA und die EU müssten nur mit dem Finger schnippen und die Ernährungssicherung der ärmsten Länder wäre gewährleistet. Doch darum geht es ja nicht. Es geht darum, der Ukraine Exporteinnahmen zu

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