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Film: Barbie – Feminismus im Zeichen der Nostalgie

Published On: 20. Juli 2023 17:29

Barbie hat immer noch einen festen Platz im Herzen vieler Mädchen und junger Frauen. Wer das nicht glaubt, muss nur eine Vorstellung des gleichnamigen Films besuchen, der am Donnerstag in den deutschen Kinos startet. Vom Ticket-Schalter bis zur Popcorn-Schlange müssen Männer derzeit stark sein, denn viele Besucherinnen sind uniformiert: in Rosa, Plüsch und Glitzer. Barbie ist nicht nur eine Puppe, sondern ein ganzes Lebensgefühl. Mit dem neuen Barbie-Film gibt es nun die erste Realverfilmung. Die Hauptrollen sind hochkarätig mit Margot Robbie und Ryan Gosling besetzt. Die Macher hatten betont, dass der Film sich gleichermaßen an Jung und Alt richtet. Das stimmt jedoch nicht ganz. Es handelt sich um eine Gesellschaftssatire mit Erwachsenen-Humor, den Kinder höchstens wegen der schönen Bilder genießen könnten.

Das große Thema des Films ist natürlich der Feminismus. Früher hieß es, dass Barbie schuld an unrealistischen Schönheitsidealen sei und einer ganzen Generation von jungen Frauen Selbstzweifel vermittelt. Jetzt wird der Spieß umgedreht. Die junge Frau wird als unabhängig und machtvoll dargestellt, aber mit einem ironischen Augenzwinkern. Der Film beginnt charmant und clever im „Barbieland“. Es ist das Reich der Puppen, eine perfekte, sonnige Welt in sanften Pastellfarben, in der sich alle lieben. In der Kulisse finden sich immer wieder amüsante Parallelen zu Hollywood. Die Macher zeigen Barbies Alltag nicht wie den eines normalen Menschen, sondern bewusst so, wie kleine Kinder mit der Puppe spielen. Von leeren Teetassen, aus denen getrunken wird, bis hin zu überschwänglichem Winken und einem fröhlichen Hallo an jeden, der den Weg kreuzt. Barbie existiert im „Barbieland“ nicht nur einmal, sondern in vielen Varianten. Blond, rothaarig, dunkelhäutig. Schließlich gibt es schon immer zahlreiche Ausführungen der Puppe zu kaufen. Im Film üben die Barbies auch unterschiedliche Berufe aus. Sie sind Ärztinnen, Schriftstellerinnen oder Politikerinnen. Margot Robbie spielt die im Film als „stereotype Barbie“ bezeichnete Figur, die nur gut aussieht, aber keine besondere Rolle hat. Es sind die Details, die die Welt nicht nur schön, sondern auch bewundernswert machen. Zahlreiche legendäre Barbie-Spielzeuge sind detailgetreu dargestellt. Von den rosa Traumvillen bis hin zum Krankenwagen, der sich in der Mitte öffnen und das Mobiliar darin ausklappen lässt. Kein Wunder, dass im Kino in solchen Momenten ein ganzer Mädchenchor begeistert „Ohaaa“ ruft. Es ist reine Nostalgie.

Natürlich gibt es im „Barbieland“ nicht nur Barbies, sondern auch Kens. Die Rolle von Ken im Film ist brillant umgesetzt, denn ehrlich gesagt war er schon immer nur das Accessoire der Blondine und kein Spielzeug, das sich unabhängig von ihr verkaufen würde. Entsprechend ist die Puppenwelt matriarchalisch organisiert. Den Kens wird jedoch freundlich und friedlich begegnet. Beim unausgesprochenen Chef-Ken Ryan Gosling müssen die Zuschauer jedoch beide Augen zudrücken. Sei es wegen der wasserstoffblonden Haare, der metrosexuellen Ausstrahlung oder einfach wegen des Alters des Schauspielers: Die Rolle nimmt man ihm nicht ganz ab. Dennoch ist er charismatisch. Als Barbie und Ken sich zu einer Mission in der „echten Welt“ aufmachen, gewinnt der Film an Fahrt. Nicht-woke Zuschauer müssen sich jedoch spätestens ab diesem Punkt auf viel Augenrollen einstellen. Die große Schwäche des Films ist das politische Sendungsbewusstsein. Nervtötend und gewollt werden linksliberale Botschaften wie bunte M&Ms an die Zuschauer verfüttert. Entsprechende Szenen wirken künstlich und die Witze sind peinlich bemüht. Ein Tiefpunkt der Wokeness ist erreicht, als Barbie in der „echten Welt“ ein junges Mädchen freundlich begrüßt und dieses ihr gegenüber eine vernichtende Abrechnung hat. Die Puppe stehe für alles, was in der Welt schief läuft. Sie vermittele Frauen ein toxisches Selbstbild und zerstöre durch „sexualisierten Kapitalismus“ den Planeten. Das Ende der Wutrede ist nur noch peinlich, wenn das Mädchen Barbie als „Faschistin“ bezeichnet. In der „echten Welt“ entdeckt Ken das Konzept des Patriarchats. Zum ersten Mal fühlt er sich respektiert. Die Vorstellung von Männlichkeit fesselt ihn so sehr, dass er ins „Barbieland“ zurückkehrt und es kurzerhand in „Kenland“ verwandelt. Statt Rüschenkleidern und Zuckerwatte gibt es dort plötzlich Tischkicker und Bier. Den Machern ist es jedoch gelungen, diesen Teil humorvoll und charmant umzusetzen. Ken wird nicht zum bösen Macho stilisiert, sondern bleibt ein Sympathieträger und steckt es auch gut weg, als die Barbies später die alte Gesellschaftsordnung wiederherstellen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Barbies zunächst der Idee des Patriarchats vollkommen verfallen. Sie nehmen die weibliche Rolle an, bewundern ihre Männer und verbringen lieber Zeit mit ihnen, anstatt einer Karriere nachzugehen. Eine feministische Gehirnwäsche ist nötig, um sie wieder zu Karrierefrauen zu machen. Perfektion wird zum Problem erklärt. Letztendlich lockt der Film sein Publikum genau mit dem Punkt, den er später zu dekonstruieren versucht: Barbie ist perfekt. Nun kommen moderne Feministinnen endlich auf ihre Kosten. Es beginnt das kollektive Gejammer darüber, was Frauen im Alltag leisten und doch nie Anerkennung bekommen. Jeder kann sein, wie er will, und ist damit schon perfekt. Makel werden glorifiziert und das Ideal zum Problem erklärt. Man könnte kaum weiter danebenliegen, wenn es darum geht, den Zauber von Barbie greifbar zu machen. Die Puppe verkörperte genau das, was viele junge Mädchen sein wollten: schön, freundlich und lebensfroh. Wer nach Vorbildern sucht, orientiert sich nach oben. Barbie war eine Inspiration. Kein Kind möchte wie eine

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KinofilmBarbie – woker Feminismus zwischen rosaroter Nostalgie

Barbie hat noch immer einen festen Platz im Herzen von etlichen Mädchen und jungen Frauen. Wer’s nicht glaubt, braucht nur eine Vorstellung des gleichnamigen Films besuchen, der am Donnerstag in den deutschen Kinos anläuft. Vom Ticket-Schalter bis zur Popcorn-Schlange müssen Männer derzeit ganz stark sein, denn viele Besucherinnen sind uniformiert: In Rosa, Plüsch und Glitzer. Barbie ist eben nicht nur eine Puppe, sondern ein ganzer Lifestyle. Mit dem neuen Barbie-Film gibt es nun die erste Realverfilmung. Die Hauptrollen sind dabei hochkarätig mit Margot Robbie und Ryan Gosling besetzt. Die Macher hatten vorab betont, der Streifen richte sich an Jung und Alt gleichermaßen. Das kommt aber nicht hin. Es ist eine Gesellschaftssatire mit Erwachsenen-Humor, dem Kinder allenfalls wegen der schönen Bilder

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