ist-die-demokratie-in-schweden-der-nato-zum-opfer-gefallenIst die Demokratie in Schweden der NATO zum Opfer gefallen
wo-sind-die-mutigen-maenner-waehrend-der-kriseWo sind die mutigen Männer während der Krise
geheimnisse-von-abu-dhabi“:-die-nzz-umgeht-das-thema-geschickt

Geheimnisse von Abu Dhabi“: Die NZZ umgeht das Thema geschickt

Published On: 25. Juli 2023 10:14

Urs P. Gasche / 25.07.2023

Die NZZ hat lange Zeit den aufgedeckten Skandal um die Geheimdienstfirma Alp Services in Genf verschwiegen. Nun berichtet sie darüber. Für die NZZ ist es unwichtig, dass Alp Services private Detektive Journalisten ohne deren Wissen für eine politische Kampagne gegen Katar und die Muslimbruderschaft eingesetzt hat. Es ist auch kaum erwähnenswert, dass Alp Services mit unfairen Methoden den Ruf des unbescholtenen Unternehmers Hazim Nada zerstört und sein Weltunternehmen ruiniert hat. Laut NZZ haben die geleakten Dokumente von Alp Services keinen Skandal ans Licht gebracht. Stattdessen haben diejenigen skandalös gehandelt, die im Gegensatz zur NZZ darüber informiert haben.

Unter dem Titel „Der Skandal um die ‚Abu Dhabi Secrets'“ wirft NZZ-Redakteur Lucien Scherrer anderen Medien „fragwürdige Methoden“ vor. Zu diesen „anderen Medien“ gehören der „New Yorker“, der „Tages-Anzeiger“, der „Spiegel“, die französische Plattform „Médiapart“ und der „SRG-Ableger RTS“, jedoch nicht „Infosperber“. Die Fakten, über die Infosperber ausführlich berichtet hat, sind folgende: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben die private Genfer Geheimdienstfirma Alp Services beauftragt, belastendes Material gegen Katar und die Muslimbruderschaft zu beschaffen. Dabei hat Alp Services zu bedenklichen Methoden gegriffen, wie zum Beispiel unvorteilhafte und falsche Wikipedia-Einträge, Gerüchte, falsche Absender und Geheimhaltung der Auftraggeber. Mindestens zwei Schweizer Journalisten wurden von Alp Services instrumentalisiert. Insbesondere hat Alp Services eine Rufmordkampagne gegen ein weltweit tätiges Unternehmen und dessen Besitzer Hazim Nada organisiert. Die NZZ erwähnt all diese Machenschaften nur am Rande. Sie sieht den angeblichen Medienskandal darin, dass Katar und die Muslimbruderschaft alles andere als unschuldig sind und die anderen Medien den Eindruck erweckt haben, dass Katar und die Muslimbruderschaft bedauernswerte Opfer von Alp Services und den beauftragenden Emiraten sind. Dieser Eindruck sollte durch die vier Berichte von Infosperber nicht entstanden sein. Infosperber hat vor allem über das tatsächliche Opfer Hazim Nada, die fragwürdigen Methoden von Alp Services und die Instrumentalisierung von Journalisten informiert. Den Hintergrund hat Infosperber wie folgt eingeordnet: „Die Emirate (VAE) wollten Anhänger der von Katar unterstützten Muslimbruderschaft identifizieren und schädigen. Anfang 2017 verschärften sich die Spannungen zwischen den Emiraten und Katar, wo die Muslimbrüder willkommen sind. Beide Seiten investierten immense Summen in Anwälte, Lobbyisten und PR-Berater. So wollten sie Einfluss auf westliche Hauptstädte gewinnen. Als Quellen der ‚Informationen‘ dienten private Geheimdienste wie Alp Services aus Genf. Die Genfer Firma von Mario Brero sah darin ein gutes Geschäft.“

Die NZZ wirft den genannten Medien vor, dass sie sich nicht fragen, „von wem sie möglicherweise instrumentalisiert wurden“. Tatsächlich gibt es kaum Whistleblower, die keine eigenen Interessen verfolgen. Im konkreten Fall freuen sich sicherlich Katar und die Muslimbruderschaft über die Informationen zu den „Abu Dhabi Secrets“. Das ändert jedoch nichts daran, dass die geleakten Dokumente Tatsachen enthalten, die von öffentlichem Interesse sind. Die NZZ schreibt: „Zum apologetischen Charakter der ‚Abu Dhabi Secrets‘-Berichterstattung passt, dass auch renommierte Wissenschaftler und Journalisten, die sich mit Islamismus beschäftigen, in die Nähe von Schmierfinken, Spionen und Verleumdern gerückt oder sogar als ‚Islamverfolger‘ an den Pranger gestellt werden. Dies, weil sie mit Alp Services Informationen ausgetauscht und teilweise für Recherchen bezahlt wurden. Namentlich genannt wurde zum Beispiel der Schweizer Journalist Kurt Pelda, der unter anderem für die NZZ und Tamedia tätig war und heute bei CH-Media angestellt ist.“ Kurt Pelda kommt nicht ungeschoren davon: „Man kann sich lediglich fragen, ob es klug ist von seriösen Wissenschaftlern und Journalisten, mit einem Büro zusammenzuarbeiten, das schon vor den ‚Abu Dhabi Secrets‘ wegen seiner abenteuerlichen Methoden bekannt war.“ Hazim Nada, den Alp Services mit Rufmord ruiniert hat, erwähnt die NZZ nur kurz in dem langen Artikel: „Als Opfer wird unter anderem der Unternehmer Hazim Nada erwähnt. Der Sohn des Bankiers Youssef Nada – ein bekennender Muslimbruder, der sich als ‚Aussenminister‘ der islamistischen Bewegung bezeichnete – soll als Terrorfinanzier denunziert worden sein, obwohl er im Gegensatz zu seinem Vater unpolitisch ist.“ Die NZZ informiert auch nicht darüber, dass Youssef Nada zehn Jahre lang für seine Unschuld kämpfen musste. Erst im Jahr 2012 verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Schweiz, weil sie Youssef Nada rechtswidrig auf die Sanktionsliste von Terror-Unterstützern gesetzt hatte. Alp Services hat die Verbindungen von Hazim Nada zur Muslimbruderschaft oder zu muslimischen Extremisten auf unseriöse Weise hergestellt, um den zahlenden Emiraten etwas Konkretes zu bieten.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors: Keine

Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors

Original Artikel Teaser

«Abu Dhabi Secrets»: Die NZZ schreibt um den heissen Brei herum

Urs P. Gasche / 25.07.2023  Den aufgedeckten Skandal um die Genfer Geheimdienstfirma Alp Services hat die NZZ lange verschwiegen. Jetzt schlägt sie zu. Dass der private Detektivkonzern Alp Services Journalisten ohne ihr Wissen für eine politische Kampagne gegen Katar und die Muslimbruderschaft einspannte, ist für die NZZ nebensächlich. Dass Alp Services mit unlauteren Methoden den Ruf des unbescholtenen Unternehmers Hazim Nada zerstörte und dessen Weltkonzern ruinierte, ist für die NZZ kaum erwähnenswert. Laut NZZ haben die geleakten Dokumente der Alp Services keinen Skandal ans Tageslicht gebracht. Vielmehr hätten diejenigen skandalös gehandelt, die im Gegensatz zur NZZ darüber informierten. Unter dem Titel «Der Skandal um die ‹Abu Dhabi Secrets›» wirft NZZ-Redaktor Lucien Scherrer anderen Medien «fragwürdige Methoden» vor. Zu den «anderen Medien» zählt Scherrer den

Details zu «Abu Dhabi Secrets»: Die NZZ schreibt um den heissen Brei herum

Categories: Deutsch, Infosperber, Medien, QuellenTags: Daily Views: 1Total Views: 20
ist-die-demokratie-in-schweden-der-nato-zum-opfer-gefallenIst die Demokratie in Schweden der NATO zum Opfer gefallen
wo-sind-die-mutigen-maenner-waehrend-der-kriseWo sind die mutigen Männer während der Krise