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Die deutsche Sprache, die Sprache der LGBTQ+ Gemeinschaft | Von Sylvie-Sophie Schindler

Published On: 26. Juli 2023 12:17

Propaganda, Anglizismen und andere Obsessionen haben die Schönheit der deutschen Sprache beeinträchtigt – es ist an der Zeit, ihr wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Früher wurde Deutschland als das „Land der Dichter und Denker“ bezeichnet. Heute sind wir in einem Land der Richter und Lenker angekommen. Unsere Sprache hat ihre Schönheit verloren und ist zu einem Instrument der Verlautbarung geworden, mit dem angepasste Denker den Grad ihrer Anpassung an den Zeitgeist zum Ausdruck bringen. Das Sprechen ist von Verboten umgeben und von künstlichen Wortungetümen verunstaltet, die uns aufgezwungen werden. Es ist fraglich, ob das, was wir sprechen, überhaupt noch Deutsch ist. Denn schon seit langem wird uns durch Anglizismen eine Zweitidentität als Engländer oder US-Amerikaner aufgedrängt. Anstatt eigenständige Gedanken in selbst gefundenen Worten zu verpacken, reihen wir vorgefertigte Module aus Werbung, Propaganda, Technik- und Wirtschaftssprache aneinander. Wenn die Sprache einer Kultur Ausdruck ihres geistigen Zustands ist, dann steht es schlecht um unsere. Der Prozess der Sprachverwahrlosung ist jedoch nicht unumkehrbar. Wenn wir uns weigern, nur noch korrekt, aber inhaltsleer zu stammeln, können wir unsere Sprache zurückerobern.

Eine sportliche Funktionsjacke wird beworben. Sie hat, wie man lesen kann, eine dreifache Ausstattung: wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv. Wenn die Außenjacke nicht mehr benötigt wird, kann die Fleece-Innenjacke auch einzeln getragen werden. So ergibt sich eine Kombination aus zwei Jacken. Der Hersteller spricht von einem „multifunktionalen Bekleidungssystem“. Aber ist das wirklich notwendig? Brauchen wir diesen Begriff? Man könnte argumentieren, dass die deutsche Sprache berühmt dafür ist, lange Wortungetüme zu erschaffen, und dass daran nichts Ungewöhnliches ist. Neologismen wie „multifunktionales Bekleidungssystem“ wirken jedoch geradezu harmlos im Vergleich zu monströsen Komposita wie Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Lohnsteuerermäßigungsantragsformular und Eisenbahninfrastrukturbenutzungsverordnung. Es gibt Wortriesen, die es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft haben. Dort wird das längste deutsche Wort als Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft aufgeführt. Zum Vergleich: Das längste offiziell anerkannte französische Wort hat 25 Buchstaben und lautet „anticonstitutionnellement“. Auch das Italienische kann mit der deutschen Neigung zu sprachlichen Übertreibungen nicht mithalten. Ist das gut so? Da das Leben unter Menschen bereits kompliziert genug ist, sind weitere Verstrickungsangebote tatsächlich eher hinderlich. Man könnte also argumentieren, dass Sprache lieber auf das Aufwendige verzichten und stattdessen wie eine Funktionsjacke sein sollte – praktisch und einfach anzuwenden, ohne viel nachdenken zu müssen. Das würde jedoch auch der Poesie und Literatur eine Absage erteilen. Applikationen und ausgefallene Schnitte sind ebenso unerwünscht wie Schönheit und Ästhetik, ganz im Sinne des technikaffinen Zeitgeistes. Schriftsteller wie Peter Handke, der die Wörter als „Sonne der Welt“ bezeichnet, und Walter Benjamin, der gegen eine Sprache kämpfte, die auf ein bloßes Mittel reduziert wird, das dem Handelnden dient, stehen für eine andere Sichtweise. Aber wohin geht es mit der deutschen Sprache? Man mag sich an Nebenkriegsschauplätze wie bürokratisches Kauderwelsch gewöhnt haben, das wohl eigens dafür geschaffen wurde, um einen in den Wahnsinn zu treiben, und auch an den wilden Gebrauch von Anglizismen, die als beliebte Waffe im Feldzug gegen das deutsche Vokabular eingesetzt werden. Aber kaum jemand spricht von Lieblosigkeit oder subtiler Gewalt, sondern man fühlt sich lieber in einer hemdsärmeligen Weltoffenheit, als wäre man eigentlich in Beverly Hills zu Hause. Anrufe werden zu Calls, Mittagessen wird zu Lunch und Verabredungen werden zu Dates. Es gibt keine Geschäfte mehr, sondern nur noch Stores, und der Schlussverkauf heißt Sale. Die dominierende Arbeitssprache in deutschen Start-ups ist ohnehin zu 30 Prozent Englisch, und die FDP möchte Englisch als zusätzliche Verwaltungssprache in deutschen Behörden einführen. Kann es sein, dass sich die deutsche Sprache, die immerhin von 130 Millionen Menschen weltweit gesprochen wird, bald selbst abschafft? Das klingt vielleicht apokalyptisch, ist aber nicht beabsichtigt, zumal viele bereits genug Endzeitstimmung verspüren. Dennoch lässt sich angesichts der fortlaufenden Veränderungen an der deutschen Sprache ein gewisser Alarmismus nicht vermeiden. Während Wörter wie Labsal und Saumseligkeit sang- und klanglos verschwinden, werden andere dem moralisch-korrekten Furor geopfert. Bezeichnungen wie Indianer und Eskimo werden als politisch unkorrekt angesehen und durch neutrale Begriffe ersetzt. Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, wie wertvoll unsere Sprache ist und dass wir sie schützen und pflegen. Es ist an der Zeit, dass wir uns unsere Sprache zurückerobern und sie wieder zu ihrer Schönheit und Vielfalt führen. Es ist an der Zeit, dass wir uns gegen die Verunstaltung und Vereinfachung unserer Sprache wehren und stattdessen die Schätze unserer Sprache entdecken und nutzen. Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, dass Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel ist, sondern auch ein Ausdruck unserer Kultur und unserer Identität. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Sprache einsetzen, die reich an Wörtern, Ausdrücken und Nuancen ist. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Sprache einsetzen, die uns ermöglicht, unsere Gedanken und Gefühle präzise auszudrücken. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Sprache einsetzen, die uns ermöglicht, uns kreativ auszudrücken und neue Ideen zu entwickeln. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Sprache einsetzen, die uns ermöglicht, uns mit anderen Menschen zu verbinden und uns gegenseitig zu verstehen. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Sprache einsetzen, die uns ermöglicht, die Schönheit und Vielfalt unserer Welt zu erfassen und zu teilen. Es ist an der Zeit, dass wir uns für unsere Sprache einsetzen

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Deutsche Sprache, queere Sprache | Von Sylvie-Sophie Schindler

Ein Kommentar von Sylvie-Sophie Schindler.Propaganda, Anglizismen, und andere Obsessionen beschädigen die Schönheit der deutschen Sprache ― es wird Zeit, dieser wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Früher sprach man vom „Land der Dichter und Denker“. Heute sind wir in einem Land der Richter und Lenker angekommen. Unsere Sprache hat ihre Schönheit verloren und ist zum Verlautbarungsinstrument verkommen, mit dem betreut Denkende dienstbeflissen den Grad ihrer Angepasstheit an den jeweiligen Zeitgeist zum Ausdruck bringen. Das Sprechen ist umzäunt von Verboten, verunziert von künstlich uns aufgedrängten Wortungetümen. Wenn es überhaupt noch Deutsch ist, was wir sprechen. Denn schon sehr lange wird uns über Anglizismen eine Zweitidentität als Engländer oder US-Amerikaner aufgedrängt. Statt eigenständige Gedanken in selbst gefundene Worte zu verpacken, reihen wir

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