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Der Fahrer am Sonntag: Die echten Verbrennungsmotoren

Published On: 30. Juli 2023 6:15

Früher war das Vorsorgeprinzip eine Leitlinie für den Einsatz neuer Technologien. Für die bevorzugten Techniken unserer Regierung gilt dies jedoch nicht mehr. Anlässlich des Unfalls des Autofrachters „Fremantle Highway“ mit 500 Elektroautos an Bord, möchte ich darauf hinweisen, dass meine vorherige Aussage nicht wörtlich gemeint war. Es war eine Metapher. Nun treibt das brennende Autotransportschiff „Fremantle Highway“ mit 3.800 Autos verschiedener Hersteller vor der niederländischen Küste und droht wie die USS Oklahoma in Pearl Harbour zu sinken. Bei dem Sprung vom 30 Meter hohen Deck ins Meer kam ein Seemann ums Leben. Dies ist bereits der zweite Unfall dieser Art innerhalb kurzer Zeit. Im März letzten Jahres versank der VW-Frachter „Felicity Ace“ vor den Azoren im Atlantik. Seitdem parken 15 Lamborghini Avantador Ultimae, 189 Bentley, 1.100 Porsche und 1.800 Audis in etwa 3.500 Metern Tiefe am Meeresgrund. Insgesamt bilden 3.965 Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern ein hübsches atlantisches Riff, das vielen Meeresbewohnern Rückzugsmöglichkeiten bietet und auf eine artenreiche Zukunft hofft.

Es besteht der dringende Verdacht, dass die Brände von Elektroautos an Bord der Schiffe verursacht wurden. Die Lithium-Ionen-Batterien neigen dazu, sich ohne Vorwarnung und auch im Ruhezustand hartnäckig zu entzünden und lassen sich mit konventionellen Mitteln kaum löschen. Elektroautos brennen nicht unbedingt häufiger als konventionelle Fahrzeuge, aber wenn sie brennen, geschieht es intensiver und unerwarteter. In Stuttgart und Hannover brannten bereits zwei große Busdepots aufgrund von brennenden Elektrobussen ab. In Städten wie Paris oder München wurden die Busse daraufhin vom Dienst suspendiert. Auch PKWs, die zur spontanen Entzündung neigen, sind bekannt. Rückrufaktionen für leicht entzündliche Fahrzeuge stehen mittlerweile auf dem Notfallplan vieler Autohersteller. Einige Parkhausbesitzer lassen keine Elektroautos mehr zu und auch Reedereien werden misstrauisch. Die norwegische Fährlinie Havila Kystruten lässt keine Elektroautos mehr an Bord. In der Luftfahrt ist der Transport von größeren Lithiumbatterien traditionell nicht erlaubt, auch nicht in Frachtflugzeugen.

Die Sicherheitsvorschriften und Infrastruktur sind nicht auf die neuen Gefahren vorbereitet. Auf Autofrachtern werden die schwersten Autos aus Stabilitätsgründen möglichst in der untersten Etage geparkt. Batterieautos haben ein besonders hohes Gewicht und werden normalerweise tief im Schiffsrumpf untergebracht. Die einzelnen Decks dieser Autofrachter bestehen aus großen Stahlrosten. Wenn man in der obersten Etage einen Schlüssel fallen lässt, fällt er bis nach unten. Dort brennen jetzt die Elektroautos wie Paraffin-Anzünder in einem Grill. Es zeigt sich erneut, dass Katastrophen oft unbeabsichtigte Folgen vermeintlich überzeugender neuer Lösungen sind.

Der amerikanische Historiker Edward Tenner hat in seinem Buch „Die Tücken der Technik“ eine Sammlung von Fallbeispielen zusammengestellt, die sogenannte „Rache-Effekte“ zeigen. Ein Beispiel dafür sind die starren Skistiefel, die die Anzahl der Knöchel- und Schienbeinbrüche erfolgreich reduziert haben, jedoch auf Kosten des vorderen Kreuzbandes im Kniegelenk. Ein weiteres Beispiel ist Asbest, das aus faserförmigen Silikat-Mineralen gewonnen wurde und einst als Segen galt, aber leicht entflammbar ist.

Die neuen Technologien bringen neue Herausforderungen mit sich, für die wir noch keine angemessenen Lösungen gefunden haben. Es ist wichtig, dass wir das Vorsorgeprinzip wieder als Richtschnur beim Einsatz neuer Technologien betrachten und die Sicherheitsstandards entsprechend anpassen. Nur so können wir zukünftige Katastrophen verhindern

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Der Sonntagsfahrer: Die wahren Verbrenner

Früher galt das Vorsorgeprinzip als Richtschnur beim Einsatz neuer Technologien. Für die Steckenpferd-Techniken unserer Regierung gilt das aber nicht mehr. Eine Bestandsaufnahme aus Anlass der Havarie des Autofrachters „Fremantle Highway“ mit 500 E-Autos an Bord. So wörtlich hätten Sie mich nun auch nicht nehmen müssen. Vor vier Wochen schrieb ich hier die schöne Zeile „Der Volkswagenkonzern macht Anstalten, demnächst am Meeresgrund zu parken“. Das habe ich natürlich im übertragenen Sinne gemeint. Und schwupps: Schon dümpelt das von Bremerhaven ausgelaufene Autotransportschiff „Fremantle Highway“ brennend mit 3.800 Autos verschiedener Hersteller vor der niederländischen Küste und läuft Gefahr, abzusaufen wie die USS Oklahoma in Pearl Harbour. Beim Sprung vom 30 Meter hohen Deck ins Meer kam ein Seemann ums Leben. Es ist schon der zweite derartige Unfall innerhalb

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