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Großbritannien: Pharmakonzerne spenden Millionen an ärztliche Vereinigungen

Published On: 4. August 2023 10:14

Sperber © Bénédicte Sambo Martina Frei / 4.08.2023

Im Jahr 2021 erhielten königliche Ärztegesellschaften so viel Geld wie in den letzten sieben Jahren nicht mehr. Pfizer war der größte Sponsor. Das Jahr 2021 war in Bezug auf Sponsoring ein außergewöhnlich gutes Jahr für die königlich-britischen Ärztegesellschaften. Im Vergleich zu früheren Jahren erhielten sie deutlich mehr Sponsorengelder von pharmazeutischen Unternehmen und Medizinprodukteherstellern. Diese Informationen wurden jedoch nicht von den Ärztegesellschaften selbst bekannt gegeben, sondern vom „British Medical Journal“ (BMJ). Nach einem Rückgang im Jahr 2020 flossen die Sponsorengelder von Pharmafirmen an die königlichen Ärztegesellschaften umso reichlicher. Bis auf eine Ausnahme, die royale Vereinigung der Narkoseärzte, weigerten sich alle anderen 15 königlichen Ärztevereinigungen, die vom „BMJ“ angefragt wurden, offenzulegen, wie viel Geld sie von der Industrie, von Kampagnengruppen oder von Patientenorganisationen erhalten hatten. Zu den angefragten Vereinigungen gehörten namhafte Organisationen wie die königliche Ärztevereinigung, das „Royal College of Physicians“ oder das „Royal College of Surgeons of England“ (Vereinigung der englischen Chirurgen). In ihren Antworten betonten sie, dass die Geldsummen von den Unternehmen nur einen winzigen Teil ihres Budgets ausmachten und die Ärztegesellschaft in keiner Weise beeinflusst hätten. In den Jahresberichten der Ärztevereinigungen wurden diese Beträge nicht erwähnt, berichtet Hristio Boytchev im „BMJ“. Die pharmazeutische Industrie hält die Geldflüsse in einer Datenbank fest. Es ist jedoch unmöglich, anhand dieser Datenbank ohne umfangreiche kriminologische Arbeit herauszufinden, wie viel Geld an jeden Empfänger geht, sagen zwei britische Wissenschaftler, die das BMJ bei der Recherche unterstützt haben. Denn in dieser Datenbank werden Zahlungen plötzlich verändert und die Ergebnisse sind teilweise inkonsistent. Die Recherche des „BMJ“ ergab, dass die königlichen Ärztevereinigungen von 2015 bis 2022 insgesamt rund 8,4 Millionen Franken erhalten haben. Die größten Spender waren die Pharmafirmen Pfizer (rund zwei Millionen Franken), gefolgt von NovoNordisk (rund 816.000 Franken) und den Medizinprodukteherstellern Johnson&Johnson Medical (circa 915.000 Franken) sowie dem Diagnostikhersteller Thermo Fisher Scientific (720.000 Franken). Diese Informationen wurden aus der Datenbank der europäischen Vereinigung der Medizinproduktehersteller Med Tech Europe entnommen. Die Geldflüsse der Pharmafirmen an die königlichen Ärztevereinigungen wurden grafisch dargestellt: Pfizer spendete von 2015 bis 2022 am meisten (1,825 Millionen britische Pfund), das „Royal College of Physicians“ erhielt mit 2,758,000 Pfund am meisten Sponsorengelder. Die Hauptempfänger waren die königliche Ärztevereinigung und die royale Vereinigung der Allgemeinärzte, die auch von den Medizinprodukteherstellern großzügig bedacht wurden. Mit dem Geld wurden hauptsächlich Ärzteveranstaltungen, wie Fortbildungen, gesponsert, was sich jedoch laut den Ärztegesellschaften gegenüber dem „BMJ“ nicht auf die Inhalte ausgewirkt habe. Die Leser sahen dies jedoch zumindest teilweise anders. So kommentierte ein Arzt aus Deutschland: „Was für ein Chaos. Wir haben den Kampf verloren.“

H2: Sponsorengelder für königliche Ärztegesellschaften im Corona-Jahr 2021
H2: Die Geldflüsse der Pharmafirmen an die königlichen Ärztevereinigungen
H2: Kritik und Meinungen der Leser

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Grossbritannien: Pharmamillionen an Ärztegesellschaften

Sperber © Bénédicte Sambo Martina Frei / 4.08.2023  Im Corona-Jahr 2021 erhielten königliche Ärztegesellschaften Geld wie nie in den letzten sieben Jahren. Pfizer gab am meisten. Was das Sponsoring betrifft, war 2021 ein ausserordentlich gutes Jahr für die königlich-britischen Ärztegesellschaften: Verglichen mit früheren Jahren erhielten sie deutlich mehr Sponsorengelder von pharmazeutischen Unternehmen und Medizinprodukteherstellern. Das erfuhr das «British Medical Journal» (BMJ) aber nicht von den Ärztegesellschaften selbst. Nach einem Rückgang im Jahr 2020 flossen die Sponsorengelder von Pharmafirmen an die königlichen Ärztegesellschaften umso reichlicher. Bis auf eine – die royale Vereinigung der Narkoseärzte – weigerten sich nämlich alle anderen 15 vom «BMJ» angefragten königlichen Ärztevereinigungen offenzulegen, wie viel Geld sie von der Industrie, von Kampagnengruppen oder von Patientenorganisationen erhalten hatten.

Details zu Grossbritannien: Pharmamillionen an Ärztegesellschaften

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