Niger: Wahrscheinlichkeit eines Gegenputsches höher als „nur“ einer Invasion

4. August 2023, 06:45 Uhr

Die Wiederherstellung des gestürzten Staatschefs in Niger wird für den Westen nicht allein durch die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft im Sahel möglich sein. Es müsste auch ein Gegenputsch seitens westlicher Agenten in der Armee und den im Land stationierten Truppen Frankreichs und der USA geben.

Vor kurzem fand in Niger ein Militärputsch statt. Am 26. Juli wurde Präsident Mohamed Bazoum von seiner eigenen Garde festgenommen und der Kommandeur der Garde, General Abdourahamane Tchiani, erklärte sich zum neuen Staatsoberhaupt des Landes. Diese Ereignisse haben im Westen große Besorgnis ausgelöst.

Niger ist zwar seit der Kolonialzeit im Einflussbereich Frankreichs, aber auch die US-amerikanischen Interessen in diesem Land sind vielfältig. Die USA haben seit 2012 über 500 Millionen US-Dollar an Militärhilfe für Niger bereitgestellt. Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt, daher ist diese Summe astronomisch. Niger ist aus vielen Gründen wichtig für den Westen, unter anderem aufgrund seiner riesigen Uranvorkommen und als wichtiger Partner im Kampf gegen gewalttätigen Extremismus in der Sahelzone.

Höchstwahrscheinlich wird die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) versuchen, Niger wiederherzustellen. Auf einer Dringlichkeitssitzung haben die ECOWAS-Länder beschlossen, Niger zu blockieren und eine Flugverbotszone über dem Land einzurichten. Der neuen Regierung wurde ein Ultimatum gestellt, die Macht innerhalb einer Woche an Bazoum zurückzugeben, andernfalls droht ein Krieg. Es ist wahrscheinlich, dass der Westen versuchen wird, einen Gegenputsch zu organisieren, um die Tchiani-Regierung zu stürzen. Es bleibt abzuwarten, ob dies gelingen wird.

Quelle: www.globallookpress.com © Robert Schléber

H2: Hintergrund des Militärputsches in Niger
H2: Die Bedeutung von Niger für den Westen
H2: Die Reaktion der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS)

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Niger: Gegenputsch wahrscheinlicher als „nur“ eine Invasion

4 Aug. 2023 06:45 Uhr Den jüngst in der nigrischen Hauptstadt Niamey gestürzten Staatschef kann der Westen kaum allein mittels seiner folgsamen Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft im Sahel restituieren. Ein Gegenputsch in Niger seitens westlicher Agenten in der Armee und der im Land präsenten Truppen Frankreichs und der USA müsste schon hinzukommen. Quelle: www.globallookpress.com © Robert SchléberVon Kirill BenediktowUnlängst fand in Niger ein Militärputsch statt. Am 26. Juli wurde der Präsident Mohamed Bazoum von seiner eigenen Garde festgenommen, und der Kommandeur der Garde, General Abdourahamane Tchiani, erklärte sich zum neuen Staatsoberhaupt des Landes. Diese Ereignisse haben im Westen große Besorgnis ausgelöst. Niger liegt zwar seit Kolonialzeiten im Einflussbereich Frankreichs, doch auch die US-amerikanischen Interessen in diesem Land sind mittlerweile vielfältig. Seit 2012

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