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Selbst kritische Denker sind längst angepasst

Published On: 5. August 2023 19:50

5. Aug. 2023 19:50 Uhr Von Tom J. Wellbrock

Noam Chomsky hat das Problem, dem wir ausgesetzt sind, auf den Punkt gebracht: „Der klügste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, ist, das Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu begrenzen, aber eine lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen – sogar die kritischsten und dissidentesten Ansichten zu fördern. Dadurch haben die Menschen das Gefühl, dass es freies Denken gibt, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Diskussion gestärkt werden.“

Tatsächlich befinden wir uns mitten in diesem Dilemma. Denn auch kritische Köpfe beginnen ihre Argumentation oft nach dem Muster: „Natürlich war Corona eine gefährliche Krankheit, aber …“ Oder: „Ich bezweifle nicht, dass es den vom Menschen verursachten Klimawandel gibt, aber …“ Oder: „Natürlich handelt es sich um einen brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, aber …“

Mit solchen und ähnlichen Formulierungen beginnt die Schere im Kopf ihre Arbeit zu tun. Selbst progressive und fortschrittliche Menschen zweifeln bestimmte Prämissen nicht mehr an.

Dabei sollten wir uns bewusst sein, dass die Erzählungen keineswegs in Stein gemeißelt sind. Nehmen wir die genannten Eingangssätze und erwidern wir zum Beispiel: „Wie gefährlich Corona wirklich war, ist immer noch kaum erforscht. Es gibt jedoch viele Anzeichen dafür, dass insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen tatsächlich gefährdet waren. Die Behauptung, es handele sich um eine weltweite und für alle Menschen tödliche Krankheit, sollte hinterfragt werden.“ Und: „Es gibt viele Stimmen von Experten, die nicht davon ausgehen, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird. Es gibt Daten, die weit zurückreichen – wie Eisbohrkerne – und die zu anderen Schlussfolgerungen führen als die weit verbreiteten. Diese Daten sollten sorgfältig analysiert werden.“ Und: „Aus völkerrechtlicher Sicht könnte man den Einmarsch der Russen in die Ukraine auch als Verteidigungsmaßnahme betrachten, da der Donbass seit 2014 massiv von der West-Ukraine angegriffen wurde und Moskau über viele Jahre hinweg vehement darum gebeten hat, eine friedliche Lösung für die Ukraine zu finden. Diese Hintergründe sollten in die Gesamtbewertung einfließen.“

Dank der wiederholten Erzählungen bestimmter Prämissen sind diese Perspektiven faktisch nicht zugelassen, verboten sogar nur gedacht oder ausgesprochen zu werden. Es wird eine Art absolute Wahrheit unterstellt, die nicht diskutiert werden kann. Man kann sich zwar – gemäß dem Gedanken von Noam Chomsky – über bestimmte Dinge kritisch austauschen, aber die Debatte beginnt nicht bei Null, sondern ein paar Stufen darüber. Dadurch entsteht ein Denkverbot für bestimmte Richtungen und Ansätze, das die gesamte Diskussion vergiftet.

Es ist noch schlimmer. Wir sind längst an einem Punkt angelangt, an dem das Spektrum akzeptabler Meinungen immer weiter eingeschränkt wird. Möglicherweise sind wir über das Niveau hinaus, das Chomsky meinte, denn insbesondere beim Streit um den Ukraine-Krieg lässt sich ablesen, dass das Spektrum unterschiedlicher Meinungen erheblich eingeschränkt wurde. Jeder Versuch, eine friedliche Lösung in der Ukraine ins Spiel zu bringen, stößt auf heftigen Widerstand, sodass einige möglicherweise sogar gegen ihre eigene Überzeugung vorgegebene Narrative unterstützen, um überhaupt noch Gehör zu finden. Doch diese Art von Diplomatie führt nicht weiter, denn die Grenzen dessen, was gesagt werden kann, werden immer enger gesteckt. Die Diplomatie führt also nicht zum Ziel.

Ein Grundproblem besteht darin, dass viele Geschichten nicht von Anfang an erzählt werden. Politik und Medien steigen erst ein, wenn ein bestimmter Punkt auf der Zeitschiene erreicht ist. Beim Ukraine-Krieg war das der 24. Februar 2022. Jede neue Erzählung beginnt mit diesem Datum. Informationen aus der Zeit davor, die offen zugänglich waren und ein anderes Bild der Ukraine und ihrer geopolitischen Rolle zeichneten, wurden faktisch bedeutungslos.

Die Absurdität dieser Herangehensweise zeigt sich unter anderem bei Georg Restle, der vor 2022 zusammen mit seinem Team einige faschistoide bis faschistische Vorkommnisse in der Ukraine recherchiert und aufgedeckt hatte. Nun tut er so, als hätte es diese Recherchen und Ergebnisse nie gegeben. Er erzählt die „neue“ Geschichte mit voller Überzeugung. Restles Verhalten lässt sich erklären, er hat sich den Hardlinern, den russophoben Propagandisten und den Kriegsverlängerern angeschlossen. Wie er diese 180-Grad-Wandlung mit seinem Gewissen vereinbaren kann, kann nur er selbst beantworten.

Doch Restle muss nicht nur sich selbst gegenüber Verantwortung tragen. Seine geistige Umkehr vom investigativen Journalismus zur Verbreitung kriegerischer Propaganda hat gesellschaftliche Auswirkungen. Er unterstützt die Meinungsmache der Mächtigen und blockiert die Möglichkeit einer ergebnisoffenen Diskussion. Restle ist ein wichtiges Zahnrad in der Propagandamaschinerie.

Das Problem in der Praxis ist ernst, denn wir

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Auch kritische Köpfe sind längst glattgebügelt

5 Aug. 2023 19:50 Uhr Von Tom J. Wellbrock Noam Chomsky hat das Problem, dem wir ausgesetzt sind, auf einen prägnanten Punkt gebracht:“Der schlaueste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, ist, das Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu beschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen – sogar die kritischeren und die Ansichten der Dissidenten zu fördern. Das gibt den Menschen ein Gefühl, dass es ein freies Denken gibt, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Diskussion gestärkt werden.“Tatsächlich sind wir mittendrin in diesem Dilemma. Denn auch kritische Köpfe beginnen ihre Argumentation meist nach folgendem Muster:“Natürlich war Corona eine gefährliche Krankheit, aber …“Oder:“Ich bezweifle nicht, dass es den menschengemachten Klimawandel gibt, aber …“Oder:“Selbstverständlich handelt es sich

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