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Buchrezension: Die Erzählungen des postmodernen Totalitarismus

Published On: 6. August 2023 20:20

Der deutsch-schweizerische Philosoph Michael Esfeld ist bekannt geworden, als er zusammen mit seinem Kollegen Christoph Lütge während der Corona-Krise 2021 das Buch „Und die Freiheit?“ veröffentlichte. In diesem Buch ging es um den Missbrauch der Wissenschaft und die Bedrohung der offenen Gesellschaft durch die Corona-Politik. In seinem aktuellen Buch greift Esfeld dieses Thema erneut auf und entwirft ein breiteres Bedrohungsszenario, in dem die Corona-Politik nur eines von vielen Beispielen ist, wie die Zerstörung von Wissenschaft und freiheitlicher Rechtsordnung zum „postmodernen Totalitarismus“ führt.

Der postmoderne Totalitarismus bedient sich „kleiner“ Narrative, die eine Kultur der Abhängigkeit erzeugen und langfristig zum Totalitarismus führen können. Der Autor erklärt dies ausführlich am Beispiel der Corona-Krise. Besonders unrühmlich war in dieser Krise die Rolle der Wissenschaft, die sich dem „politischen Szientismus“ verschrieben hat und politische Zwangsmaßnahmen mit Modellrechnungen und nicht auf Fakten basierenden Annahmen gerechtfertigt hat.

Im zweiten Teil des Buches beschreibt Esfeld die Entwicklung von Wissenschaft und Rechtsordnung als Grundlagen der offenen Gesellschaft und als Voraussetzung für Fortschritt und Wohlstand. Beide laufen jedoch Gefahr, Opfer des eigenen Erfolgs zu werden, wenn sie sich zur Hybris verleiten lassen. Im Rechtsstaat kann die Versuchung übermächtig werden, von der Sicherung der Freiheit zur positiven Beförderung der Freiheit überzugehen und damit vom freiheitlichen Rechtsstaat zum interventionistischen Fürsorgestaat zu werden.

Im dritten Teil des Buches diskutiert Esfeld, ob und wie ein Weg zurück möglich ist. Er stellt fest, dass Monopolisierung und Ideologisierung von Medien und Wissenschaft die größte Gefahr für die offene Gesellschaft darstellen. Allerdings ist der moderne Staat mit seinen umfassenden Kompetenzen nicht die alleinige Ursache für diese Entwicklung. Esfeld argumentiert, dass ein radikaler Rückschnitt des Sozialstaats aus ökonomischer Sicht nicht realistisch ist und schlägt stattdessen vor, Urteilskraft einzusetzen, skeptisch gegenüber Machtkonzentrationen zu sein und Zivilcourage zu zeigen, um die offene Gesellschaft wiederzugewinnen

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BuchkritikDer postmoderne Totalitarismus und seine Narrative

Der deutsch-schweizerische Philosoph Michael Esfeld ist einem breiten Publikum bekannt geworden, als er, zusammen mit seinem Kollegen Christoph Lütge, auf dem Höhepunkt der Corona-Krise 2021 die Frage stellte „Und die Freiheit?“ (Riva Verlag). In jenem Buch ging es um den Mißbrauch der Wissenschaft und die Bedrohung der offenen Gesellschaft durch die Corona-Politik.Dieses Thema greift Esfeld in seinem aktuellen Buch wieder auf, entwirft aber ein breiteres Bedrohungsszenario, in dem die Corona-Politik nur eines von vielen Beispielen dafür ist, wie die Zerstörung von Wissenschaft und freiheitlicher Rechtsordnung zum „postmodernen Totalitarismus“ führt. Denn dieser zeichnet sich im Unterschied zum traditionellen Totalitarismus der Kommunisten oder der Nationalsozialisten dadurch aus, daß es kein eines, alles überragendes Endziel mehr gibt, durch dessen Scheitern die zugrundeliegende Ideologie

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