Hohe Sterblichkeit und deutlicher Anstieg der Krankmeldungen: Deutschland Mitte 2023

Nach zwei Jahren mit einer signifikanten Übersterblichkeit lagen die Lebenserwartung und die Gesamtsterbezahlen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 insgesamt nahe den erwarteten Werten. Es wurde jedoch eine Übersterblichkeit in den Altersgruppen unter 60 Jahren festgestellt. Dies könnte möglicherweise mit den außergewöhnlich hohen Krankenständen in der arbeitenden Bevölkerung zusammenhängen. Bisher gab es keine hitzebedingten Todesfälle. Obwohl die positive Entwicklung der Lebenserwartung seit Anfang 2023 erfreulich erscheint, ist sie jedoch trügerisch.

Die Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der wöchentlichen Lebenserwartung im Vergleich zur ARIMA-Forecast aus der Vergleichsperiode 2016-2020. Die Daten stammen von wöchentlichen Sterbefällen bis zur Kalenderwoche 2023/29 und Bevölkerungsangaben von Destatis. Die altersabhängigen Risikoverhältnisse zeigen ein uneinheitliches Bild, wobei die Ausschläge nach oben überwiegen (Abbildung 2). Die Risikoverhältnisse wurden für die Kalenderwochen 1-29 im Jahr 2023 nach Alterskohorten ermittelt. Die Erwartungswerte der Kohortensterberisiken wurden unter Berücksichtigung von Trend und Saisonalität aus der Referenzperiode 2016-2020 mit Hilfe einer TSLM-Zeitreihenanalyse ermittelt.

Wenn man eine Altersgrenze von 60 Jahren setzt, wird ein Unterschied sichtbar. Während sich die dominante Kohorte über 60 normal entwickelte (hier nicht gezeigt), wies die Kohorte unter 60 eine Übersterblichkeit auf

Original Artikel Teaser

Übersterblichkeit und starke Zunahme bei Krankschreibungen: Deutschland Mitte 2023

Nach zwei deutlich übersterblichen Jahren lagen die Lebenserwartung und die Gesamtsterbezahlen in der ersten Hälfte 2023 insgesamt nahe bei den Erwartungswerten. Dabei ist  eine Übersterblichkeit der Altersgruppen unter etwa 60 Jahren festzustellen. Vermutlich besteht ein Zusammenhang mit rekordverdächtigen Krankenständen in der arbeitenden Bevölkerung. Hitzebedingte Sterblichkeit ist bisher ausgeblieben. Die positive Entwicklung der Lebenserwartung seit Anfang 2023 (Abb. 1), so erfreulich sie erscheinen mag, ist trügerisch. Abb. 1: Entwicklung der wöchentlichen Lebenserwartung (orange) im Vergleich zur ARIMA-Forecast aus der Vergleichsperiode 2016-2020 (blau). Quelldaten: Wöchentliche Sterbefälle bis Kalenderwoche 2023/29 und Populationsangaben von Destatis. Die altersabhängigen Risikoverhältnisse zeigen ein uneinheitliches Bild, in dem die Ausschläge nach oben allerdings überwiegen (Abb. 2). Abb. 2: Risikoverhältnisse 2023, Kalenderwochen 1-29, nach Alterskohorten. Die Erwartungswerte der Kohortensterberisiken

Details zu Übersterblichkeit und starke Zunahme bei Krankschreibungen: Deutschland Mitte 2023