Zunahme der geopolitischen Risiken – Leichte Erholung des DAX zum Ende einer schwachen Börsenwoche

Geopolitische Risiken können trotz einer bekannten Börsenweisheit sehr wohl einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft und die Börsen haben. Allerdings scheinen die Märkte die möglichen Auswirkungen zu unterschätzen und betrachten derzeit nur die kurzfristigen Aspekte. Laut BlackRock, der größten Fondsgesellschaft der Welt, werden die politischen Risiken derzeit wenig beachtet. Ihr BlackRock Geopolitical Risk Indicator (BGRI) zeigt, dass die Märkte die möglichen Auswirkungen geopolitischer Ereignisse wahrscheinlich unterschätzen. Sie haben derzeit acht große Risiken identifiziert, darunter der Konflikt zwischen den USA und China, der Ukraine-Krieg, der Konflikt zwischen Russland und der NATO, der Konflikt zwischen China und Taiwan, die Deglobalisierung, Cyberattacken und die zunehmende Schuldenwirtschaft.

Die USA und China befinden sich derzeit in einem Streit um die Vorherrschaft in der Welt, der sich sowohl wirtschaftlich als auch militärisch auswirken könnte. Dies hätte gravierende Folgen für die Aktienmärkte, da die beiden größten Volkswirtschaften der Welt betroffen wären. Der Konflikt zwischen Russland und der NATO aufgrund des Einmarschs Russlands in die Ukraine ist der größte und gefährlichste militärische Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Eine diplomatische Lösung ist derzeit nicht in Sicht und es besteht ein erhebliches Risiko einer Eskalation. Ein militärischer Konflikt zwischen China und Taiwan hätte noch dramatischere wirtschaftliche Auswirkungen als der Ukraine-Krieg, insbesondere im Bereich der Halbleiter- und Mikrochipherstellung, da Taiwan der wichtigste Produzent in diesem Bereich ist.

Die Konsequenzen aus der Corona-Pandemie haben zu einem Rückbau der Wertschöpfungsketten und zu einer neuen „nationalen“ Industriepolitik geführt, was zu einer Deglobalisierung geführt hat. Dies könnte zu weniger Effizienz und tieferer Produktivität bei der globalen Produktion von Gütern und Dienstleistungen führen. Cyberangriffe werden aufgrund des zunehmenden geopolitischen Wettbewerbs und des technologischen Fortschritts immer häufiger und raffinierter. Solche Angriffe auf die Infrastruktur können massive wirtschaftliche Schäden anrichten und sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken. Weltweit nehmen die Schulden rapide zu, was zu einer Schuldenwirtschaft führt und das Risiko von Staatsbankrotten erhöht.

H2: Geopolitische Risiken und ihre Auswirkungen auf die Aktienmärkte
H2: Die Risiken des Konflikts zwischen den USA und China
H2: Der Konflikt zwischen Russland und der NATO und seine Folgen für die Märkte

Original Artikel Teaser

Geopolitische Risiken nehmen zu – Leichte DAX-Erholung zum Schluss einer schwachen Börsenwoche

„Geopolitische Risiken“ können entgegen einer Börsenweisheit sehr wohl negativen Einfluss auf Wirtschaft und Börsen haben. Doch die Märkte scheinen die möglichen Auswirkungen zu unterschätzen. Und an den Börsen herrscht derzeit noch die Kurzfristbetrachtung vor. shutterstock/katjen „Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine abgedroschene Börsenweisheit. Politische Ereignisse hätten selten einen starken und nachhaltigen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Mittel- und langfristig sei eine gut laufende Wirtschaft für die Aktienmärkte im Normalfall wichtiger. Was früher vielleicht richtig war, kann heute aber durchaus falsch sein. Denn die sogenannten „geopolitischen Risiken“ haben zugenommen – und können sehr wohl einen negativen Einfluss auf Wirtschaft und Börsen haben. Der Ukraine-Krieg zeigt das: Eine sich verstärkende Inflation, steigende Leitzinsen und die Folgen der Sanktionen beschäftigen uns auch anderthalb

Details zu Geopolitische Risiken nehmen zu – Leichte DAX-Erholung zum Schluss einer schwachen Börsenwoche