Die MS Ocean Majesty soll zu einer Unterkunft für Flüchtlinge umgewandelt werden

Von Kai Rebmann

Die MS Ocean Majesty, ein Paradeschiff des Charterunternehmens Hansa Touristik mit Sitz in Stuttgart, wird als klein, fein, komfortabel und stilvoll beschrieben. Über viele Jahre hinweg brachte das Schiff hauptsächlich deutschsprachige Gäste zu den Traumstränden der Karibik oder zu exotischen Zielen wie dem Nordkap. Doch das soll nun abrupt enden. Nachdem das Schiff am Montag von einer Kreuzfahrt über das Nordmeer zurückgekehrt war und in Hamburg vor Anker ging, wurde bekannt, dass dies vorerst die letzte Fahrt der Ocean Majesty war. Laut einem Bericht der „Bild“ sollen in Zukunft Flüchtlinge an Bord des Luxusdampfers untergebracht werden, da es einen akuten Mangel an Flüchtlingsunterkünften gibt. Das Schiff verfügt über Annehmlichkeiten wie ein Fitnessstudio, eine Sauna, einen Swimmingpool und ein Kino. Es ist noch unklar, wer genau als Vertragspartner des Charterunternehmens dienen wird.

Die plötzliche Kündigung der meisten Crew-Mitglieder, die hauptsächlich Filipinos sind, ist ein harter Schlag für ihre Existenzsicherung, da sie mit ihren Einkünften ihre Familien in der Heimat unterstützen. Arbeitsverträge auf See bieten in der Regel weder Mindestlohn noch soziale Absicherung im Falle einer Kündigung. Die Ocean Majesty segelt unter portugiesischer Flagge, daher gelten für ausländische Nicht-EU-Seeleute auf dem Schiff möglicherweise andere Regelungen. Hansa Touristik wird sich erst in der nächsten Woche offiziell zu den Plänen äußern.

Es ist offensichtlich, dass die Umwidmung der Ocean Majesty weniger aus edler Samaritermotivation als vielmehr aus monetärem Interesse erfolgt. Das Unternehmen hat bereits Flusskreuzfahrten auf anderen Schiffen in seinem Portfolio. Es bleibt abzuwarten, was mit der Crew und ihren Familien geschehen wird

Original Artikel Teaser

MS Ocean Majesty soll zur Flüchtlingsunterkunft werden

Von Kai Rebmann „MS Ocean Majesty ist klein und auch fein. Sie ist komfortabel und auch stilvoll, sie ist international und doch deutschsprachig.“ Mit diesen Sätzen beschreibt der in Stuttgart ansässige Charterer Hansa Touristik eines seiner Paradeschiffe. Über Jahrzehnte hinweg brachte die MS Ocean Majesty (Kapazität: bis zu 500 Passagiere) hauptsächlich deutschsprachige Gäste zu den Traumstränden der Karibik oder auch zu exotischen Destinationen wie dem Nordkap. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Und zwar Knall auf Fall, im wahrsten Sinne des Wortes, quasi von heute auf morgen. Erst am Montag kehrte der Ozeanriese von einer Kreuzfahrt über das Nordmeer zurück und ging in Hamburg vor Anker. Was Passagiere und die meisten Crew-Mitglieder bei Reiseantritt vor gut drei Wochen noch nicht

Details zu MS Ocean Majesty soll zur Flüchtlingsunterkunft werden