Mearsheimer: Ukraine ist „verurteilt, zu verlieren

13. August 2023, 20:40 Uhr

Der Politologe John Mearsheimer ist davon überzeugt, dass der Ukraine-Konflikt noch lange andauern wird. Die Situation ist kompliziert und das Vertrauen ist zerstört. Die Ukraine trägt die größte Last. Das Versprechen, sie 2008 in die NATO aufzunehmen, erweist sich als katastrophaler Fehler.

In einem zweiteiligen Beitrag im Politikmagazin Cicero skizziert der US-amerikanische Politologe ein düsteres Bild von der weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts. Mearsheimer geht davon aus, dass der militärische Konflikt noch Jahre dauern wird. Das Vertrauen Russlands in den Westen ist nach dem Scheitern des Minsker Abkommens 2 erschüttert. Das Abkommen sollte die territoriale Integrität der Ukraine gewährleisten, indem der Donbass mehr Autonomie erhält. Der Westen hat jedoch den Plan hintertrieben, wodurch es keinen glaubwürdigen Verhandlungspartner für Russland gibt.

Mearsheimer sieht den Vorteil im Schlachtfeld bei Russland. Die russische Strategie ist effektiver und schont Menschenleben. Die Verluste der Ukraine sind deutlich höher als die Russlands. Russland hat den Vorteil einer größeren Bevölkerungszahl im Vergleich zur Ukraine und konnte seine Rüstungsindustrie massiv ausbauen. Der Westen hingegen stößt an seine Kapazitätsgrenzen und kann diese nicht schnell überwinden.

Für die Ukraine hat dies weitreichende Konsequenzen. Das Land war bereits vor Beginn der Spezialoperation wirtschaftlich in Schwierigkeiten. Flucht und Krieg haben diese Probleme noch verschärft. Die Ukraine ist vollständig von ausländischer Hilfe abhängig und große Teile der Industrie sind zerstört. Die Zukunft der Ukraine sieht düster aus, da es keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges gibt.

Letztendlich haben die Gegner der NATO-Erweiterung recht behalten. Der Konflikt wurde durch den Wunsch ausgelöst, die Ukraine in die NATO aufzunehmen und die NATO weiter in Richtung Russland auszudehnen. Die Entwicklung des Konflikts zum Krieg ignoriert russische Sicherheitsinteressen. Der Westen hat einen großen Fehler gemacht, für den er und viele andere immer noch bezahlen müssen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die Bevölkerung dort zu schützen. Die Ziele waren die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine. Die Ukraine bezeichnete dies als Angriffskrieg. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij rief daraufhin den Kriegszustand im ganzen Land aus. Der Westen verurteilte den Angriff, lieferte neue Waffen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland. Auf beiden Seiten des Konflikts gab es zahlreiche Tote, und Moskau und Kiew beschuldigten sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen

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Mearsheimer: Die Ukraine ist „zum Verlieren verdammt“

13 Aug. 2023 20:40 Uhr Der Politologe John Mearsheimer ist überzeugt, der Ukraine-Konflikt wird noch lange andauern. Die Situation ist verfahren, das Vertrauen zerrüttet. Die größte Last trägt die Ukraine. Das 2008 gegebene Versprechen, sie in die NATO aufzunehmen, entpuppt sich als katastrophaler Fehler. Quelle: www.globallookpress.com © Zhang NanIn einem zweiteiligen Beitrag im Politikmagazin Cicero zeichnet der US-amerikanische Politologe ein düsteres Bild von der weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts. Mearsheimer geht davon aus, dass der militärische Konflikt noch Jahre anhalten wird. Das Vertrauen vor allem Russlands in den Westen ist nach der Sabotage des Abkommens Minsk 2 erschüttert. Minsk 2 sollte die territoriale Integrität der Ukraine unter Ausklammerung der Krim gewährleisten, indem die Kiewer Regierung dem Donbass mehr Autonomie zugesteht. Minsk 2

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