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Identität der Menschen aus Ostdeutschland und die Realität der Medien im Westen Deutschlands

Published On: 14. August 2023 20:01

Katrin Huß und Michael Meyen waren beide in ihren frühen Zwanzigern, als 1989 die Mauer fiel. Als Teil der „entgrenzten Generation“ der DDR wurden sie zu Beginn der 1990er Jahre in ein völlig neues politisches System geworfen. Die westdeutschen „Medienmenschen“, die damals schnell die Führungspositionen in den Redaktionen von Fernsehen, Radio und Zeitungen übernahmen, hatten dabei eine ganz andere Vorstellung von der Medienrealität als Huß, die später Moderatorin beim MDR wurde, und Meyen, der als Kommunikationswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig ist. Zusammenhalt, echte Solidarität, Kritik gegenüber den Herrschenden und das Lesen zwischen den Zeilen, wenn es um Nachrichten oder Propaganda geht – all das macht aus ihrer Sicht einen Teil der ostdeutschen Identität aus. Dies wurde jedoch oft belächelt, und auch ein sächsischer Dialekt konnte einer Fernsehkarriere im Westen im Wege stehen. Fast 34 Jahre nach der Wende werden die deutschen Medien immer noch von Westdeutschen dominiert, während es bei den alternativen Medien differenzierter aussieht. Diese müssen jedoch im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, der Springer-Presse oder dem Spiegel täglich ums Überleben kämpfen. In diesem Gespräch geht es um die Kluft zwischen den beiden Welten heute und um Parallelen und Unterschiede zwischen der DDR der späten 1980er Jahre und der Bundesrepublik der 2020er Jahre.

Sven Brajer und Aron Morhoff sprechen mit Katrin Huß und Michael Meyen über die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland nach der Wende und die Unterschiede in der Medienlandschaft. Brajer ist Historiker und Journalist, während Morhoff sich mit Medienethik beschäftigt. Sie diskutieren auch die Herausforderungen, mit denen alternative Medien konfrontiert sind, und die Dominanz der westdeutschen Medien in Deutschland.

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Sven Brajer ist promovierter Historiker und Museologe und Journalist. Er hat Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft an der TU Dresden studiert und sich auf deutsche und europäische Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts spezialisiert. Seine Schwerpunkte liegen auf Parteien und Bewegungen, Revolutionsforschung, Ostdeutschland und Geopolitik mit Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa. Im Frühjahr 2023 veröffentlichte er sein Buch „Die (Selbst)Zerstörung der deutschen Linken. Von der Kapitalismuskritik zum woken Establishment“. Weitere Informationen finden Sie unter imosten.org. Aron Morhoff ist Medienethiker und hat in Ludwigsburg, Erlangen und New York studiert. Er beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Disruption, Fragmentierung und Entfremdung durch mediale und technologische Entwicklungen. In seiner Abschlussarbeit untersuchte er die Dynamik politischer Debatten in sozialen Netzwerken und die mediale Rezeption der Ausschreitungen in Chemnitz. Als Reporter und Journalist arbeitete er für die Nachrichtensendung „Der fehlende Part“. Nach Beginn des Ukrainekriegs kündigte er seinen Job bei RT DE und ist seitdem Teil der Medienproduktion NuoViso

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Ostdeutsche Identität und westdeutsche Medienrealität

Katrin Huß und Michael Meyen waren beide Anfang zwanzig, als 1989 die Mauer fiel. Von der DDR haben sie so einiges mitgenommen. Als Teil der ostdeutschen „entgrenzten Generation“ (Ahbe und Gries 2006) wurden sie zu Beginn der 1990er-Jahre in ein völlig neues politisches System geworfen. Gerade die westdeutschen „Medienmenschen“, die damals innerhalb kürzester Zeit die Chefposten in den Redaktionen in TV, Funk und den Zeitungen besetzten, hatten dabei ganz andere Vorstellungen von der Medienrealität als die spätere langjährige Moderatorin beim MDR und der prominente Kommunikationswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Zusammenhalt, (echte!) Solidarität, Kritik gegenüber den Herrschenden, das Zwischen-den-Zeilen-Lesen, wenn es um Nachrichten beziehungsweise Propaganda geht — macht das eine ostdeutsche Identität aus? Durchaus, genau wie eine mindestens noch im

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