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Die Stimme des ländlichen Raums: Natur kann lebensgefährlich sein!

Published On: 17. August 2023 10:00

Dieser Kitsch umgibt uns schon seit vielen Jahren: Lassen wir doch alles der Natur überlassen und schon herrscht Frieden auf dem Planeten! Dabei ist kaum etwas gefährlicher als die unkontrollierte Natur. Ich gebe zu, ich wollte provozieren. Ich wusste ja, was mich erwartete, als ich nach Glyphosat fragte, in dem für Kunden des Baumarkts nicht zugänglichen Bereich mit Regalen voller Vernichtungsmittel wie Ameisenköder und Maulwurfsfallen. Eine strenge Blonde mit scharfen Falten um den Mund wachte darüber. Ich wusste also, was passieren würde, als ich mutig nach Glyphosat verlangte. Glyphosat! Ausgerechnet! Ihr Entsetzen war offensichtlich. Sie fragte streng, wofür ich es brauche. Ich hätte fast geantwortet, dass ich es für den Wohnzimmerteppich brauche (für das Unkraut in den Fugen zwischen den Gehwegplatten, das wir natürlich nicht „versiegelt“ haben, darf man es ja nicht verwenden!). Aber die Frage erübrigte sich eigentlich: Glyphosat ist verboten, sagte die Fachfrau streng, es vergiftet Bienen und verursacht Krebs. Ich widerspreche und stimme mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überein. Diese sieht eine erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der Europäischen Union unkritisch. „Bei der Bewertung der Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt wurden keine kritischen Bereiche ermittelt, die Anlass zur Sorge geben“, erklärte die EFSA in einer am 6. Juli veröffentlichten Neubewertung von Glyphosat. Das behauptet nicht einmal das grüngeführte Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft – wahrscheinlich nur höchst widerwillig, denn Cem Özdemir widersetzt sich der europäischen Linie. Und doch heißt es dort: „Bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung des Wirkstoffs Glyphosat bestehen keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.“ Aber das weiß die Fachfrau nicht und will es wahrscheinlich auch nicht wissen. Denn sie empfiehlt „natürliche Gifte“. Diese sind, wie jedes Kind weiß, lieb und gut, genauso lieb und gut wie die Natur. Dann kommt das Biogemüse eben aus China. Das ist der Kitsch, der uns schon seit vielen Jahren umgibt. Überlassen wir doch alles der Natur und schon herrscht Frieden auf dem Planeten. Dabei ist kaum etwas gefährlicher als die unkontrollierte Natur und die Gifte, die Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden entwickeln, sind auch für Menschen tödlich. Keine Kulturpflanze überlebt ohne menschliches Eingreifen und es ist relativ egal, ob ihre Konkurrenz – auch Unkraut genannt, was mittlerweile politisch unkorrekt ist – durch Pflügen und Grubbern beseitigt wird oder durch Mittel des menschlichen Erfindungsgeistes. In beiden Fällen leidet die „Artenvielfalt“. Aber „Chemie“ ist mindestens genauso umstritten wie „Gen“ oder „Atom“. Nein, die menschliche Hybris möchte sich selbst als den größten Übeltäter betrachten. Ein trübes Beispiel: Weil man den Wald gerne der Natur überlassen möchte, hat man das Entfernen des Unterholzes abgeschafft. Die Folge: Waldbrände breiten sich schneller und effizienter aus. Der grüne Mensch glaubt jedoch, dass dies an der „Klimakatastrophe“ liegt, die er mit unzureichenden Mitteln bekämpft. Mittel, die mit der Axt seine Lebensgrundlage angreifen. Unter der derzeitigen Regierung in Deutschland ist es jedoch das Gebot der Stunde, die eigene Lebensgrundlage zu gefährden. Es beginnt mit dem Verzicht auf eigene Energiequellen wie Kernkraft und hört bei der täglichen Kritik an Landwirten, die darauf abzielen, Tiere zu quälen, das Grundwasser zu verschmutzen und die eigenen Böden zu schädigen, noch lange nicht auf. Man mag über manche kleinbäuerlichen Betriebe der Vergangenheit die Nase rümpfen, aber dort war es oft wenig idyllisch. Die moderne Landwirtschaft ist jedoch viel effizienter und bildet die Grundlage für die enorme Verbesserung der Lebensbedingungen weltweit. Nur in Deutschland möchte man am liebsten darauf verzichten. Bitte schön: Dann kommt das Biogemüse eben aus China. Die Angst vor Glyphosat ist genauso rational wie die Vorstellung, dass das „Klima“ – ein Durchschnittswert, der für sich allein nichts aussagt – durch die Bewirtschaftung eines einzigen Faktors (CO2) „gerettet“ werden kann und Deutschland dabei eine Vorreiterrolle spielen kann. Bitte schön: China kann fröhlich weiterhin Emissionen verursachen, es liegt bereits an der Spitze. China und Deutschland – beste Freunde! Cora Stephan, geb. 1951, ist Publizistin und Schriftstellerin. Sie hat Beiträge in zahlreichen Medien veröffentlicht, darunter beim NDR. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr neuer Roman „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“ ist gerade erschienen

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Die Stimme der Provinz:  Natur kann tödlich sein!

Dieser Kitsch umwabert uns nun schon seit Jahren: Überlassen wir doch alles der Natur, und schon ist Frieden auf dem Planeten! Dabei ist kaum etwas gefährlicher als die ungebremste Natur. Ich gebe alles zu: Ich wollte provozieren. Ich ahnte ja, was mich erwartete, am für Kunden des Baumarkts nicht zugänglichen Sperrbezirk mit dem Regal für allerlei Vernichtungsmittel wie Ameisenköder und Maulwurfsfallen. Darüber wacht eine strenge Blonde mit scharfen Falten um die Mundwinkel. Ich wusste also, was geschehen würde, als ich kühn nach Glyphosat verlangte. Glyphosat! Ausgerechnet! Das Entsetzen war ihr anzusehen. Wofür ich das denn brauche, fragte sie streng. Für den Wohnzimmerteppich, hätte ich beinahe geantwortet. (Für das tiefwurzelnde Kraut in den Fugen zwischen den Gehwegplatten, die wir selbstredend nicht „versiegelt“ haben, darf man

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