Erdbeben in der argentinischen Politik

Übers Wochenende wurde die argentinische Politik erschüttert, als ein politischer Außenseiter die Vorwahlen des Landes gewann. Javier Milei, ein 52-jähriger Ökonom, der gegen „die politische Kaste“ wettert, erhielt mehr Stimmen in den Sonntagsvorwahlen für das Präsidentenamt als die Mitte-rechts-Koalition Together for Change oder der Kandidat der regierenden peronistischen Bewegung. Argentinien hat ein einzigartiges Wahlsystem, bei dem vor einer vollständigen Präsidentschaftswahl alle potenziellen Kandidaten an einer offenen Vorwahl teilnehmen müssen. Nur diejenigen Kandidaten, die mehr als 1,5% der Stimmen in der Vorwahl erhalten, können zur allgemeinen Wahl antreten. Milei gewann 30% der Stimmen. Investoren hatten erwartet, dass die Koalition Together for Change besser abschneiden würde. „Die niedrige Wahlbeteiligung und die überraschenden Ergebnisse haben zu einer erhöhten politischen und marktlichen Unsicherheit beigetragen“, sagte Jared Lou, Portfoliomanager bei William Blair Investment Management. „Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage verlangen die Wähler offenbar nach Veränderung“. Am Montag sagte Milei, sein Sieg sei eine „enorme Ohrfeige“ für die Regierung von Präsident Alberto Fernández, der eine Zustimmungsrate von 75% hat und dessen Amtszeit im Dezember endet. Milei versprach, die Zentralbank zu schließen, den Peso durch den Dollar zu ersetzen und die Ausgaben zu kürzen. Er hat gesagt, dass er Abtreibung in allen Fällen ablehnt und auch nicht vollständig dagegen ist, dass Menschen ihre Organe oder ihre Kinder verkaufen. Argentinien erlebt seine schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Finanzkollaps von 2001. Etwa 40% der Argentinier leben in Armut. Eine Inflationsrate von 116% erschwert es Familien, Lebensmittel zu kaufen, und Unternehmen, zu funktionieren. Milei hat die brodelnde Wut genutzt und den Argentiniern versichert, dass das Land wieder Fuß fassen wird, wenn sie die Regierung drastisch zurückschneiden. Mileis starke Leistung bereitet den Boden für ein Dreikampf, bei dem er gegen die beiden traditionellen politischen Koalitionen, die Konservativen und die Peronisten, antritt. Die Herrschaft der Letzteren in den letzten 20 Jahren hat zu einem starken Anstieg der öffentlichen Ausgaben geführt. Ökonomen sagen, dass Milei das Land für den Handel öffnen, Steuern senken und staatliche Unternehmen privatisieren könnte, um die Ausgaben zu begrenzen. Er hat versprochen, das öffentliche Schulwesen zu beenden, unterstützt einen Markt für den Verkauf von Organen, plant den Zugang zu Waffen zu erweitern und will die legale Abtreibung beenden. Bild von Pexels von Pixabay

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Earthquake in Argentine politics

Over the weekend Argentinian politics was shaken when a political outsider won the country’s presidential primaries. Javier Milei, a 52-year-old economist who rails against ‘the political caste’, received more votes in a Sunday primary for president than either the centre-right Together for Change coalition or the ruling Peronist movement’s candidate. Argentina has a unique electoral system where prior to a full presidential election, all potential candidates must enter an open primary. Only those candidates who receive more than 1.5% of the vote in the primary can go on to the general election. Milei won 30% of the votes. Investors had expected the Together for Change coalition to do better. ‘The low turnout and surprise results have contributed to increased political

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