Es wird hinter den Kulissen über eine Aufteilung der Ukraine debattiert

In den letzten Tagen gab es einen Vorschlag seitens der NATO, dass die Ukraine im Austausch für eine mögliche NATO-Mitgliedschaft Gebiete an Russland abtreten sollte. Obwohl die NATO am nächsten Tag ihre Aussagen zurückgenommen hat, zeigen die Formulierungen deutlich, worüber tatsächlich gesprochen wurde. Seit Februar berichte ich über die Umsetzung des RAND-Papiers vom Januar, das für eine strategische Niederlage Russlands in der Ukraine plädierte. Vor dem Treffen in Saudi-Arabien am 6. August schien dies undenkbar zu sein, doch das Treffen selbst war bereits eine Revolution. Die Ukraine-Gespräche in Dschidda sollten eigentlich über den Friedensplan von Selensky sprechen, der jedoch eine Kapitulation Russlands fordert. Daher war es nicht überraschend, dass der Globale Süden nicht darüber sprechen wollte. Stattdessen haben Saudi-Arabien und andere Länder einen eigenen Friedensplan vorgeschlagen.

Nach dem Treffen in Saudi-Arabien wurde es verdächtig ruhig bezüglich weiterer Verhandlungen. Hinter den Kulissen wurde jedoch fleißig diskutiert und Saudi-Arabien informierte Russland über die Gespräche. Auch andere Länder wie China, Indien und Südafrika dürften dies getan haben. Die Zeit arbeitet für Russland und der Westen gerät zunehmend unter Druck. Die militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine wird für den Westen unbezahlbar und bringt keine Erfolge gegen Russland. Zudem steht in den USA 2024 der Wahlkampf an und das Thema Ukraine wird immer unpopulärer. Die US-Regierung muss daher einen Weg finden, das Thema bis Anfang 2024 abzuschließen, um eine Chance auf Wiederwahl zu haben. Es ist wahrscheinlich, dass die USA im Herbst von Kiew verlangen werden, Verhandlungen mit Russland zu führen, ob es will oder nicht.

Die Ukraine sollte jedoch nicht zu viel von den anstehenden Gipfeltreffen erwarten, insbesondere nicht vom G20-Gipfel. Indien hat bereits erklärt, dass das Thema Ukraine dort keine Rolle spielen wird. Der Gipfel wird sich auf globales Wachstum, Entwicklung, Energie, Düngemittel und Nahrungsmittel konzentrieren. Die Kritik des Globalen Südens wird sich wahrscheinlich auf den Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen beziehen. Der Westen hat seinen Teil des Abkommens nie eingehalten und das ukrainische Getreide ist in die reichen Länder gegangen, anstatt den notleidenden Ländern des Südens zu helfen. Während die EU ihre Kornspeicher mit ukrainischem Getreide füllt, hat sie keine Lieferungen an die notleidenden Länder geleistet. Russland hingegen hat den notleidenden Ländern Rabatte und kostenlose Getreidelieferungen angeboten. Beim G20-Gipfel wird daher wahrscheinlich Kritik am Westen zu erwarten sein und das Thema Ukraine wird nicht zur Sprache kommen.

Es ist offensichtlich, dass im Herbst Verhandlungen mit Russland unumgänglich sind, auch wenn die Ukraine dies möglicherweise nicht möchte. Die internationale Gemeinschaft drängt darauf und der Westen gerät zunehmend unter Druck. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird

Original Artikel Teaser

Hinter den Kulissen wird über eine Teilung der Ukraine diskutiert

In den letzten Tagen kam aus den NATO der Vorschlag, die Ukraine solle im Tausch für eine mögliche NATO-Mitgliedschaft Gebiete an Russland abtreten. Am nächsten Tag ist die NATO zurückgerudert, aber die Formulierungen dabei zeigten, was tatsächlich besprochen wird.Über die Umsetzung des RAND-Papiers vom Januar, über das ich seit Februar berichte, habe ich das letzten Mal noch vor dem Treffen in Saudi-Arabien am 6. August berichtet, das für sich genommen schon eine Revolution bedeutete, weil so ein Treffen noch wenige Monate zuvor undenkbar gewesen wäre, denn zuvor hieß es immer, der Westen müsse Russland in der Ukraine eine „strategische Niederlage“ zufügen und Verhandlungen mit Russland seien erst möglich, wenn Russland aus der Ukraine vertrieben sei.Bevor wir auf die kuriosen Entwicklungen

Details zu Hinter den Kulissen wird über eine Teilung der Ukraine diskutiert