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Das Zitierkartell der Bundesrepublik Deutschland: Der CDU-„Sicherheitsexperte“, der auf einen Artikel verweist, in dem nur er selbst zitiert wird

Published On: 18. August 2023 9:00

Nico Lange, ein hochrangiger Mitarbeiter der „Zeitenwende-Initiative“ der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger Leiter des Leitungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung unter Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK), erklärte am 16. August über Twitter, dass sich „die Balance des Krieges“ zugunsten der Ukraine verschiebe. Als Beweis für seine Einschätzung verweist er auf einen Artikel von t-online. Dieser Artikel zitiert jedoch nur einen einzigen „Sicherheitsexperten“ – ihn selbst. Von Florian Warweg.

Der Fall ist ein Beispiel für die aktuelle Berichterstattung über die Ukraine und die Rolle, die selbsternannte „Sicherheitsexperten“ dort oft spielen. Nico Lange, der als enger Vertrauter von AKK gilt und 2019 zum Leiter des Leitungsstabes im Verteidigungsministerium ernannt wurde, ohne jegliche vorherige Erfahrung in Behörden, hat laut Medienberichten bei fast all seinen Tätigkeiten negative Spuren hinterlassen. Der Spiegel berichtet einen Witz, der sich im Verteidigungsministerium über seine Rolle breitgemacht haben soll: „Management by Jeans. An den entscheidenden Stellen Nieten.“ Nach der Wahlniederlage der CDU wechselte er im Juli 2022 zur „Zeitenwende-Initiative“ der Münchner Sicherheitskonferenz. Vor April 2022 hatte Lange keine einzige Veröffentlichung zu sicherheitspolitischen Themen publiziert und auch innerhalb der CDU nicht diesen Ruf. Dennoch verkaufte er sich nach Beginn des Ukraine-Krieges als „Sicherheitsexperte“ – eine Selbsterfindung, die von Medien wie t-online gerne aufgegriffen wurde. Ähnlichkeiten zu Toni Hofreiter und seiner Transformation zum Bellizisten und „Waffenexperten“ sind unverkennbar.

Nico Lange verkündete nun via Twitter mit Verweis auf einen t-online-Artikel: „Die Ukraine kommt voran, wenn auch langsam. Die letzten zwei Wochen zeigen – die Balance des Krieges verschiebt sich langsam zugunsten der Ukraine.“ Liest man sich den Artikel genauer durch, fällt auf, dass dieser zwar eingangs im Plural von „…wie Experten beobachten…“ spricht, aber dann ausschließlich die Einschätzung eines einzigen „Sicherheitsexperten“ wiedergibt – jene des dem Leser schon bekannten Nico Lange. Das heißt, der zum Sicherheitsexperten mutierte CDU-Politiker hat tatsächlich die Chuzpe, seine These zur Frontentwicklung im Ukraine-Krieg mit einem Artikel „zu belegen“, in dem lediglich er selbst zu Wort kommt. Fragen stellen sich aber nicht nur hinsichtlich des Vorgehens von Lange. Mindestens ebenso fragwürdig ist das journalistische Vorgehen der t-online-Redakteurin. Der Artikel ist ein typisches Beispiel für die strukturell einseitige Berichterstattung zum Krieg in der Ukraine. Als Grundlage für den Artikel dient ein einziges Gespräch mit einem hochtendenziösen „Experten“ wie Nico Lange, der auf Twitter & Co. offensiv als Agitator und nicht als sachlicher Analyst agiert, sowie copy/paste-Material von der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Die wiederum zitiert namentlich ausschließlich ukrainische Regierungsquellen. Glaubt die fragliche t-online-Redakteurin ernsthaft, dass sie auf dieser Quellengrundlage ihre Leserschaft auch nur im Ansatz objektiv über den Kriegsverlauf informieren kann?

Man könnte ja auch mal in der t-online-Redaktion – ich weiß, sehr verwegen – nicht-westliche Sicherheitsexperten befragen, die oft einen ganz anderen Blick auf die militärische Lage in der Ukraine haben und folglich auch zu ganz anderen Rückschlüssen kommen. Verwiesen sei etwa auf den ehemaligen pakistanischen General Asad Durrani, der die Führungsakademie der Bundeswehr durchlaufen hat und später Botschafter seines Landes in Deutschland wurde

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Bundesdeutsches Zitierkartell: Der CDU-„Sicherheitsexperte“, der als Beleg auf einen Artikel verweist, welcher nur ihn selbst zitiert

Nico Lange, seines Zeichens Senior Fellow der „Zeitenwende-Initiative“ der Münchner Sicherheitskonferenz und zuvor unter Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) umstrittener „Leiter des Leitungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung“, erklärte am 16. August via Twitter, dass sich „die Balance des Krieges“ zugunsten der Ukraine verschiebe. Als Beleg für seine Einschätzung verweist er auf einen t-online-Artikel. Dieser zitiert allerdings nur einen einzigen „Sicherheitsexperten“ – ihn selbst. Von Florian Warweg. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Der Fall ist geradezu ein Lehrstück über die aktuelle Verfasstheit der „etablierten“ Ukraine-Berichterstattung und der Rolle, die dort oft selbsternannte „Sicherheitsexperten“ spielen. Nico Lange, der als Intimus von AKK gilt und von dieser, ohne jegliche vorherige Behördenerfahrung vorweisen zu können, 2019 zum

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