Seifenblasenmaschine anstelle eines Wahlprogramms
Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger
Seit mehr als 700 Jahren regierten die Wittelsbacher in Bayern. Zuerst als Herzöge, dann als Kurfürsten und schließlich als Könige. Einige seltsame Gestalten gab es unter ihnen, wie zum Beispiel Karl Albrecht, der Kurfürst von Bayern im 18. Jahrhundert. Er wollte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation werden, was ihm zwar gelang, aber Bayern während seiner kurzen Amtszeit von fremden Truppen besetzt war. Auch Ludwig II., der legendäre König von Bayern, ist nicht zu vergessen. Er lebte in einer selbst geschaffenen Traumwelt und hinterließ hohe Schulden, die erst nach seinem Tod vom Haus Wittelsbach zurückgezahlt wurden. Die derzeitige politische Klasse scheint es mit der Rückzahlung von Schulden nicht so genau zu nehmen.
Die bayrische Sektion der Partei Die Grünen scheint sich eher an König Ludwig als an Kaiser Karl zu orientieren. Sie bauen Luftschlösser auf Kosten anderer und haben keine Absicht, ihre Schulden zurückzuzahlen. Ihr Wahlkampf für die anstehenden Landtagswahlen basiert auf Parolen wie „Machen statt
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Seifenblasenmaschine statt Wahlprogramm
Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger Für lange Zeit, mehr als 700 Jahre lang, war es zumindest im Prinzip klar, wer in Bayern regierte: Seit 1180 durften sich die Wittelsbacher als herrschende Familie Bayerns betrachten, erst als Herzöge, dann als Kurfürsten, und zum Schluss, ab 1806, als Könige – es soll Beobachter geben, die sie auch heute noch für die einflussreichste Familie des Landes halten. Seltsame Gestalten gibt es aber nicht nur unter heutigen Politikern, unter denen man lange suchen muss, bis man einen Hauch von Kompetenz entdeckt, sondern man fand sie auch damals, in der monarchischen Zeit. Karl Albrecht beispielweise, Kurfürst von Bayern in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, hätte sich mit seinem Kurfürstentum begnügen können, doch er wollte
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