Die Volatilität des Rubels verdeutlicht: Es ist wichtig, mit der Gesellschaft zu kommunizieren

19. Aug. 2023, 15:50 Uhr

Der Wechselkurs des Rubel hat in den letzten zwei Wochen eine turbulente Fahrt erlebt und die nationale Währung Russlands schien zeitweise im freien Fall zu sein. Eine Abwertung des Rubel kann ökonomisch Sinn ergeben, aber die Währungshüter sollten offener mit der Gesellschaft kommunizieren, findet die Kolumnistin Wiktorija Nikiforowa von RIA Nowosti.

Die Entwicklung der Rubel-Wechselkurse in den letzten zwei Wochen ähnelte einer Achterbahnfahrt. Die russische Währung schien periodisch im freien Fall zu sein, was die Nerven der Bürger stark belastete. Besonders unangenehm war die fehlende Informationsweitergabe. In den sozialen Medien brodelte es, während offizielle Quellen schwiegen. In solchen Momenten sollten die Finanzbehörden rund um die Uhr bereitstehen, um die Gründe für die Ereignisse zu erläutern, die ergriffenen Maßnahmen zu berichten und die Aussichten zu skizzieren.

Die Menschen mögen kein Schweigen, vor allem nicht in schwierigen Zeiten. Selbst harmlose Äußerungen wurden in dieser alarmierenden Atmosphäre schmerzhaft wahrgenommen. Der Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses für den Finanzmarkt gab eine denkwürdige Erklärung ab: „Die Republik (der Abgeordnete bezog sich auf Tschuwaschien) lebt ein vollwertiges Leben, es gibt ein Lächeln auf ihren Gesichtern und niemand ist unter, weil sich der Dollarkurs hundert Rubel genähert hat.“ Diese Aussage wurde in den sozialen Medien scharf kritisiert.

Jetzt, da die Landeswährung endlich wieder etwas stärker geworden ist – zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels kostete der Dollar etwa 92 Rubel -, wäre es angebracht, ein ernsthaftes und gründliches Gespräch darüber zu führen, was passiert ist und was wir als Nächstes erwarten können. Im Informationsvakuum verbreiten sich wilde Gerüchte und Verdächtigungen. Die Finanzführung des Landes wird des Verrats an nationalen Interessen beschuldigt, während man vergisst, wie erfolgreich dieselbe Führung die Wirtschaft 2022 aus den Sanktionen herausgeführt hat. Russland hat damals eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gezeigt und es gibt wahrscheinlich keine andere Volkswirtschaft auf der Welt, die das so erfolgreich bewältigt hätte. Das gibt uns Hoffnung, dass das Land auch aus der aktuellen Krise gestärkt hervorgehen wird.

Dies gilt umso mehr, als eine gewisse Schwächung des Rubel unvermeidlich war. Die Welt ist in die Ära der Währungskriege eingetreten. Die USA werten den Dollar tatsächlich ab, da er von einer Inflation aufgefressen wird, wie es sie seit den 1970er-Jahren nicht mehr gegeben hat. Die Europäische Union wertet den Euro ab, was zu einem irrsinnigen Anstieg der Preise für Lebensmittel und Versorgungsleistungen führt. Selbst China hat den Yuan im letzten Jahr um etwa acht Prozent abgewertet – ein sehr entscheidender Schritt für Peking. Was ist mit der Türkei oder Argentinien? Und das sind alles die größten Volksw

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Die Achterbahnfahrt des Rubel zeigt: Mit der Gesellschaft muss man reden

19 Aug. 2023 15:50 Uhr Der Wechselkurs des Rubel erlebte in den zurückliegenden zwei Wochen eine Achterbahnfahrt, die nationale Währung Russland schien vorübergehend im freien Fall zu sein. Ökonomisch hat eine Entwertung des Rubel ihren Sinn, doch sollten die Währungshüter offener mit der Gesellschaft reden, findet die Kolumnistin von RIA Nowosti Wiktorija Nikiforowa. Von Wiktorija Nikiforowa, RIA NowostiDie Entwicklung der Rubel-Wechselkurse glich in den zurückliegenden zwei Wochen einer Achterbahnfahrt. Periodisch schien die russische Währung im freien Fall zu sein, was das Nervenkostüm der Bürger auf eine harte Probe stellte. Besonders unangenehm war die drückende Informationsstille, in der sich alles abspielte. Peng – und schon war der Dollar auf hundert. In den sozialen Netzwerken brodelte es, und die offiziellen Quellen schwiegen

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