Die Bienenstöcke der Influencerinnen – Botschaft

Die dunklen Abgründe der Unerreichbarkeit: Social-Media-„Stars“ (Screenshot: Instagram) Die Sprache der „Socials“ muss wöchentlich aktualisiert werden, um die Vergangenheit, besser gesagt: diejenigen, die in der Vergangenheit leben, zuverlässig von den Menschen von heute zu trennen. Die Social-Media-Plattformen sind seit jeher voll von scheinbar weiblichen Wesen, die sich keck in Pose werfen und mit einem frisch gelifteten Hintern aus Brasilien, sei es digital oder operativ, der Gemeinschaft einen guten Morgen, einen schönen Feierabend oder ein tolles Wochenende wünschen. Diese äußerst erfolgreichen und mitfühlenden Gesten brechen immer spontan, aber auch regelmäßig aus den Protagonistinnen heraus: im Bett, am Strand, auf einem Felsen (nachdem man geduldig eine halbe Stunde in der Warteschlange gestanden hat, um ihn alleine zu betreten), im Restaurant, auf dem Hotelflur oder beim Staubsaugen. Fast täglich bereichern diese selbsternannten Aktivistinnen die Außenwelt uneigennützig mit ihrer tief empfundenen Schönheit. Natürlich kann es passieren, dass diese Schönheit im Laufe der Jahre etwas nachlässt, aber dann muss man eben mit gewagteren Bildideen und dem Brechen von Tabus dem Freundeskreis zeigen, dass man immer noch attraktiv ist. Sinkender Marktwert Irgendwann sinkt der Marktwert. Natürlich… ob man nun gestrafft ist oder nicht. Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Es geht um ein Geständnis. Ich gestehe, dass mich als Mann, der gegen Fremdbestimmung kämpft, diese tausendfach wiederholten Präsentationen vermuteter Attraktivität nicht mehr interessieren, sondern eher die kurzen, traurigen Einblicke, die sich in den Kommentaren zu den Bildern zeigen. Dann nämlich, wenn sich die Begeisterung derjenigen, die in ihren Gartenhäuschen oder Souterrainwohnungen mit Holzdecken und hellbraunen Sofas sitzen, wie ein Geysir in die virtuelle Landschaft ergießt. Hunderte von bleichen, stets bemühten Selbstdarstellern, die aus dem Profilbildausschnitt herausragen, begeben sich auf den holprigen Weg der mehr oder weniger geistreichen Kontaktaufnahme. In diesem Moment stoße ich als Frauenversteher an meine Grenzen. Was um Himmels willen geht in euch vor, liebe Frauen, dass ihr euch in einer solchen Frequenz von Bestätigungen durch Hans-Günther, den einsamen Hellmut und den langhaarigen Gruftie Ralf bestätigt wissen wollt? Dabei ignoriert ihr Einladungen, Besuchsankündigungen oder Heiratsanträge von Detlef, Üzgür und Sören und löscht die offensichtliche sexuelle Erregungszustände eines Marcel, dessen prekäre Biografie aus dem halbgeöffneten Kühlschrank im Hintergrund des Status schreit. Sind es Selbstzweifel oder Einsamkeit? Ab sofort nehme ich persönliche Nachrichten dazu entgegen!

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Die Honigtöpfe der Influencerinnen – Ansage

Abgründe der Unerreichbarkeit: Social-Media-“Stars” (Screenshot:Instagram) Die “Socials”-Sprache muss ja wöchentlich zeitgeistig codiert werden, um das Gestrige, besser gesagt: die Gestrigen, auch wirklich verlässlich von den Heutigen zu separieren; also: Die der Pornografie weitgehend unverdächtigen Socials quellen ja seit jeher über vor augenscheinlich weiblichen Geschöpfen, die, ein Füßchen keck anstellend, sich bildlich in Positur werfend, den frisch digital oder operativ gelifteten Brasilian Butt gen Bildrand streckend, regelmäßig ihrem dringenden Bedürfnis nachgeben, der Gemeinde einen guten Morgen, einen schönen Feierabend oder ein tolles Wochenende zu wünschen. Diese extrem erfolgreichen, mobilen Empathiebekundungen brechen immer ganz spontan, aber irgendwie auch regelmäßig aus den Protagonistinnen heraus: Im Bett, am Meerestrand, auf dem Felsvorsprung (vor dem man zuvor immerhin geduldig eine halbe Stunde in der Warteschlange

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