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Aufforstungsprojekt von Myclimate: Nicaragua verhinderte SRF-Untersuchung

Published On: 25. August 2023 10:28

Pascal Sigg / 25.08.2023

Zwei Journalisten wollten ein Vorzeigeprojekt von Myclimate genauer untersuchen. Allerdings wurden sie daran gehindert, ins Land einzureisen. Viele Unternehmen versprechen, „klimaneutral“ zu sein. Oftmals verbirgt sich dahinter eine Kompensation des CO2-Ausstoßes im Ausland. Ein bekannter Anbieter solcher Kompensationszertifikate ist die Schweizer Stiftung Myclimate. CO2-Kompensationen sind zwar bequem, aber nicht unproblematisch. Für das Online-Format „SRF Impact“ hat ein Team von „SRF Investigativ“ ein Vorzeigeprojekt von Myclimate in Nicaragua genauer unter die Lupe genommen. Coop, Migros, Swiss, Hotels, Ferienregionen und Openairs bieten dieses Projekt als Kompensation für CO2-Ausstoß an. Im Rahmen der Recherche wollten sich die beiden Journalisten Simon Jäggi und Conradin Zellweger vor Ort ein eigenes Bild von dem Projekt machen. Sie flogen mit dem Projektleiter von Myclimate nach Nicaragua. Myclimate besuchte das Projekt zum ersten Mal seit zwölf Jahren. Die Recherche von SRF-Impact (23. August 2023) Die Stiftung kauft eigentlich nur das Zertifikat, das von der kanadischen Firma Taking Root angeboten wird. Die Aufforstung wird von einem Unternehmen in Nicaragua in Zusammenarbeit mit ansässigen Bauern durchgeführt. Allerdings durften die beiden Journalisten vor Ort in Managua das Flugzeug nicht verlassen und mussten nach El Salvador und Costa Rica weiterfliegen. Von dort aus setzten sie ihre Recherche fort und konnten per Videotelefonie mit insgesamt elf Bauern aus Nicaragua sprechen. Neun von ihnen waren enttäuscht. Sie berichteten von gebrochenen Versprechen und zu niedriger Bezahlung. „Das Projekt ist gescheitert“, sagt eine Bäuerin. Sie habe ihre Verpflichtungen erfüllt, ihre Vertragspartner jedoch nicht. Laut Myclimate sind etwa 3000 lokale Bauern an dem Projekt beteiligt. Allein im Jahr 2022 stiegen 200 von ihnen aus. „SRF Investigativ“ ließ das Wachstum der Projektflächen von Forschern der ETH und der Universität Zürich anhand öffentlich verfügbarer Daten wie Satellitenbildern analysieren. Die Auswertung zeigt: Ein Drittel der Flächen entwickelt sich nicht schnell genug. Bis zum Ende des Projekts wird hier kein Wald stehen. Die ETH-Forscherin Petra Sieber sagt: „CO2-Kompensation durch Aufforstung ist eigentlich eine Spekulation auf die Zukunft. Man verkauft das Zertifikat zu einem Zeitpunkt, zu dem das CO2 noch gar nicht gespeichert ist.“ SRF konfrontierte Myclimate mit den Recherchen. Die Geschäftsleiterin kritisierte dabei die Messmethode der Fernforschung als ungenau. Sie hätten bessere Methoden und könnten jederzeit vor Ort gehen, um das Wachstum der Bäume zu überprüfen. Bei diesem Projekt sei dies jedoch in den letzten zwölf Jahren nicht geschehen. Myclimate stützt sich auch auf Berichte der Projektpartner und unabhängige Prüfberichte. Allerdings ist der letzte derartige Bericht bereits sieben Jahre alt. Später teilte Myclimate SRF mit, dass sie die politische Lage in Nicaragua regelmäßig überprüfen würden. Der Erfolg des Projekts sei derzeit nicht gefährdet. Warum die beiden Journalisten in Managua das Flugzeug nicht verlassen durften, ist unklar. Sie erhielten keine Begründung. Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz schrieb SRF zu dem Vorfall: „Da alle anderen Passagiere des Flugzeugs einreisen durften, muss angenommen werden, dass die beiden nicht ins Land gelassen wurden, weil sie Journalisten sind. Ein solches Einreiseverbot ist inakzeptabel und stellt einen Verstoß gegen die Informationsfreiheit dar. Die beiden Journalisten wurden gezwungen, weiterzufliegen, indem man sie nicht aussteigen ließ. Es ist auch bedenklich, dass sie keine klare Begründung für das Einreiseverbot erhalten haben.“ Nicaragua belegt auf der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit in 180 Ländern den 158. Platz

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Myclimate-Aufforstung: Nicaragua blockierte SRF-Recherche

Pascal Sigg / 25.08.2023  Zwei Journalisten wollten ein Vorzeigeprojekt von Myclimate unter die Lupe nehmen. Doch sie durften nicht einreisen. «Klimaneutral» zu sein, versprechen zahlreiche Unternehmen. Häufig steckt dahinter eine Kompensation des CO2-Ausstosses im Ausland. Ein bekannter Anbieter derartiger Kompensationszertifikate ist die Schweizer Stiftung Myclimate. CO2-Kompensationen sind zwar bequem, aber nicht unproblematisch. Fürs Online-Format «SRF Impact» nahm ein Team von «SRF Investigativ» ein Vorzeigeprojekt von Myclimate in Nicaragua unter die Lupe. Coop, Migros, Swiss, Hotels, Ferienregionen, Openairs bieten dieses Projekt als Kompensation für CO2-Ausstoss an. Im Rahmen der Recherche wollten sich die beiden Journalisten Simon Jäggi und Conradin Zellweger vor Ort selber ein Bild des Projekts machen. Sie flogen mit dem Myclimate-Projektleiter nach Nicaragua. Myclimate besuchte das Projekt zum ersten

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