USA: Rekordhoch bei Psychopharmaka und Therapien – Tiefpunkt bei psychischer Gesundheit
Die psychische Gesundheit in den USA verschlechtert sich trotz steigender Therapie-Nutzung
Ein Artikel in der Zeitschrift Time stellt die Frage, warum sich die psychische Gesundheit in den USA trotz der zunehmenden Nutzung von Therapien verschlechtert. Immer mehr Menschen sprechen über ihre psychischen Probleme, es gibt zahlreiche Bücher, Podcasts und Filme zu diesem Thema. Dennoch nehmen die psychischen Erkrankungen zu. Laut Schätzungen nehmen etwa jeder achte Erwachsene in den USA Antidepressiva ein und jeder fünfte war in psychiatrischer Behandlung. Die Inanspruchnahme von psychosozialen Diensten ist in den letzten Jahren ebenfalls stark gestiegen.
Gründe für die Verschlechterung der psychischen Gesundheit
Die Selbstmordrate ist seit 2000 um etwa 30 Prozent gestiegen und immer mehr Erwachsene leiden an Depressionen oder Angstzuständen. Experten sind der Meinung, dass mehrere Faktoren zu dieser Entwicklung beitragen. Einerseits trauen sich mehr Menschen, eine Behandlung in Anspruch zu nehmen, da das Thema psychische Gesundheit weniger stigmatisiert ist. Andererseits haben gesellschaftliche Unruhen wie die Corona-Pandemie und die große Rezession zu einer erhöhten Bedürftigkeit geführt. Das bereits überlastete System kann jedoch nicht allen Menschen die benötigte Unterstützung bieten.
Die Herausforderungen der modernen Psychiatrie
Ein weiteres Problem liegt laut Experten in den Grundlagen der modernen Psychiatrie. Im Gegensatz zu anderen medizinischen Fachgebieten gibt es in der Psychiatrie keine eindeutigen Biomarker, um Diagnosen zu stellen und Behandlungspläne zu erstellen. Die Diagnosekriterien für psychische Erkrankungen basieren hauptsächlich auf subjektiven Symptomen. Zudem findet die Diagnosestellung oft bei kurzen Terminen über Teletherapie-Apps statt, was zu ungenauen Einschätzungen führen kann. Möglicherweise liegt der Fokus zu sehr auf dem Individuum und zu wenig auf den gesellschaftlichen Strukturen, die psychische Belastungen verursachen.
Unterstützen Sie uns mit einer Spende und tragen Sie zur journalistischen Unabhängigkeit bei. Vielen Dank!
Original Artikel Teaser
USA: Höchststand bei Psychopillen und Therapien – Tiefpunkt bei mentaler Gesundheit
Veröffentlicht am 1. September 2023 von TE. «Die USA haben den Höhepunkt der Therapie erreicht. Warum verschlechtert sich unsere psychische Gesundheit?» Das fragt Jamie Ducharme in einem aktuellen Beitrag für das Magazin Time. Das Thema Beratung sei allseits zu einem gefundenen Fressen geworden. Es gebe dazu Bücher, Podcasts und Filme zu Hauf. Profisportler, Prominente und Politiker gingen regelmässig mit ihren psychischen Problemen an die Öffentlichkeit. Und jeder spreche – ob berechtigt oder nicht – in der Sprache der Therapie, wobei die Gespräche mit Hinweisen auf Gaslighting, toxische Menschen und Grenzen gespickt seien. Dies spiegele sich auch in den Daten wider: Nach den jüngsten Schätzungen der Bundesbehörden nimmt heute etwa jeder achte Erwachsene in den USA ein Antidepressivum ein. Und jeder fünfte war
Details zu USA: Höchststand bei Psychopillen und Therapien – Tiefpunkt bei mentaler Gesundheit