Über 500.000 Asylanträge in der EU im ersten Halbjahr

Die Zahl der Asylanträge in der EU steigt auf den höchsten Stand seit der Flüchtlingskrise

Die Anzahl der Menschen, die in der Europäischen Union Schutz suchen, nimmt wieder deutlich zu. Die EU-Asylagentur EUAA hat mitgeteilt, dass von Januar bis Ende Juni rund 519.000 Anträge in den EU-Staaten, Norwegen und der Schweiz eingegangen sind. Dies entspricht einem Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und ist der höchste Wert seit sieben Jahren. Die Agentur geht davon aus, dass im Jahr 2023 mehr als eine Million Anträge verzeichnet werden, wenn der aktuelle Trend anhält. Die meisten Anträge wurden in Deutschland gestellt, gefolgt von Spanien und Frankreich.

Asylreform in der EU steht noch aus

Eine umfassende Reform des europäischen Asylsystems wurde bisher nicht verabschiedet, was als einer der Gründe für diese Entwicklung gilt. Obwohl es im Kreis der Innenminister eine Mehrheit für eine Verschärfung der aktuellen Regeln gab, um illegale Migration einzuschränken, ist unklar, ob dies tatsächlich umgesetzt wird, da eine Abstimmung mit dem Europaparlament noch aussteht. Ein umstrittener Punkt ist die geplante Prüfung von Asylanträgen von Migranten aus Herkunftsländern mit einer Anerkennungsquote von weniger als 20 Prozent innerhalb von zwölf Wochen an den EU-Außengrenzen. In dieser Zeit sollen die Schutzsuchenden in streng kontrollierten Aufnahmeeinrichtungen bleiben. Die Bundesregierung befürchtet, dass die Standards für Schutzsuchende zu stark herabgesetzt werden könnten und setzt sich dafür ein, dass Kinder nicht unter haftähnlichen Bedingungen festgehalten werden.

Polen und Ungarn wehren sich gegen verpflichtende Aufnahme von Flüchtlingen

Polen und Ungarn sind gegen die geplante verpflichtende Aufnahme von Flüchtlingen und möchten nicht zur Solidarität mit Ländern wie Italien und Griechenland gezwungen werden. Die EU-Pläne sehen vor, dass Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, finanzielle Ausgleichszahlungen leisten müssen. Dieses Thema wird voraussichtlich auch im Wahlkampf für die Europawahl im kommenden Juni eine große Rolle spielen. Im vergangenen Jahr wurden knapp unter einer Million Asylanträge gestellt, während es 2015 und 2016 deutlich mehr waren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anzahl der Ukrainer, die temporären Schutz in der EU gesucht haben, nicht in diese Zahlen einbezogen ist

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Erstes Halbjahr: Mehr als 500.000 Asylanträge in der EU

Die Asylanträge in der EU, Norwegen und der Schweiz steigen deutlich an.Foto: Patrick Pleul/dpa Die Zahl der Menschen, die in der EU Schutz suchen, steigt wieder deutlich. Nun wird eine weitere Höchstmarke erreicht. Erleichtert dies die Diskussion um eine Asylreform? Die Zahl der von der EU erfassten Asylanträge ist auf den höchsten Halbjahresstand seit der Flüchtlingskrise 2015/2016 gestiegen. Von Januar bis Ende Juni gingen in den EU-Staaten sowie Norwegen und Schweiz rund 519.000 Anträge ein, wie die EU-Asylagentur EUAA im maltesischen Valletta mitteilte. Das ist ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und der höchste Wert seit sieben Jahren. Die Agentur geht davon aus, dass im Gesamtjahr 2023 mehr als eine Million Anträge aus Ländern wie

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