Gegentext: Spieglein, Spieglein in meiner Hand
Beat Mazenauer / 7.09.2023
Narzissmus und Todesalgorithmus: Wir spiegeln uns ständig in den sozialen Medien. Zwei Essays betrachten unsere Situation.
„Man isst nicht nur Fleisch, man ist Fleischesser. Man fährt nicht nur Rad, man ist Radfahrer.“ Mit diesen beiden Beispielen beschreibt die Wiener Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch „Die Qualen des Narzissmus“ ein zentrales Problem der aktuellen Debatten über Wokeness, politische Korrektheit und LGBTQIA
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kontertext: Spieglein, Spieglein in der Hand
Beat Mazenauer / 7.09.2023 Narzissmus und Todesalgorithmus: Wir bespiegeln uns ständig in den sozialen Medien. Zwei Essays bedenken unsere Lage. «Man isst nicht nur Fleisch, man ist Fleischesser. Man fährt nicht nur Rad, man ist Radfahrer.» Mit diesen zwei Beispielen umreisst die Wiener Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch «Die Qualen des Narzissmus» ein Kernproblem der gegenwärtigen Debatten um Wokeness, politische Korrektheit und LGBTQIA+. Aus dem abwägenden Argumentieren ist ein Wettbewerb der Haltungen und fixen Zuschreibungen geworden. Es geht dabei ums Ganze: Wer bin ich, was bin ich, wofür stehe ich? Das Ich will bestehende Normen zugunsten des eigenen Gefühls hinter sich lassen – wenigstens von Fall zu Fall. Es fordert individuelle Selbstbestimmung, um sich im täglichen Wettbewerb zu behaupten.
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