Ukraine/NATO: Möglichkeiten westlicher Eskalation

Die ukrainische Offensive steckt in einer Sackgasse fest. Die USA stehen nun vor der Wahl zwischen realistischen Verhandlungen und einer weiteren Eskalation des Konflikts. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die sie in Betracht ziehen können. Die ukrainische Großoffensive läuft seit dem 4. Juni, hat aber bisher keine Erfolge erzielt. Stattdessen hat die Ukraine allein in diesen drei Monaten bis zu 70.000 Soldaten und tausende Fahrzeuge verloren, darunter auch einen erheblichen Teil der zuletzt gelieferten westlichen Panzer. Angesichts dieser Situation schwankt der westliche pro-NATO-Mainstream zwischen aufkommender Verzweiflung und Durchhalteparolen. In den führenden Zirkeln des US-Imperiums wird offenbar über einen Ausstieg aus dem „ukrainischen Abenteuer“ diskutiert. Ein Papier der Rand Corporation hatte dies bereits im Januar 2023 angeregt. Die extremistischen Neocons in der US-Regierung – Anthony Blinken, Viktoria Nuland, Jake Sullivan & Co. – dürften sich jedoch noch dagegen wehren. Wie sollte man einen Rückzug auch politisch verkaufen? Die USA könnten als Erfolg verbuchen, dass sie die EU wirtschaftlich geschwächt haben: Verkauf von US-Fracking-Gas, Abwanderung europäischer Industrie über den Atlantik usw. Und die europäischen Staaten wurden politisch völlig unterworfen. Außerdem könnte man behaupten, dass der Krieg auch Russland Ressourcen gekostet hat. Es gibt jedoch auch gewichtige andere Faktoren, die dagegen sprechen: Durch die Konfrontation wurde die globale Hegemonie der USA deutlich geschwächt. Der Großteil der Welt hat die von den USA verordneten Sanktionen abgelehnt. Das BRICS-Bündnis gewinnt an Fahrt, der Dollar als Weltreservewährung wurde massiv geschwächt, immer weniger Staaten tanzen nach Washingtons Pfeife. Und in der Ukraine wurde der Welt gezeigt, dass den Vorhaben des US-Imperiums Grenzen gesetzt werden können. Um eine solche negative Bilanz zu verhindern, bleibt den Neocons nur eine weitere Eskalation in der Ukraine. Eine Möglichkeit wäre die weitere Aufrüstung der Ukraine mit modernen westlichen Waffen. Russland hat jedoch bereits gezeigt, dass es die Depots, in denen die Ukraine diese Waffen lagert, systematisch zerstört. Eine weitere Eskalationsoption wäre der Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die USA eigene Truppen schicken, da dies in der US-Bevölkerung nicht gut ankommen würde und eine Niederlage gegen Russland eine Blamage für die Supermacht wäre. Stattdessen könnte Washington Polen und Litauen „grünes Licht“ für den Eintritt in den Krieg in der Ukraine geben, um den Konflikt nicht als Krieg zwischen Russland und der NATO darzustellen. Warschau hat bereits die Stärke seiner Armee erhöht und die Bewegungsfreiheit entlang der Grenze zur Ukraine eingeschränkt, um einen möglichen Einmarsch in die westlichen Regionen der Ukraine vorzubereiten

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Ukraine/NATO: Westliche Eskalationsoptionen

Die ukrainische Offensive steckt fest. Die USA haben nun die Wahl zwischen realistischen Verhandlungen und weiterer Eskalation des Konfliktes. Dafür haben sie mehrere Möglichkeiten. Die ukrainische Großoffensive läuft seit 4. Juni und hat bislang nichts erreicht. Stattdessen hat Kiew allein in diesen drei Monaten bis zu 70.000 Soldaten und tausende Fahrzeuge verloren, darunter auch einen erheblichen Teil der zuletzt gelieferten westlichen Panzer. Rückzug der USA? Angesichts dieser Situation schwankt der westliche pro-Nato-Mainstream zwischen aufkommender Verzweiflung und Durchhalteparolen. In den führenden Zirkeln des US-Imperiums wird offenkundig über einen Ausstieg aus dem „ukrainischen Abenteuer“ diskutiert. Ein Papier der Rand Corporation hatte das bereits im Januar 2023 angeregt. Der mediale Versuch, der Ukraine die Sprengung der Nordstream-Pipeline anzulasten, wurde als ein erstes Indiz

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