Russland kritisiert US-Indo-Pazifik-Politik und wirbt um Bangladesch

Russlands Außenminister Sergej Lawrow besuchte am Donnerstag Bangladesch und kritisierte die Außenpolitik der USA in der Region. Moskau, das sich nach der Invasion der Ukraine zunehmend isoliert fühlt, bemüht sich um den Ausbau von Beziehungen. Dhaka ist ebenfalls auf der Suche nach Verbündeten vor den allgemeinen Wahlen, die bis Ende Januar stattfinden sollen. Westliche Regierungen und Menschenrechtsgruppen warnen, dass die Regierung von Premierministerin Sheikh Hasina Kritiker zum Schweigen bringt und politischen Dissens unterdrückt. „Trotz des Drucks, den die USA und ihre Verbündeten auf Bangladesch ausüben, orientieren sich unsere bangladeschischen Freunde ausschließlich an ihren nationalen Interessen in ihrer Außenpolitik“, sagte Lawrow vor Reportern neben seinem bangladeschischen Amtskollegen A.K. Abdul Momen. „Wir können deutlich sehen, dass die USA und ihre Verbündeten versuchen, ihre Interessen in der Region mit Hilfe der sogenannten Indo-Pazifik-Strategie zu fördern: Ihr Ziel ist es offensichtlich, sowohl China abzuschrecken als auch Russland in der Region zu isolieren“, fügte er hinzu. Lawrow, der sich vor einem G20-Gipfel in Indien aufhielt, den er anstelle von Russlands Präsident Wladimir Putin besuchen wird, sagte, Dhaka und Moskau hätten „vereinbart, unsere Handels- und Investitionsbeziehungen zu erhöhen und zu stärken“. Bangladesch baut mit russischer Unterstützung sein erstes Atomkraftwerk, das 2.400 Megawatt starke Rooppur-Kraftwerk. Das 12,65 Milliarden US-Dollar teure Projekt, das zu 90 Prozent von einem Moskauer Kredit finanziert wird, ist das teuerste Infrastrukturprojekt, das Hasina in ihren fast 15 Jahren an der Macht gestartet hat. Die Umsetzung und Rückzahlung der Kredite wurden jedoch durch die Sanktionen der USA gegen Moskaus staatliche Unternehmen und Banken im Zuge des Krieges in der Ukraine behindert. Lawrow sagte, dass im Oktober die erste Lieferung von Kernbrennstoff in Bangladesch erwartet wird. Bangladesch beherbergt rund eine Million staatenlose Rohingya, von denen die meisten vor einer Militäroffensive in Myanmar im Jahr 2017 geflohen sind. Diese Offensive wird derzeit vom Internationalen Strafgerichtshof als Völkermord untersucht. Im Juli besuchte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums Bangladesch und erklärte, dass die Bedingungen für die Rückkehr der ethnischen Rohingya-Flüchtlinge nach Myanmar immer noch unsicher seien. Die USA sagten weitere Hilfe für die Krise zu. Lawrow erklärte, dass Russland „die laufenden Verhandlungen“ zwischen Bangladesch und Myanmar zur Durchführung einer Pilotrückführung der Flüchtlinge unterstützt. „Bestimmte externe Akteure nutzen dieses Thema, um Druck auf eine der Parteien auszuüben und in ihre inneren Angelegenheiten einzugreifen“, sagte Lawrow in einer Mischung aus Englisch und Russisch mit einem offiziellen Übersetzer. „Ich glaube, dass dies sowohl kontraproduktiv als auch inakzeptabel ist

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Russia criticises US Indo-Pacific policy, woos Bangladesh

Russian Foreign Minister Sergei Lavrov visited Bangladesh Thursday, lashing out at Washington’s foreign policy in the region as an increasingly isolated Moscow seeks to bolster relationships after its invasion of Ukraine. Dhaka is also eager for friends ahead of general elections due by the end of January, with Western governments and rights groups warning Prime Minister Sheikh Hasina’s government is silencing critics and stamping out political dissent. “Despite the pressure exerted upon Bangladesh by the United States and its allies, our Bangladeshi friends are guided exclusively by their national interest in their foreign policy,” Lavrov told reporters, alongside his Bangladeshi counterpart A.K. Abdul Momen. “We can clearly see the United States and its allies are truly trying to promote their

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