Wie die Pinochet-Diktatur in Chile auf deutsche Alt-Nazis im BND angewiesen war

Neue Forschungen haben die Rolle deutscher Alt-Nazis beim Putsch von General Augusto Pinochet gegen die Regierung von Salvador Allende am 11. September 1973 aufgedeckt. Zeugenaussagen beleuchten insbesondere die Aktivitäten des ehemaligen SS-Standartenführers Walter Rauff und der deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad. Rauff war bis Mitte der 1970er-Jahre für den Bundesnachrichtendienst in Chile tätig. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat kürzlich Erkenntnisse zu diesem Thema in einem Feature von Wilfried Huismann veröffentlicht.

Der Sturz Allendes durch das chilenische Militär im September 1973 sorgte weltweit für Aufsehen. Die Regierung der Unidad Popular hatte sich mit ihrem sozialistischen Programm und der Nationalisierung der Kupferminen die USA zum Feind gemacht. Nach von den USA gesteuerten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Destabilisierung Chiles und dem darauffolgenden Putsch begann das Militär eine brutale Repression gegen linke Kräfte im Land. Huismanns Dokumentation enthält neueste Forschungsergebnisse, wonach der Zeitpunkt des Putsches eng mit Allendes Plänen für eine Volksabstimmung über seine Regierung zusammenhing. Der ehemalige SS-Offizier Rauff spielte eine zentrale Rolle bei der Konsolidierung der Putschisten und der Militärdiktatur. Er arbeitete eng mit dem Chef des chilenischen Geheimdienstes Dina, General Manuel Contreras, zusammen. Zeugen bestätigen Rauffs führende Rolle bei der Organisation von Folter und dem Verschwindenlassen von Oppositionellen.

Die Dokumentation enthüllt auch neue Erkenntnisse über die Colonia Dignidad, die später in Villa Baviera umbenannt wurde. Die Siedlung einer christlichen Sekte von Auslandsdeutschen wurde weltweit bekannt, als der systematische sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch den Sektenführer Paul Schäfer und die Verwicklung der Anlage in Menschenrechtsverbrechen der Pinochet-Diktatur ans Licht kam. Das Feature von Huismann berichtet von frühen Kontakten zwischen dem Geheimdienstchef Contreras und der Colonia Dignidad, die bereits ein Jahr vor dem Putsch in die Vorbereitungen einbezogen wurde.

Die deutsche Diplomatie wurde aufgrund ihres Handelns nach dem Putsch von 1973 und im Zusammenhang mit der Colonia Dignidad wiederholt kritisiert, als Komplize der Diktatur aufgetreten zu sein. Die Aussagen eines ehemaligen Pressesprechers an der deutschen Botschaft in Santiago werfen erneut Fragen nach den politischen Leitlinien und der ideologischen Ausrichtung des BND auf. Huismanns Arbeit liefert Material, um die politischen Entscheidungen hinter der Unterstützung der Diktatur und der Sekte genauer zu untersuchen

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Wie die Pinochet-Diktatur in Chile sich auf deutsche Alt-Nazis im BND verlassen konnte

Neue Recherchen haben die Rolle deutscher Alt-Nazis beim Putsch von General Augusto Pinochet gegen die Regierung von Salvador Allende am 11. September 1973 bekannt gemacht. Eine Reihe von Zeugnissen beleuchtet dabei das Wirken des damals als Kriegsverbrecher gesuchten ehemaligen SS-Standartenführers Walter Rauff und der deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad. Walter war bis Mitte der 1970er-Jahre für den Bundesnachrichtendienst in Chile tätig. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat die Erkenntnisse vor wenigen Tagen mit einem Feature von Wilfried Huismann gesendet. Von Marta Andujo. Der Sturz Allendes durch das chilenische Militär bewegte im September 1973 die Welt. Die Regierung der Unidad Popular hatte sich mit ihrem sozialistischen Programm und der Nationalisierung der Kupferminen die USA zum Feind gemacht. Nach einer Phase seitens der USA dirigierter

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