John Mearsheimer: Ukraine steht nach gescheitertem Gegenangriff am Rande des Abgrunds

Veröffentlicht am 12. September 2023 von TG. Der renommierte US-Politikwissenschaftler John Mearsheimer stellt in einem Beitrag fest, dass die Gegenoffensive entgegen den Erwartungen fast aller westlichen Länder gründlich gescheitert ist. Die Ukraine hat in den letzten drei Monaten hohe Verluste erlitten und große Mengen an Waffen verloren. Die Blitzkriegstrategie, mit der die russischen Linien durchbrochen werden sollten, ist gescheitert, so Mearsheimer. Er gilt als einer der anerkanntesten Geopolitik-Experten und als Vertreter der „realistischen Schule“, die das Machtstreben von Staaten untersucht.

Die ukrainische Gegenoffensive war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Truppen Kiews hatten praktisch keine Chance, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen und ihre Ziele zu erreichen. Die ukrainische Führung und ihre westlichen Unterstützer hatten versucht, einen aufreibenden Zermürbungskrieg zu verhindern. Das Ziel war es, tief in das russische Gebiet vorzustoßen. Doch die Truppen Kiews hatten es mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun und waren zugleich schlecht auf einen Blitzkrieg vorbereitet, betont Mearsheimer.

Die westliche Ausbildung für ukrainische Einheiten war unzureichend, stellt Mearsheimer fest. Dies und weitere Faktoren, wie die russische Luftüberlegenheit, führten zum Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive. Aus dem geplanten Blitzkrieg wurde ein langsamer und blutiger Vormarsch zu Fuß. Die Ukraine hatte keine Chance, das Kunststück zu wiederholen, das die Wehrmacht 1940 gegen die französischen und britischen Streitkräfte vollbracht hatte. Stattdessen war die Ukraine dazu bestimmt, einen Zermürbungskrieg wie im Ersten Weltkrieg an der Westfront zu führen.

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John Mearsheimer: Ukraine nach gescheiterter Gegenoffensive vor dem Abgrund

Veröffentlicht am 12. September 2023 von TG. «Die Gegenoffensive ist entgegen den Erwartungen fast aller westlichen Länder gründlich gescheitert.» Das stellt der renommierte US-Politikwissenschaftler John Mearsheimer in einem Beitrag fest, den die Wochenzeitung Die Weltwoche in ihrer aktuellen Ausgabe publiziert hat. Die Ukraine habe in den vergangenen drei Monaten der Kämpfe hohe Verluste erlitten und grosse Mengen an Waffen verloren. Die Blitzkriegstrategie, mit der die russischen Linien durchbrochen werden sollten, sei gescheitert, so Mearsheimer. Er gilt als einer der anerkanntesten Geopolitik-Experten und als Vertreter der «realistischen Schule», die das Machtstreben von Staaten untersucht. Schon lange vor dem Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine hat er vor den Folgen der westlichen Politik gegenüber Russland gewarnt. In dem Text, den die Weltwoche übersetzt

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