Ist das ein schlechtes Zeichen? Merkel-Reiterstatue ist eingestürzt

Kharma is a bitch“, wie es im englischsprachigen Raum heißt: „Das Karma ist eine Schlampe“. Dieser englische Spruch war das Erste, was mir in den Sinn kam, als ich die Schlagzeile in der „Welt“ las: „Merkels Beton-Skulptur nach nur zwei Jahren zusammengebrochen“. Das Kunstwerk war lebensgroß und zeigte die ehemalige Bundeskanzlerin auf dem Rücken eines Pferdes. Nach nur zwei Jahren ist die Merkel-Skulptur zusammengebrochen, vermutlich aufgrund von Wind und Wetter, nicht aufgrund des politischen Klimas. Ist das ein böses Omen? Ist es ein Zeichen dafür, dass diese bigotte Idee, dieser Personenkult, ein Reiterstandbild zu Lebzeiten, von selbst zusammenfällt?

Der Künstler Wilhelm Koch berichtete, dass der damalige 3D-Betondruck nicht sehr haltbar und für den Außenbereich ungeeignet war. Diese Symbolik ist bemerkenswert. Einerseits ist vieles von dem, was Merkel in der Bundesrepublik angerichtet hat, viel zu haltbar für unser Land. Andererseits wäre es ein Segen, wenn ihre Weichenstellung weg von einer freiheitlich-demokratischen Demokratie hin in Richtung Öko-Sozialismus und Gesinnungsstaat genauso wenig haltbar wäre wie die Statue der früheren kommunistischen Jung-Kaderin Merkel. Denn auch für ihre Ideologie gilt: „Für den Außenbereich ungeeignet“. Die Symbolik geht aber noch weiter: Bereits im Frühjahr waren erhebliche Schäden an der eineinhalb Tonnen schweren Skulptur aufgetreten. Der Pferdekopf war abgebrochen und eine Hand der CDU-Politikerin abgefallen. Danach wurde das Reiterstandbild wieder zusammen gesetzt und renoviert. Doch das war nicht von Dauer. Nach ersten kleinen Rissen in den vergangenen Tagen war nun nur noch der Totalschaden zu konstatieren. Das Reiterstandbild hat dem inneren Druck und der Last nicht mehr standgehalten. Auch das System Merkel wird dem inneren Druck und der Last der Realität nicht standhalten können. Die Frage ist nur: Wie viel Schaden wird angerichtet, bevor es zusammenbricht – und wie viel Schaden wird der Zusammenbruch mit sich bringen?

Im Oktober 2021 wurde das Reiterstandbild von Merkel, das sie im typischen Hosenanzug auf einem Pferd mit den Händen zur Merkel-Raute zeigt, enthüllt. Der Künstler Wilhelm Koch hatte das Denkmal als ambivalente Plastik kreiert. Ist es eine Würdigung oder Ironie? Beides schwingt mit, so der Künstler. Diese Ambivalenz zwischen Personenkult und dem Versuch, sich ein Hintertürchen offen zu halten, ist eine der Besonderheiten moderner autoritärer Staaten, die sich demokratisch geben. Einerseits wird dem Geltungsbedürfnis der Regierenden Rechnung getragen, andererseits kann Kritik abgewiesen werden.

Im Interview sagte Koch 2021 dem „Spiegel“: „Unabhängig von der Politik ist Frau Merkel eine Ikone“. Was mit den Resten der Merkel-Statue geschehen soll, ist noch nicht entschieden, so der Künstler. Eines ist jedoch klar: Merkel selbst wird die Scherben ihrer Statue ebenso wenig zusammenkehren wie die ihrer Politik.

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Böses Omen? Merkel-Reiterstatue zusammengebrochen

„Kharma is a bitch“, sagt man im Angelsächsischen Sprachraum: „Das Karma ist eine Schlampe“. Der englische Spruch war das erste, was mir in den Sinn kam, als ich folgende Schlagzeile in der „Welt“ las: „Merkels Beton-Skulptur nach nur zwei Jahren zusammengebrochen. Das Kunstwerk war lebensgroß und zeigte die ehemalige Bundeskanzlerin auf dem Rücken eines Pferdes. Nach nur zwei Jahren ist die Merkel-Skulptur in sich zusammengebrochen. Grund dafür waren wohl Wind und Wetter – nicht das politische Klima.“ Ist das ein böses Omen? Dass diese bigotte Idee, dieser Personenkult, ein Reiterstandbild zu Lebenszeiten, sozusagen von selbst in sich zusammenfällt? Künstler Wilhelm Koch berichtete dem Artikel zufolge: „Leider war der damalige 3D-Betondruck nicht sehr haltbar und für den Außenbereich ungeeignet“, bilanzierte Koch.

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