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Mehr Anarchie? Ist sie erforderlich

Published On: 16. September 2023 7:59

In der politischen Philosophie wird Anarchie nicht als chaotischer Zustand, sondern als eine Ordnung ohne Herrschaft betrachtet. Eine funktionierende Demokratie ist nichts anderes als Anarchie. Wenn der Begriff Anarchie in die politische Debatte eingebracht wird, reagieren die Leser oft skeptisch. Sie verstehen darunter Aufruhr oder Zerstörungswut. Ich werde hier einige besorgte Fragen beantworten.

Anarchie bedeutet in der politischen Philosophie eine Ordnung ohne Herrschaft. Es ist eine schärfere Bezeichnung für Freiheit. Leider ist Freiheit kein natürlicher Zustand. Wir müssen die Werte der Freiheit gegen die radikalen Kräfte in Parlamenten und Regierungen verteidigen. Deshalb ist es wichtig, dass die Bürger eine anarchische Gesinnung haben. Ich verwende den Begriff Anarchie auch, um zu provozieren. Diese Provokation ist notwendig im Kampf gegen einen übergriffigen Staat. Deshalb fordere ich: „Mehr Anarchie, die Herrschaften!“ – das ist auch der Titel meines neuen Buches. Meine These ist, dass ohne mehr Anarchie die Demokratie zu einer Demokratur wird, in der selbstgerechte Rechthaber, Gutmenschen, Wohlstandszerstörer und Freiheitsverächter herrschen.

Ich plädiere nicht für Gesetzlosigkeit oder die Herrschaft von selbsternannten „Anarchisten“. Anarchisten haben in der Geschichte oft Anarchie missverstanden und missbraucht und dadurch Schaden angerichtet. Kant definierte Anarchie jedoch als „Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“. Es ist bedauerlich, dass es in Deutschland an freiheitlicher, also anarchischer Gesinnung mangelt. Anarchisch gesinnte Bürger würden sich gegen die Übergriffe der gewählten Obrigkeit zur Wehr setzen. Mehr Anarchie würde weniger Bürokratie, weniger Zentralismus, weniger Gesetze, weniger staatliche Willkür, weniger Enteignung, weniger politische Korrektheit, weniger Sprachverbote und weniger Staatsmacht bedeuten. Lassen wir uns nicht als „rechte“ Verfassungsfeinde abstempeln! Treten wir den wahren Verfassungsfeinden mit anarchischer Lust entgegen!

Der bürgerliche Anarchist ist keineswegs zügellos. Er möchte nur die Übergriffe der Regierenden einschränken. Er lehnt es ab, wie ein Untertan behandelt zu werden, der zu dumm ist, selbst zu erkennen, was gut und was schlecht für ihn ist. Ein mündiger Bürger lässt sich nicht entmündigen. Nur wenn er sich zur Wehr setzt, ist er mündig. Nur mündige Bürger wissen, wie sie ihre Freiheit nutzen können. Sie leiden unter der Einschränkung ihrer Freiheit und das macht sie anarchisch. Anarchische Gesinnung kennt keine Ideologie und folgt keinem Kollektiv. Ihr Leitbild ist das Individuum. Es reicht nicht aus, sich im Verborgenen oder in sozialen Netzwerken anarchisch zu fühlen. Anarchischer Zorn äußert sich in Aktion. Das macht ihn gefährlich in den Augen seiner Feinde. Der bürgerliche Anarchist lässt sich nicht gängeln, vor allem nicht von einer Staatsmacht, die sich als moralisch erhebt. Wer auch nur ein wenig anarchisch fühlt, fordert maximale Eigenverantwortung für freie Bürger. Er überlässt die Kontrolle über sein Leben nicht anderen, insbesondere nicht denen, die nichts weiter tun, als sich mit Hilfe einer Partei Macht anzueignen. Bürger und Anarchist sind kein Widerspruch. Es bedeutet, schädlichen Autoritäten zu widersprechen und die Demokratie beim Wort zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

In diesem Land herrscht ein eklatanter Mangel an anarchischer Gesinnung. Die Fundamente der offenen Gesellschaft bröckeln. Der dysfunktionale Staat und die erodierende Demokratie bedrohen uns. Als freie Bürger bleibt uns nichts anderes übrig, als uns von den Fesseln der scheinheiligen Gesittung zu befreien. Wir müssen streiten, anecken, unbequem und ungehorsam sein. Wählen allein reicht nicht aus. Wir müssen unsere Fäuste ballen. Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, unterstützen Sie bitte diese Form des Journalismus

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Mehr Anarchie? Eine Notwendigkeit

In der politischen Philosophie steht Anarchie nicht für chaotische Verhältnisse, sondern für eine Ordnung ohne Herrschaft. Nichts anderes ist eine funktionierende Demokratie. Kaum führt man den Begriff Anarchie in die politische Debatte ein, schütteln sich die Leser. In welche Untiefen begibt sich da doch der Autor! Hat er den Verstand verloren? Anarchie!!! Die gesitteten Deutschen verstehen darunter offenbar so etwas wie Aufruhr oder gar Zerstörungswut. Besorgte Anfragen beantworte ich hier. I. In der politischen Philosophie steht Anarchie nicht für chaotische Verhältnisse, sondern für eine Ordnung ohne Herrschaft. Nichts anderes ist eine funktionierende Demokratie: eben nicht die Herrschaft der Mehrheit oder gar die derzeit rücksichtslose Herrschaft einer lautstarken elitären Minderheit. Mehr Anarchie zu wagen, hieße also vor allem, mehr Demokratie zu

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