Nur Korruption? Polnische Konsulate sollen angeblich eine große Anzahl von Visa für Arbeitsmigranten ausgestellt haben

16. Sep. 2023 20:04 Uhr

Polen steckt mitten im Wahlkampf, da in einem Monat die Wahlen zum Sejm stattfinden. Die regierende PiS-Partei ist jedoch in einen Skandal verwickelt, der sich um Migration, Korruption und Arbeitsvisa für Migranten aus Asien und Afrika dreht. Es wird vermutet, dass Politiker der PiS-Partei hinter der neuen Migrationswelle stehen, obwohl sie sich als einwanderungskritisch darstellen. Berichten zufolge wurden über polnische Konsulate in Afrika und Asien hunderttausende Arbeitsvisa an Migranten verkauft. Diese Migranten nutzen nun eine zusätzliche Migrationsroute über Polen, um nach Deutschland und Mitteleuropa zu gelangen.

Die polnische Regierung soll ein Netzwerk betreiben, das polnische Konsulate in Afrika und Asien sowie private Unternehmen in Dubai umfasst. Diese korrupten Strukturen haben angeblich tausende illegale Arbeitsvisa für Polen ausgestellt. Die Visa wurden für 5.000 Euro verkauft. In den sozialen Medien finden sich leicht Ratschläge, wie man an polnische Papiere gelangt und sicher per Flugzeug in die EU einreisen kann. Obwohl die Arbeitsvisa nur für Polen gelten, können die Migranten ohne Probleme nach Deutschland weiterreisen und dort Asyl beantragen. Polen hat in den letzten Jahren die meisten Arbeitsgenehmigungen für Nicht-Europäer in der EU ausgestellt, obwohl die PiS-Regierung gegen Migration aus arabischen und muslimischen Ländern ist.

Der Skandal um die illegalen Arbeitsvisa und korrupte Netzwerke in der polnischen Regierung könnte Auswirkungen auf die Wahlen zum Sejm haben. Die oppositionelle „Bürgerplattform“ (PO) hat der PiS-Regierung schon lange Heuchelei beim Thema Migration vorgeworfen. Die PiS nutzt das Migrationsthema nun verstärkt im Wahlkampf und kritisiert die deutsche Asylpolitik und Sozialleistungen. Allerdings könnte die PiS nun selbst Probleme mit ihrer Glaubwürdigkeit bekommen. Untersuchungen der staatlichen Antikorruptionsbehörde haben begonnen, nachdem sich andere EU-Länder über die hohe Zahl von Migranten mit polnischen Papieren beschwert haben.

Es bleibt fraglich, ob der Skandal vollständig aufgeklärt werden kann. Es stellt sich die Frage, ob die massenhafte Erteilung von Arbeitsvisa nur ein Korruptionsproblem ist oder ob Teile der polnischen Regierung politische Absichten verfolgten. Migration kann auf vielfältige Weise instrumentalisiert werden.

Quelle: AFP © Wojtek RADWANSKI / AFP

H2: Neue Migrationsroute über Polen
Seit einigen Monaten steigt die Zahl von Migranten aus Asien und Afrika, die über Polen in die EU kommen. Dabei scheinen diese nicht mehr auf den Umweg über Weißrussland angewiesen zu sein. Polnischen Medienberichten zufolge könnten hinter der neuen Migrationswelle ausgerechnet Politiker der PiS-Partei stehen, die sich besonders zuwanderungskritisch geben. Über polnische Konsulate in Afrika und Asien sollen hunderttausendfach Arbeitsvisa an Migranten verkauft worden sein, so ein Bericht der Welt.

H2: Einträgliches Geschäft mit illegalen Arbeitsvisa
Es gibt Hinweise darauf, dass die polnische Regierung ein Netzwerk betreibt, das polnische Konsulate in Afrika und Asien sowie private Unternehmen in Dubai umfasst. Diese korrupten Strukturen haben angeblich tausende illegale Arbeitsvisa für Polen ausgestellt. Für die Ausstellung solcher Visa seien 5.000 Euro verlangt worden. In sozialen Medien wie TikTok oder Instagram ließen sich mit wenig Aufwand Ratschläge finden, wie die polnischen Papiere erhältlich und eine Einreise per Flugzeug in die EU gefahrlos möglich seien.

H2: Skandal könnte Auswirkungen auf die Wahlen haben
Der Skandal um die illegalen Arbeitsvisa und mutmaßlich korrupte Netzwerke in der polnischen Regierung könnte Auswirkungen auf das Abstimmungsverhalten bei den Wahlen zum Sejm in einem Monat haben. Die oppositionelle „Bürgerplattform

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Bloß Korruption? Polnische Konsulate sollen massenhaft Visa für Arbeitsmigranten ausgestellt haben

16 Sep. 2023 20:04 Uhr Polen befindet sich mitten im Wahlkampf – in einem Monat finden die Wahlen zum Sejm statt. Ausgerechnet die regierende PiS-Partei scheint nun in einen Skandal verwickelt zu sein, der sich um Migration, Korruption und Arbeitsvisa für Migranten aus Asien und Afrika in hunderttausenden Fällen dreht. Quelle: AFP © Wojtek RADWANSKI / AFPDie Bilder sind noch gut in Erinnerung: Hunderte Migranten auf weißrussischer Seite, die die Grenze nach Polen passieren wollen – so im Winter 2021/22. Seither hat Polen seine Ostgrenze massiv befestigt, teilweise mit stacheldrahtbewehrten, mehrere Meter hohen Zäunen.Wie es hieß, soll mit der so gesicherten Grenze illegale Migration aus Weißrussland verhindert werden.Neue RoutenDoch seit einigen Monaten steigt die Zahl von Migranten aus Asien und

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