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Positive Aspekte angesichts der politischen Scheinriesen

Published On: 16. September 2023 6:00

Fünf Nachrichten, fünf Kommentare, fünfmal Optimismus. Liebe Leser, heute sind wir einmal positiv gestimmt. Kommt da gerade etwas ins Rollen? Löst sich der Muff der letzten Jahre? Nun ja. Wo keine Ampel steht, gilt rechts vor links. Immer wieder werden wir aufgefordert, nicht immer dasselbe zu schreiben und nur zu meckern. Vielen Dank dafür, ich habe es mir zu Herzen genommen und gehe davon aus, dass hier gefordert wird, auch mal Positives und Konstruktives zu berichten. Wenn man die Situation so darstellen möchte (ohne diese ganze Griesgrämigkeit, die sich eingebürgert hat, weil in Deutschland mittlerweile fast alles „bescheiden“ erscheint), landet man jedoch entweder auf der falschen Seite der Realität – also bei Affirmation und tragischer Ignoranz – oder bei Realsatire. Man weiß nicht, ob man als Kommentator schreien oder lachen möchte. Diese Ambivalenz hat etwas von einer Eulenspiegel’schen Narretei und ihrer Unmöglichkeit: Die Herrschaft soll brüskiert und zugleich erheitert werden. Sonst verlässt man die Burg auf kurzem Weg über die Zinnen in die Entengrütze. Mal sehen, wohin mich diese Aufgabe führt. Also gut, ich wähle die Realsatire, denn die hat in Zeiten der „Ampel“ ihr vorzügliches, journalistisches Refugium im rein Deskriptiven. Man muss den Irrsinn nur beschreiben: Pointen des Faktischen.

Erste positive Nachricht: Zeitenwende jetzt! Deutschland steht vor einer Zeitenwende. Da hatte der emotional aufgeladene Kanzler recht. Allerdings legte er mit seiner Zeitenwende-Behauptung in seiner berühmten „Kriegsrede“ vor dem Parlament – 100 Milliarden Sondervermögen! – den Fokus auf deutsche Politik als solche, was sich bis heute – wie das Sondervermögen – nicht bewahrheitet hat. Im Kanzleramt grüßt noch immer täglich das Murmeltier… Wenn der Radiowecker bei Olaf Scholz angeht, erklingt „I got you Babe“ von Sonny and Cher. Und in Berlin dreht sich ein Kanzler auf dem Kissen noch einmal schläfrig um… Er logiert ja nicht in Kiew. Eine andere Art von Zeitenwende findet gerade in Deutschland statt, ja doch – nämlich mit zunehmender Präsenz in der Parteienlandschaft. Die SPD, die Linke und die Grünen rutschen – wenn das so weitergeht – in politische Randpositionen, aus denen heraus keine linken Mehrheiten mehr konstruiert werden können. Vor allem der Partei Die Linke droht wegen der Fünfprozenthürde bald ein Dasein im politischen Flohzirkus. Sie fällt als Steigbügelhalter für knappe Regierungskoalitionen à la RRG dann definitiv aus. Gleichzeitig steigen die Prognosen für „rechte“ Parteien in ungeahnte Höhen. Hier kündigt sich eine Zeitenwende an, die die Ampel mit einer Politik des Desasters selbst eingeleitet hat, weil Gesundheitsschutz als Freiheitseinschränkung und Nachhaltigkeitsromantik als Wohlstandsvernichtung inszeniert wurde. (Nur diese beiden Beispiele sollen genügen.) Rein linksgerichtete Politik wird bald nicht mehr umsetzbar sein, wenn nicht noch ein Wunder auf deutschem Boden geschieht wie die Wiederauferstehung von Josef Wissarionowitsch Dschughaschwili oder Baader-Meinhof, die als klimaneutrale, geschlechtergerechte Klonarmee gegen Berlin marschieren. Aber vielleicht reicht auch eine entkernte, „ausgemerzte“ Christliche Union aus, um der SPD und den Grünen das Dasein im Kanzleramt künstlich zu verlängern, quasi als „Demokratieprothese“. Das wäre allerdings ein Szenario, das als die Scholz’sche Variante der Zeitenwende nicht so unwahrscheinlich ist, schließlich hat die Merz-CDU eine Brandmauer rechts neben sich errichtet, also in der Mitte, um für sich selbst jeder Art von konservativer Zeitenwende ein für alle Mal eine Absage zu erteilen und das Regierungsviertel geistig-moralisch zur hermetischen SPD-Festung umzubauen. Es gibt jedoch einen guten Grund für viele Menschen, an die Zeitenwende zu glauben. Die Politik der Ampel ist ihrer Zeit „so weit voraus“, dass der Großteil der Wähler nicht mehr mitkommt und einfach zurückbleibt. Da biegt mancher nach rechts ab. In den Siebenmeilenstiefeln der SPD möchte man nicht stecken, denn die Partei ist bald so geschrumpft, dass sie in einem der Stiefel komplett verschwindet, nur Saskia Esken’s hohe Nase und Kevin Kühnert’s hohe Tolle können noch herausgucken. Im anderen Siebenmeilenstiefel schaffen es zwei Grüne noch halbwegs herauszuschauen (Habeck und Baerbock), während die tapfere Grünen-Vorsitzende und die selbstlose Kulturstaatsministerin im Stiefelschaft stecken geblieben sind und für Robert und Annalena eine Räuberleiter machen müssen. Und die FDP? Sie ist irgendwo auf dem Weg verloren gegangen, an grünen Grasbüscheln hängengeblieben. Vielleicht wird sie von ein paar ver

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Positives im Angesicht der politischen Scheinriesen

Fünf Meldungen, fünf Kommentare, fünfmal Optimismus. Liebe Leser, heute sind wir einmal guter Dinge und bester Laune. Im Ernst: Kommt da gerade was ins Rutschen? Löst sich der Muff der letzten Jahre? Nun ja. Wo keine Ampel steht, gilt rechts vor links.  Immer mal wieder werden wir aufgefordert, nicht immer das Gleiche zu schreiben und nur rumzumeckern. Vielen Dank dafür, ich habe es mir zu Herzen genommen und gehe davon aus, dass hier eingefordert wird, auch mal Positives, Konstruktives zu vermelden. Wenn man die Sachlage so darstellen möchte (ohne diese ganze Griesgrämigkeit, die sich eingebürgert hat, weil in Deutschland mittlerweile fast alles „bescheiden“ erscheint), landet man jedoch entweder auf der falschen Seite der Realitätsbewältigung – also bei Affirmation und tragischer Ignoranz

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