Hitler wurde mit Waffen besiegt, genauso wie Putin“ – Historiker Schlögel beeindruckt bei Anne Will

18. Sep. 2023, 16:05 Uhr

Die beliebte Sonntagstalkshow Anne Will, einschließlich des Teams und der Moderatorin, ist seit Jahren eine bekannte und nützliche Plattform für eine medienpolitische Zusammenarbeit, die regierungsfreundliche Inhalte regelmäßig verbreitet. Anstatt vier Gäste einzuladen, um eine theoretische Ausgewogenheit in den Diskussionen zu gewährleisten (zum Beispiel 2:2), wurde am 17. September manipulativ eine Auswahl von 4:1 getroffen. Vier Gäste positionierten sich als Verständnisvolle und Unterstützer der Ukraine, während die „Noch-Linke“ Sahra Wagenknecht als Staffage und Unterstützerin einer diplomatischen Friedenslösung präsentiert wurde. Das Thema der Sendung, bewusst gewählt, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, lautete: „Mühsame Offensive, weiterer Frieden – Braucht die Ukraine noch mehr Unterstützung?“

Als Gäste wurden der SPD-Politiker Michael Roth (Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag), der CDU-Außenpolitiker und „Oberst a.D.“ Roderich Kiesewetter, die Zeit-Journalistin Rieke Havertz und der „Historiker und Osteuropa-Experte“ Karl Schlögel eingeladen. Ob Schlögel bewusst die Rolle des militärischen Aggressors im Vorfeld der Sendung zugewiesen wurde oder ob er einfach nur ein persönliches Problem mit Wagenknecht hatte, die in ihrer Einleitung „einen Stopp aller Waffenlieferungen fordert“, ist nicht bekannt. Der ARD-Zuschauer wird zu Beginn daran erinnert, dass Bundeskanzler Scholz zögert, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern, die die Ukraine jedoch dringend wünscht. Es folgt ein vorbereiteter Einspieler mit aktuellen Erfolgsmeldungen über ukrainische Aktionen gegen die russische Armee. Diese seien „Signale an die Verbündeten“. Außenministerin Baerbock habe kürzlich in den USA gezielt für weitere militärische Unterstützung der Ukraine geworben. Abschließend kritisiert der ukrainische Außenminister das deutsche Zögern bei der Lieferung noch tödlicherer Waffen und erklärt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Deutschland seine Blockadehaltung aufgebe.

Herr Schlögel darf als Erster sprechen und wird gefragt, ob der ukrainische Außenminister Bundeskanzler Olaf Scholz „gar nicht mehr ernst“ nehme. Schlögel antwortet, dass dies nicht der Fall sei, da Deutschland der Ukraine mit seinen Waffenlieferungen gezeigt habe, dass es solidarisch an ihrer Seite stehe. Die Ukraine kämpfe „um ihre Existenz“ und da sei es verständlich, dass ein Außenminister auch mal „den Ton der Verzweiflung“ anschlage. Schlögel fasst zusammen: „Die Bilder haben gezeigt, dass die Ukraine kämpft… sie hat in den letzten Tagen gezeigt, dass sie auch erfolgreich kämpfen kann, mit Waffen, die von den Briten und den Franzosen geliefert wurden. Und deshalb gibt es eigentlich keinen Grund zu zögern. Man sollte die Waffen liefern, die es der Ukraine ermöglichen, den Feind aus dem Land zu vertreiben.“

Der Zuschauer erfährt, dass der Historiker gerade in Charkow war und mit Einheimischen gesprochen hat. Danach folgt eine subjektive Berichterstattung mit persönlichen Bewertungen. Diese Erfahrungen wirft er Sahra Wagenknecht während der Sendung manipulativ vor. Er attackiert die Politikerin mit den Worten: „Waren Sie schon einmal dort? Waren Sie schon einmal in den Städten? Sie reden hier von Frieden, aber die Ukraine wird jeden Tag vorgeführt, was passiert, wenn sie nachgibt.“ An anderer Stelle erweitert er seine Vorwürfe gegenüber Wagenknecht: „Ich bin total schockiert über die Rhetorik des Wegredens von dem, was wirklich passiert (…) Die Rhetorik von Frau Wagenknecht, gegen die ich nichts entgegenzusetzen habe, ist Angstmacherei. Sie ist eine Verwalterin der Angst, das ist ihr Kapital. Sie trägt nichts bei, sie haben keine Angst, sondern sie instrumentalisieren die Angst anderer. Das ist Ihr Geschäft. Offensichtlich ist das die Grundlage dessen, was Sie mit der AfD planen. Sie sind die Stimme Putins in Deutschland, zusammen mit der AfD.“

Nachdem die Zeit-Journalistin mögliche zukünftige Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien als „Scheinverhandlungen zu Putins Bedingungen“ bezeichnet hat, kommt Sahra Wagenknecht nach rund 16 Minuten zum ersten Mal zu Wort. Frau Will fragt sie ernsthaft, ob die Ankündigung von Olaf Scholz, die Taurus-Marschflugkörper technisch vorab zu prüfen – die Industrie habe mitgeteilt, dass dies möglich sei -, ihr nun erlaube, den Kanzler zu loben. Wagenknecht erinnert daran, dass noch nie ein Krieg durch verstärkte Waffenlieferungen zu einem Frieden geführt habe, sondern durch sinnvolle Gespräche

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„Hitler ist mit Waffen besiegt worden, so auch Putin“ – Historiker Schlögel geht steil bei Anne Will

18 Sep. 2023 16:05 Uhr Die sonntägliche Talk-Sendung Anne Will, inklusive der Redaktion und Moderatorin, ist seit Jahren bekannter nützlicher Garant und Zuarbeiter einer medial-politischen Kooperation, bezogen auf die regelmäßige Kolportage regierungsfreundlicher Inhalte. Anstatt vier Sitzmöglichkeiten, um eine theoretische Ausgeglichenheit in den inhaltlichen Darlegungen zu ermöglichen (zum Beispiel 2:2), hieß es daher am 17. September manipulativ in der Vorauswahl erneut 4:1. Vier Gäste positionierten sich als Ukraine-Versteher und Unterstützer, alleinig die „Noch-Linke“ Sahra Wagenknecht als benötigte Staffage und Unterstützerin einer diplomatischen Friedenslösung. Das Thema, als bewusst gelegte Zündschnur einer beabsichtigten inhaltlichen Stimmung, lautete:“Mühsame Offensive, ferner Frieden – Braucht die Ukraine noch mehr Unterstützung?“Geladen wurden des Weiteren der SPD-Politiker Michael Roth (Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag), der CDU-Außenpolitiker und „Oberst a.D.“ Roderich Kiesewetter, Zeit-Journalistin Rieke

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