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Die Abnahme des Petrodollars wird die Vorherrschaft der USA schwächen

Published On: 20. September 2023 0:16

Veröffentlicht am 20. September 2023 von KD. Das Petrodollarsystem, das den US-Dollar mit dem internationalen Ölhandel verbindet, bringt den USA viele Vorteile. Es ermöglicht insbesondere den Dollar als internationale Reservewährung und bildet somit die Grundlage für die geopolitische Hegemonie der USA. Der Petrodollar und der Dollar als Reservewährung ermöglichen es den USA auch, nach Belieben Kredite aufzunehmen. Dies liegt daran, dass Zentralbanken auf der ganzen Welt, insbesondere in Fernost und den arabischen ölproduzierenden Ländern, große Mengen an Dollarreserven halten, mit denen sie in US-Staatsanleihen investieren. Dieses Phänomen wird als „Petrodollar-Recycling“ bezeichnet. Ein Verfall des Petrodollars würde für die USA daher eine erhebliche Bedrohung darstellen. In dem Artikel „Come Don Chisciotte“ geht der Journalist Domanico Moro auf die Hintergründe ein.

Das Petrodollarsystem wurde in den 1970er Jahren eingeführt, als die USA versprachen, Saudi-Arabien und anderen ölproduzierenden Ländern Unterstützung zukommen zu lassen – im Gegenzug für den Verkauf von Öl ausschließlich in Dollar. Dies geschah, nachdem der US-Präsident Richard Nixon 1971 den Dollar vom Gold abgekoppelt hatte, da die Menge des von den USA gehaltenen Edelmetalls die Währung nicht mehr ausreichend deckte. Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen haben erneut das Vertrauen in den US-Dollar erschüttert. Insbesondere Sanktionen gegen Russland während des Ukraine-Konflikts haben das Vertrauen in den Dollar als sichere Reservewährung beeinträchtigt, argumentiert Moro. Die USA haben Russland aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen und einen erheblichen Teil der russischen Zentralbankreserven, die in Europa und den USA gehalten wurden, eingefroren. Dies hat bei anderen Ländern mit Dollarreserven Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Bestände geweckt. Als Folge haben viele Länder begonnen, Alternativen zum Dollar im internationalen Handel zu prüfen. Laut JP Morgan werden mittlerweile etwa ein Fünftel der weltweiten Öltransaktionen in anderen Währungen als dem Dollar abgewickelt. Die BRICS-Staaten arbeiten zudem gemeinsam daran, die Dominanz des Dollars in internationalen Wirtschaftsinstitutionen zu verringern und die Verwendung alternativer Währungen zu fördern. Der Einfluss des Dollars auf die ölbezogenen Finanzmärkte nimmt laut Moro ebenfalls ab, da die Korrelation zwischen der Stärke des Dollars und den Ölpreisen abnimmt. Auch die ölproduzierenden Länder kaufen weniger US-Staatsanleihen, von denen sie oft beim Petrodollar-Recycling profitierten. Saudi-Arabien, ein wichtiger Akteur im Petrodollarsystem, hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos seine Bereitschaft signalisiert, Handelsabkommen in anderen Währungen als dem Dollar abzuwickeln, was eine bedeutende Veränderung darstellt. Die Beziehungen Saudi-Arabiens zu China und Russland werden zudem immer enger. Auch andere Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien und der Irak akzeptieren Zahlungen für Öl in anderen Währungen als dem Dollar. China führt den internationalen Handel zunehmend in seiner eigenen Währung, dem Yuan, durch. Die Shanghaier Öl- und Gasbörse spielt dabei eine wichtige Rolle bei Chinas Bemühungen, die Vorherrschaft des Dollars auf den Finanzmärkten herauszufordern. Moro schließt mit den Worten: „Der Dollar ist heute eine konkurrenzlose Reservewährung, auch wenn sein Anteil an den Zentralbankreserven laut dem Internationalen Währungsfonds von 71% im Jahr 1999 auf 59% im Jahr 2022 gesunken ist. Der Trend zur Entdollarisierung war jedoch noch nie so stark wie heute. Ein Beweis dafür ist auch die Anhäufung von Goldreserven durch die Zentralbanken in einem Ausmaß wie seit 1950 nicht mehr. Wenn der Petrodollar weiterhin sinkt, wie die Analyse des Ölmarktes zeigt, wird die Entdollarisierung fortschreiten und damit auch der Niedergang des Dollars als Weltreservewährung. Dies hätte katastrophale Folgen für die USA, insbesondere für die Verwaltung ihrer doppelten Verschuldung, der öffentlichen und der kommerziellen, die es ihnen in der Tat ermöglicht, auf Kosten der übrigen Welt über ihre Verhältnisse zu leben.“

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Original Artikel Teaser

Der Niedergang des Petrodollars wird die Hegemonie der USA untergraben

Veröffentlicht am 20. September 2023 von KD. Das System des Petrodollars, also der Verbindung zwischen dem US-Dollar und dem internationalen Ölhandel, bringt den USA zahlreiche Vorteile. Insbesondere ermöglicht es den Dollar als internationale Reservewährung. Und darauf beruht zum Teil widerum die geopolitische Hegemonie der USA. Der Petrodollar und der Dollar als Reservewährung ermöglichen es den USA auch, nach Belieben Kredite aufnehmen zu können. Der Grund dafür ist, dass die Zentralbanken in der ganzen Welt, vor allem die im Fernen Osten und in den arabischen ölproduzierenden Ländern, grosse Mengen an Dollar-Reserven halten, mit denen sie in US-Staatsanleihen investieren. Dies wurde als «Petrodollar-Recycling» bekannt. Der Verfall des Petrodollars würde für die USA somit eine erhebliche Bedrohung darstellen. In Come Don Chisciotte geht der Journalist

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