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Der Mann, der 25 Trabis aus der Fabrik entwendete

Published On: 24. September 2023 10:09

Pascal Derungs / 24.09.2023

Der Trabant: Ein Symbol der DDR

Der Trabant war ein äußerst begehrtes Auto in der DDR, obwohl die Lieferzeit bis zu 17 Jahre betragen konnte. Dennoch gelang es einem Angestellten, 25 Trabis zu stehlen. Im Jahr 1988 sorgte dieser Fall für Aufsehen im Arbeiter- und Bauernstaat. Die Staatspresse berichtete, dass Thomas B., ein Mitarbeiter des Automobilwerks VEB Sachsenring in Zwickau, über acht Jahre hinweg insgesamt 25 fabrikneue Trabis gestohlen hatte. Dies war der größte systematische Autodiebstahl in der Geschichte der DDR. Die ZDF-Dokumentation „Der Trabi-Krimi“ erzählt die Geschichte dieses unglaublichen Kriminalfalls anhand von Spielszenen, Prozessakten und Aussagen von Kollegen.

Unzufriedenheit bei einem Vorzeigearbeiter

Thomas B. war ein unbescholtener Arbeiter und als Auto-Schlosser dafür zuständig, die fertigen Trabis auf Mängel zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren. Er erledigte seine Arbeit gut und war bei seinen Kollegen beliebt. Auch politisch war er engagiert und Mitglied in verschiedenen Organisationen. Trotzdem war er unzufrieden mit seinem Verdienst, der dem Durchschnittslohn eines Arztes in der DDR entsprach. Er wollte sich mehr leisten können und begann daher, Trabis aus der Fabrik zu stehlen.

Die Sehnsucht nach Wohlstand und der Autodiebstahl

1980 begann Thomas B. damit, Trabis vom Fabrikgelände zu stehlen. Er nutzte die Gelegenheit, wenn ein anderes Fahrzeug das Gelände verließ, und hängte sich unbemerkt hinten dran. So gelangte er an die Autos, die er später in seiner Garage reparierte und auf einem privaten Automarkt verkaufte. Die Behörden duldeten diesen Markt, da die staatliche Produktion die hohe Nachfrage nach Autos nicht befriedigen konnte. Mit dem Geld aus den Verkäufen finanzierte sich Thomas B. und seine Familie einen aufwändigen Lebensstil, den sich durchschnittliche DDR-Bürger nur erträumen konnten. Doch seine Gier wurde ihm letztendlich zum Verhängnis, als er sein 25. gestohlenes Auto draußen parken musste und eine aufmerksame Anwohnerin die Polizei informierte. Thomas B. wurde verhaftet und wegen Diebstahls verurteilt. Nach der Wende kam er vorzeitig frei, doch er mied den Kontakt zu seinem alten Umfeld.

Der Trabant: Ein Symbol der DDR

Der Trabant, auch bekannt als „Plastebomber“ oder „Rennpappe“, war ein Symbol der DDR. Seine Produktion begann Ende der 1950er-Jahre auf Anweisung der Staatsführung. Aufgrund des Stahlverbots aus dem Westen erhielt der Trabi seine charakteristische Karosserie aus Duroplast. Trotz technischer Stagnation während dreier Jahrzehnte war der Trabant bis zum Ende der DDR äußerst begehrt. Die Nachfrage nach diesem Auto überstieg bei weitem die Produktionskapazitäten. Es konnte bis zu 17 Jahre dauern, um einen Trabi zu erhalten. Dennoch war im Jahr 1988, ein Jahr vor dem Mauerfall, jedes zweite Auto auf den Straßen der DDR ein Trabant. Er symbolisierte Freiheit, Mobilität und Privatsphäre und war ein zentrales Element der ostdeutschen Identität.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors: Keine

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Der Mann, der 25 Trabis aus der Fabrik stahl

Pascal Derungs / 24.09.2023  Der Trabant war in der DDR heiss begehrt. Die Lieferfrist betrug bis zu 17 Jahre. Trotzdem stahl ein Angestellter 25 Stück. 1988 geht ein Raunen durch den Arbeiter- und Bauernstaat: Die Staatspresse vermeldet, dass Thomas B., ein Angestellter des Automobilwerks VEB Sachsenring in Zwickau, über acht Jahre lang insgesamt 25 fabrikneue Trabis entwendet hat. Es ist der grösste systematische Autoklau in der Geschichte der DDR. Die ZDF-Dokumentation «Der Trabi-Krimi» zeichnet in Spielszenen und anhand der Prozessakten sowie Aussagen von Kollegen die Geschichte dieses unglaublichen Kriminalfalls nach. Beim Vorzeigearbeiter wächst die Unzufriedenheit Thomas B. ist ein unbescholtener Arbeiter. Als Auto-Schlosser hat er die fertigen Trabis, die vom Fliessband rollen, auf Mängel zu checken und diese notfalls zu

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