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Obwohl es eine Klimakrise gibt, entscheidet sich der Westen in Afrika weiterhin für Öl und Gas

Published On: 25. September 2023 9:18

Patrik Berlinger / 25.09.2023

Afrika könnte aufgrund zahlreicher neuer Erdöl- und Erdgasprojekte zur „Tankstelle Europas“ werden. Der Autor dieses Gastbeitrags ist für die politische Kommunikation bei Helvetas, einer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit, verantwortlich. Infosperber veröffentlicht eine leicht gekürzte Version seines Artikels, der im entwicklungspolitischen Newsletter von Helvetas erschienen ist.

Über siebzig Erdöl- und Erdgasprojekte sollen bis 2025 in den Ländern südlich der Sahara in Betrieb genommen werden. Ein Beispiel ist die East African Crude Oil Pipeline (EACOP), die von Total und den beteiligten Ländern angekündigt wurde und in vier Jahren Öl aus Uganda über 1445 km quer durch Tansania an die Küste bringen soll. Umweltschützer warnen vor der Verschmutzung des Albertsees, unter dem das Öl lagert. Die Ölförderung wird voraussichtlich zu mehr CO2-Emissionen führen als die bisherigen jährlichen Gesamtemissionen von Uganda und Tansania zusammen. Trotzdem versprechen Ugandas Präsident und Total wirtschaftlichen Aufschwung, während internationale Konsortien die Gewinne abschöpfen und ausländische Arbeitskräfte die lukrativen Management-Positionen besetzen.

Nach zehnjähriger Verzögerung wird erwartet, dass das Bonga-Nord-Projekt von Shell in Nigeria noch in diesem Jahr in Betrieb genommen wird. Im nächsten Jahr soll das Mammutprojekt Bonga South West Aparo folgen. Nigeria gewinnt damit seine Position als größter Ölproduzent Afrikas zurück. Gleichzeitig wird sich die Rohstoffproduktion in Ghana voraussichtlich noch in diesem Jahr mehr als verdoppeln, unter anderem durch neue Felder im Deepwater Tano Cape Three Points-Block, der von Aker Energy betrieben wird. In Namibia setzt die Regierung auf grünen Wasserstoff, will aber auch die fossile Rohstoffförderung vorantreiben. Während der zivile Widerstand gegen die Rohstoffausbeutung wächst, nehmen auch Einschüchterungen und Repression durch die Regierung zu.

Spätestens 2024 soll in Senegal zum ersten Mal Öl aus dem Sangomar-Offshore-Projekt gefördert werden. Das Projekt wird von Woodside Energy und der staatlichen Ölgesellschaft Petrosen geleitet. Die Regierung erhofft sich mit dem Ölexport einen Schub für die nationale Industrialisierung und plant eine Kooperation mit Deutschland zur Förderung und Verschiffung von Gas nach Europa. Subventionen für Öl, Gas und Kohle sind weltweit ein Grund dafür, dass solche Projekte in Afrika möglich sind. Diese Subventionen stehen im Widerspruch zur globalen Roadmap „Net Zero by 2050“ der Internationalen Energieagentur (IEA) zur Einhaltung des „Pariser“ 1,5 Grad-Pfades. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Erderwärmung rasch zunimmt und die Temperaturen ab Mitte der 2030er Jahre dauerhaft 1,5 Grad höher liegen könnten als vor der Industrialisierung. Der Weltklimarat hat drastische Maßnahmen zur Verringerung des weltweiten CO2-Ausstoßes gefordert.

Die Investitionen für Öl- und Gasexploration in Afrika sind von 3,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 5,1 Milliarden im Jahr 2022 gestiegen. Dies steht im Widerspruch zur globalen Roadmap „Net Zero by 2050“ der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Subventionen für fossile Energien führen zu hohen Umwelt- und Gesundheitskosten und verzögern die nachhaltige Transformation. An der Klimakonferenz in Ägypten sprachen sich die Afrikanische Union (AU) und afrikanische Regierungsvertreter für Investitionen in Öl und Gas aus. Die Regierungen argumentieren, dass Afrika nur einen geringen Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen hat und sich daher zunächst auf wirtschaftliche Chancen konzentrieren möchte. Europäische Unternehmen und Regierungschefs unterstützen die Ausbaupläne im Öl- und G

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Trotz Klimakrise setzt der Westen in Afrika auf Öl und Gas

Patrik Berlinger / 25.09.2023  Afrika droht über zahlreiche neue Erdöl- und Erdgasprojekte zur «Tankstelle Europas» zu werden. (Red) Der Autor dieses Gastbeitrags ist verantwortlich für die politische Kommunikation bei Helvetas, einer Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Infosperber publiziert eine leicht gekürzte Version seines Artikels, der im entwicklungspolitischen Newsletter von Helvetas erschienen ist.    Über siebzig Erdöl- und Erdgasprojekte sollen bis 2025 in den Ländern südlich der Sahara in Betrieb genommen werden: Im April 2022 verkündeten z.B. der Energiekonzern Total und die beteiligten Länder den Start für die East African Crude Oil Pipeline (EACOP), die in vier Jahren Öl aus Uganda über 1445 km quer durch Tansania an die Küste bringen soll. Umweltschützer warnen unter anderem vor der Verschmutzung des Albertsees, unter dem das Öl

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