achgut:-verloren-in-frustration:-was-kann-man-tunAchgut: Verloren in Frustration: Was kann man tun
im-interview:-prisca-wuergler-(„die-freien“-–-das-neue-magazin)Im Interview: Prisca Würgler ("Die Freien" - Das neue Magazin)
die-wagenknecht-projekt

Die Wagenknecht-Projekt

Published On: 6. Oktober 2023 16:00

Wird Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründen oder nicht? Es gibt Hoffnungen und Ängste. Sie selbst hält sich bedeckt, was zu ihrer medialen Präsenz beiträgt. Ist das alles nur PR? Nicht unbedingt. Die Neue Zürcher Zeitung behauptet, dass Sahra Wagenknecht bald ihre vage Ankündigung wahr machen und eine eigene Partei gründen könnte. Sie ist eine glänzende Agitatorin, Bestsellerautorin und häufiger Gast in Talkshows. Sie ist der schillernde Fixstern einer möglichen Parteigründung. Alle Spekulationen drehen sich um Sahra. Sie steht regelmäßig weit oben in politischen Beliebtheitsrankings und ihre intellektuellen und rhetorischen Fähigkeiten sind unbestritten. Allerdings ist sie auch für ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein bekannt, das sie nicht unbedingt zum Teamwork befähigt. In dieser Hinsicht ähnelt sie ihrem Ehemann Oskar Lafontaine, dessen Selbstherrlichkeit legendär ist.

Die aktuelle politische Situation kommt ihr jedoch zugute. Die Ampelregierung erreicht in Umfragen nicht einmal mehr 40 Prozent der Wählerstimmen, während die AfD mit über 20 Prozent die Kanzlerpartei SPD überholt hat. In den östlichen Ländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist sie bereits zur stärksten Partei geworden. Dies ist eine historische Zäsur und eine Sensation, die die offensichtliche Wirkungslosigkeit aller „Brandmauern“ belegt und eigentlich ein Weckruf für das rotgrüne Milieu sein müsste. Aber stattdessen wird einfach weitergewurschtelt. Die Grünen, der ideologische Glutkern dieser selbsternannten „Fortschrittskoalition“, dümpeln knapp unterhalb ihres enttäuschenden Bundestagswahlergebnisses von 2021. Die FDP schrumpft leise vor sich hin, obwohl sie dem linksgrünen Regierungstrend immer wieder entgegentritt. Die völlig zerstrittene Linkspartei, Wagenknechts alte politische Heimat, versinkt in der Bedeutungslosigkeit und schafft so Raum für eine neue oppositionelle Partei, die die wachsende Unzufriedenheit mit der Regierung aufgreifen könnte. Genau das gelingt CDU/CSU, der größten Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag, nicht. Mehr als 30 Prozent scheinen für sie nicht erreichbar zu sein, obwohl die „Ampel“ viele Angriffsflächen bietet. Die Merkel-Jahre wirken nach, und auch unter ihrem einstigen Kontrahenten Friedrich Merz findet die CDU nicht zu einem klaren Profil. Die Grundlagen von Wagenknechts Popularität liegen darin, dass sie die „selbstgerechte Lifestyle-Linke“ angreift, aber auch die soziale Ungerechtigkeit, die vor allem die weniger gebildeten Schichten betrifft. Es ist die Mischung aus Kritik am privilegierten linksgrünen Milieu und dem Festhalten an ursozialistischen Überzeugungen von Gleichheit und Gerechtigkeit, die für viele Wähler attraktiv ist, vor allem im Osten der Republik. Diese Melange könnte viele bisherige AfD-Wähler ansprechen, die auch Wagenknechts Haltung zum Ukrainekrieg unterstützen. Es werden Verhandlungen statt Waffenlieferungen gefordert und die Schuld für den Krieg wird dem Westen, der NATO und Amerika zugeschrieben, während Putin merkwürdig milde behandelt wird. Alice Schwarzer, die westdeutsche Paradefeministin, unterstützt diese Haltung ebenfalls

Original Artikel Teaser

Das Projekt Wagenknecht

Wird Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründen oder es sein lassen? Die einen hoffen es, die anderen fürchten sich davor. Sie selbst hält sich bedeckt, und das wiederum trägt wesentlich zu ihrer medialen Präsenz bei. Also alles nur PR? Nicht unbedingt. Der Sommer ist vorbei, doch erst jetzt erhebt das traditionell saisonale Ungeheuer von Loch Ness, genannt „Nessie“, sein rätselhaftes Haupt. Das jedenfalls behauptet die Neue Zürcher Zeitung und spielt damit auf die sich verdichtenden Gerüchte und Hinweise an, dass Sahra Wagenknecht sich bald endgültig dafür entscheiden könnte, ihre vage Ankündigung wahrzumachen und eine eigene Partei zu gründen. Ob sie nun „Wagenknecht-Partei“ heißen wird oder nicht – die 54-jährige Linke-Politikerin, die von 2015 bis 2019 Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion ihrer Partei war

Details zu Das Projekt Wagenknecht

Categories: Achgut, Deutsch, Politik, QuellenTags: , , , Daily Views: 1Total Views: 17
achgut:-verloren-in-frustration:-was-kann-man-tunAchgut: Verloren in Frustration: Was kann man tun
im-interview:-prisca-wuergler-(„die-freien“-–-das-neue-magazin)Im Interview: Prisca Würgler ("Die Freien" - Das neue Magazin)