Mauritius hebt kolonialzeitliches Gesetz gegen gleichgeschlechtlichen Sex auf

Die höchste Gerichtsinstanz in Mauritius hat in einem wegweisenden Urteil homosexuellen Sex entkriminalisiert, was von der LGBTQ-Gemeinschaft des Inselstaates im Indischen Ozean als Sieg gefeiert wird. Die abgelegene Paradiesinsel, die bei Urlaubern beliebt ist, hat den Ruf der Toleranz und hat in der Vergangenheit bereits homosexuelle Veranstaltungen abgehalten. Ein britisches Kolonialgesetz aus dem Jahr 1898 bestrafte jedoch jeden, der wegen Sodomie verurteilt wurde, mit bis zu fünf Jahren Gefängnis. „Abschnitt 250 wurde in Mauritius nicht eingeführt, um die einheimischen mauritischen Werte widerzuspiegeln, sondern wurde als Teil unserer kolonialen Geschichte von Großbritannien übernommen“, urteilte ein zweiköpfiges Richtergremium des Obersten Gerichtshofs am Mittwoch. „Wir erklären daher, dass Abschnitt 250 (1) des Strafgesetzbuches verfassungswidrig ist.“ Die rechtliche Herausforderung wurde von Mitgliedern der LGBTQ-Gemeinschaft vorgebracht, die argumentierten, dass das Gesetz gegen grundlegende Rechte, einschließlich des Rechts auf Freiheit, verstößt. Die Entscheidung vom Mittwoch wurde von Menschenrechtsgruppen und UNAIDS, der UN-Agentur zur Bekämpfung von HIV/AIDS, begrüßt, die sagten, sie werde Leben retten. Die Maßnahme „wird bedeuten, dass Männer, die Sex mit Männern haben, viel leichteren Zugang zu den Gesundheits- und Sozialdiensten haben werden, die sie ohne Angst vor Verhaftung oder Kriminalisierung benötigen“, sagte Anne Githuku-Shongwe, Regionaldirektorin von UNAIDS. Es liege jedoch noch viel Arbeit vor uns, um Stigmatisierung und Diskriminierung der LGBTQ-Gemeinschaft zu bekämpfen, fügte sie hinzu. Das Urteil fällt in eine Zeit, in der Ostafrika von einer Anti-Homosexuellen-Kampagne erfasst wird, die von konservativen Muslimen und Christen oft gefördert wird. In Kenia und Tansania bleibt homosexueller Sex nach kolonialen Gesetzen strafbar und kann mit Gefängnisstrafen von bis zu 14 Jahren geahndet werden. Verurteilungen sind jedoch selten, und trotz der rechtlichen Bedrohungen gegen Homosexualität dürfen Homosexuellenrechtsgruppen in Kenia operieren, im Gegensatz zu benachbarten Ländern wie Somalia. Im Mai verabschiedete das Parlament Ugandas ein umfassendes Anti-Homosexuellen-Gesetz, das strenge neue Strafen für gleichgeschlechtliche Beziehungen vorsieht. Das Gesetz – eines der härtesten seiner Art weltweit – enthält Bestimmungen, die „verschärfte Homosexualität“ zu einem potenziell kapitalen Verbrechen machen und Strafen für einvernehmliche gleichgeschlechtliche Beziehungen von bis zu lebenslanger Haft vorsehen. Mauritius ist eine Mischung aus Religionen, etwa die Hälfte der 1,3 Millionen Menschen sind Hindus, knapp ein Drittel Christen und der Rest Muslime

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Mauritius repeals colonial-era law against gay sex

The top court in Mauritius has decriminalised gay sex in a landmark ruling hailed as a win for the Indian Ocean island nation’s LGBTQ community. The remote paradise island popular with holidaymakers has a reputation for tolerance and has held gay events in the past. But a British colonial-era law dating back to 1898 penalised anyone convicted of sodomy with up to five years in jail. “Section 250 was not introduced in Mauritius to reflect indigenous Mauritian values but was inherited as part of our colonial history from Britain,” a two-judge bench of the Supreme Court ruled Wednesday. “We, accordingly, declare that section 250(1) of the Criminal Code is unconstitutional.” The legal challenge was brought forward by members of the

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