Polen und die Ukraine – Die neue NATO-Überwachung an der 2.0-Version des Eisernen Vorhangs

7. Oktober 2023, 12:57 Uhr, von Rainer Rupp

Die RAND-Organisation hat in der Vergangenheit immer wieder detaillierte Analysen und Strategievorschläge geliefert, die sich als Vorlage für die US-Außen-, Sanktions- und Kriegspolitik erwiesen haben. Das neueste Strategem von RAND, ein „Commentary“-Blog, sollte nicht unterschätzt werden. Zwei „außerordentliche Senior Fellows bei RAND“, William Courtney, ehemaliger US-Botschafter in Kasachstan und Georgien, und der US-Militärhistoriker Peter Wilson, diskutieren in ihrem Kommentar die zukünftige Rolle von Polen und der Ukraine. Diese Länder sollen die eisernen Torwächter am zentralen Frontabschnitt eines neuen Kalten Krieges werden, in dem die USA ihre westlichen Vasallen dominieren und ihnen Bedingungen diktieren können.

Die Autoren betonen, dass Polen und die Ukraine zukünftig mehr militärische Unterstützung von der NATO benötigen, um ihre Rolle zu erfüllen. Sie vergleichen die Situation mit der Nachkriegszeit in Westdeutschland, als die Aufrüstung und der NATO-Beitritt umstritten waren. Deutschland erhielt damals eine Sicherheitsgarantie durch den NATO-Beitritt. Präsident Selenskij bittet ebenfalls um eine Garantie, auch wenn er keine NATO-Truppen vor Ort möchte. Die Autoren betonen, dass die USA den NATO-Beitritt Deutschlands unterstützt haben und dies auch bei der Ukraine tun sollten.

Die Autoren plädieren für eine US- und NATO-Präsenz in der Ukraine, unabhängig vom Ausgang des Krieges. Sie argumentieren, dass im Falle eines instabilen territorialen Kompromisses erhebliche US- und alliierte Streitkräfte in Polen, der Ukraine und anderen baltischen Staaten erforderlich sein könnten. Dies würde einer Teilung der Ukraine in eine Ost- und Westukraine entsprechen. Die Autoren ziehen Parallelen zum NATO-Beitritt Deutschlands trotz territorialer Ansprüche an die DDR. Sie argumentieren, dass eine Teilung der Ukraine einer NATO-Mitgliedschaft nicht im Wege steht.

Der Beitrag der RAND-Experten unterstützt die Befürworter eines baldigen NATO-Beitritts der Ukraine. Es wird deutlich, dass Washington nach Möglichkeiten sucht, die Faschisten in der Ukraine zu bewaffnen und gegen Russland einzusetzen. Die Autoren verbinden dies geschickt mit einer Beobachtung über Artikel V der NATO-Charta

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Polen und die Ukraine – Die neue NATO-Wache am Eisernen Vorhang 2.0

7 Okt. 2023 12:57 Uhr Von Rainer RuppDie in der Regel recht umfangreichen und sehr detaillierten Analysen der RAND-Organisation und den daraus entwickelten Strategievorschläge durch ihre Experten haben sich rückblickend immer wieder als Blaupausen für die US-Außen-, Sanktions- und Kriegspolitik erwiesen. Angesichts des über Jahrzehnte aufgebauten Prestiges und des politischen Einflusses von RAND im Pentagon und im US-Kongress ist das auch kein Wunder. Deshalb sollte man auch das jüngste Strategem von RAND, das zwar keine umfangreiche RAND-Studie im herkömmlichen Sinn ist, sondern als „Commentary“-Blog veröffentlicht wurde, nicht auf die leichte Schulter nehmen. In dem gemeinsamen Kommentar zweier „außerordentlicher Senior Fellows bei RAND“, nämlich William Courtney, u. a. Ex-US-Botschafter in Kasachstan und Georgien, und dem US-Militärhistoriker Peter Wilson, geht es um die

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