Ist die sowjetische Selbstzensur nach Großbritannien gekommen

Im Spectator zieht Heli-Liis Võrno Parallelen zwischen ihrer Erziehung im sowjetischen Estland und der heutigen britischen Gesellschaft und stellt fest, dass Großbritannien zunehmend Erinnerungen an das System weckt, von dem sie dachte, es für immer hinter sich gelassen zu haben. Hier ist ein Auszug: Als das sowjetische System in meinem Heimatland Estland fiel, war ich 17 Jahre alt. Ich hatte all diese Jahre damit verbracht, die Hauptregel für das Überleben in der UdSSR zu beherrschen: Man brauchte zwei separate Identitäten. Eine war für zu Hause und diejenigen, denen man vertraute, die andere für öffentliche Orte: Wir wussten, dass man vor Außenstehenden oder bestimmten Verwandten einfach nicht über bestimmte Themen sprach. Wenn man die Regeln befolgte und die beiden Identitäten auseinanderhielt, konnte man überleben und sogar erfolgreich sein. Aber wenn man die beiden Welten vermischt hat, war man verloren. … Ich kam 2011 nach Großbritannien, nach einem Jahrzehnt in Asien, und war voller Zuversicht, dass ich in eine weitere freie Gesellschaft eintrete. Ich konnte vernünftigerweise sagen, was ich wollte, zu wem ich wollte. Das Halten unterschiedlicher Meinungen, post-sowjetisch, war kein Problem: Wir würden diskutieren und mit einem Kompromiss enden oder einfach vereinbaren, uns nicht einig zu sein. Doch immer mehr erinnert mich Großbritannien an das System, von dem ich dachte, es für immer hinter mir gelassen zu haben. Natürlich wird es diesmal nicht Kommunismus genannt, sondern verschiedene Namen wie „Vielfalt“, „Gleichheit“, „Inklusion“, „Multikulturalismus“. Genau wie der Kommunismus nimmt es die Ideale der Brüderlichkeit des Menschen auf, fügt aber andere aus der westlichen individualistischen Tradition hinzu – LGBTQ-Rechte, offene Grenzen, MeToo (ein vollständiges Pantheon wird immer komplexer und kann Sie bei jeder Gelegenheit in die Irre führen). Wie der Kommunismus präsentiert es viele Ideale, die auf den ersten Blick schwer zu widersprechen sind: Gleichberechtigung der Geschlechter und verschiedener Rassen zum Beispiel – und konstruiert dann eine Art säkulare Religion daraus. … Wie in der UdSSR gibt es auch hier das Problem mit der Sprache und der Realität, die sie verbirgt. „Demokratie“ in der UdSSR bedeutete oft die Verpflichtung, für einen einzigen Kandidaten zu stimmen, der für Sie von der Partei ausgewählt wurde. „Herrschaft des Proletariats“ bedeutete die Herrschaft einer kleinen Gruppe hochrangiger Parteiarbeiter. Ebenso bedeutet „Inklusivität“ im Neusprech des Westens, sicherzustellen, dass jeder, der anderer Meinung ist, nicht einbezogen wird. „Vielfalt“ bedeutet eine abtötende Gleichförmigkeit des Denkens. Und „Gleichheit“ bedeutet oft, eine Gruppe schamlos gegenüber einer anderen zu bevorzugen. Lohnt sich, vollständig zu lesen

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Has Soviet Self-Censorship Come to Britain?

In the Spectator, Heli-Liis Võrno draws parallels between her upbringing in Soviet-era Estonia and contemporary British society, noting that Britain is beginning to evoke memories of the system she thought she had left behind for good. Here’s an excerpt: When the Soviet system fell in my native Estonia I was 17 years old. I’d spent the entirety of those years mastering the main rule for surviving the USSR: you needed two separate identities. One was for home and those you trusted, the other for public places: We knew that in front of outsiders or certain relatives, you simply didn’t speak about some topics. If you followed the rules and kept the two identities apart, you could survive and even prosper.

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