Bayern-Hessen: Die Bundestags-Nachwahl 2023
Nehmen wir nach den gestrigen Wahlen das fiktive Bundesland Bayern-Hessen als Beispiel, sehen wir, dass das „Ampel“-Trio stark geschwächt wurde: Im Vergleich von 2021 zu 2023 um 18,2 Prozent. Besonders stark verloren hat die SPD, ihr Stimmenanteil hat sich halbiert. Stellen wir uns vor, Bayern-Hessen wäre ein neues Bundesland, dann stellt es mit 13,7 Millionen Wahlberechtigten knapp ein Viertel aller Wahlberechtigten in Deutschland dar. Am 8. Oktober 2023 haben die Parteien in Bayern-Hessen bei der Landtagswahl bzw. am 26. September 2021 bei der Bundestagswahl wie folgt gewählt: Die Union hat sich im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 deutlich verbessert, um 7,4 Prozent. Die Grünen stehen vergleichsweise stabil da. Das „Ampel“-Trio wurde insgesamt stark geschwächt. Die SPD hat ihren Stimmenanteil halbiert, die FDP wurde stark reduziert. Die AfD und die Freien Wähler sind die Gewinner.
Die AfD hat im Vergleich von 2021 zu 2023 deutlich zugelegt und ist in Bayern die drittstärkste Partei geworden. In Hessen ist sie von Haus aus die zweitstärkste Partei. Die Freien Wähler sind in Bayern Nutznießer ihres Opferstatus und haben in Hessen knapp den Einzug in den Landtag geschafft. Bundesweit sind die Freien Wähler jedoch keine Größe. Es bleibt spannend, wie sich die Lage auf Bundesebene weiterentwickelt und welche Konsequenzen aus dieser „kleinen“ Bundestagswahl gezogen werden. Die Fragen nach den hergebrachten Vorteilen für die AfD, der Unions-Strategie gegenüber der AfD, der Kanzlerkandidatur der Union, dem Zustand der SPD und der Bedeutung der FDP werden aufgeworfen. Es ist wichtig, dass die etablierten Parteien erkennen, dass die abwertende Etikettierung der Wähler von AfD und FW als Wähler „populistischer Protestparteien“ nicht mehr funktioniert. Diese Wählergruppen sind mittlerweile zu groß, um sie zu vernachlässigen. Mit einer Fortsetzung der „Ampel“-Politik und der „Brandmauer“-Politik der Union wird diese Gruppe noch größer werden
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Bayern-Hessen: Die kleine Bundestagswahl 2023
Nimmt man sich nach den gestrigen Wahlen das fiktive Bundesland Bayern-Hessen vor, sieht man, dass das „Ampel“-Trio gewaltig geschröpft worden ist: im Vergleich 2021/2023 um 18,2 Prozent. Sehr stark verloren hat in diesem Vergleich die Kanzler-SPD, ihr Stimmenanteil hat sich halbiert. IMAGO / Bihlmayerfotografie Wir tun mal so, als wäre Bayern-Hessen ein neues Bindestrich-Bundesland, und stellen fest, dass dieses Bindestrich-Bundesland mit 13,7 Millionen Wahlberechtigten 22,7 Prozent und damit ein knappes Viertel aller 60,4 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland stellt. Nun hat dieses fiktive Bindestrich-Bundesland am 8. Oktober gewählt. Von den 13,7 Millionen Wahlberechtigten in „Bayern-Hessen“ (die Wahlbeteiligung lassen wir außen vor) sind 68,6 Prozent Bayern und 31,4 Prozent Hessen. Rechnen wir auf dieser Basis weiter, dann haben die Parteien in diesem