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Einer von zwölf Lehrern hat keine grundständige Ausbildung als Lehrer

Published On: 12. Oktober 2023 12:52

Der Mangel an Lehrern war vorhersehbar. Es hätte schon lange Maßnahmen geben können, um dem entgegenzuwirken: Über den Bedarf hinaus einstellen, den Lehrerberuf attraktiver machen, mehr Ausbildungskapazitäten schaffen. Diese Lösungen gelten auch heute noch. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat gerade bekannt gegeben: Jede zwölfte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen war im Schuljahr 2021/2022 ein Quer- oder Seiteneinsteiger. Das bedeutet konkret für den allgemeinbildenden Bereich (ohne berufsbildende Schulen): Rund 60.800 der insgesamt 709.000 Lehrkräfte hatten 2021/2022 keine anerkannte Lehramtsprüfung. Im Schuljahr 2011/2012 hatten rund 39.300 der damals insgesamt 669.800 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen keine solche Qualifikation. Das heißt: Der Anteil der Seiten- und Quereinsteiger unter den Lehrern allgemeinbildender Schulen wächst. Waren es im Schuljahr 2011/2012 noch 5,9 Prozent der Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung, so ist dieser Anteil im Schuljahr 2021/2022 auf 8,6 Prozent gestiegen. Eine Änderung zum Besseren ist nicht in Sicht, denn die Zahl der Lehramtsabsolventen ist binnen zehn Jahren um 10,5 Prozent gesunken, ebenso ist im gleichen Zeitraum die Zahl der Anfänger in Lehramtsstudiengängen um 7,0 Prozent zurückgegangen. Als Seiteneinsteiger und Quereinsteiger bezeichnet man Lehrer, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des sogenannten Vorbereitungsdienstes (Referendariat) in den Schuldienst übernommen werden. Letzteres allerdings müssen Quer- und Seiteneinsteiger absolvieren – zum Teil auch in verkürzter Dauer. So weit die Lage. Nun: Gewiss sind unter diesen Seiten- und Quereinsteigern fachliche und pädagogische Talente, die durchaus interessante und wichtige Erfahrungen von außerhalb in die Schule einbringen können. Und dies vielfach auch tun. Wenn die Bildungsnation nicht noch weiter abstürzen soll, dann brauchen die Schulen all diese Seiten- und Quereinsteiger. Denn die Alternative wäre alles andere als berauschend: Es müsste das Unterrichtsangebot gekürzt werden. Dann aber gute Nacht, Deutschland! Denn die aktuelle Misere bei der Lehrerversorgung zeigt, wie sehr die Politik die Schulen vernachlässigt hat. Die Folgen kann man am Bildungsniveau der jungen Leute ablesen. Letzteres ist freilich auch Folge ideologischer Verirrungen in der Schulpädagogik. In Sachen Lehrerbedarf eine ganz persönliche Erfahrung: In ehrenamtlicher Funktion habe ich öffentlich vor 22 Jahren vor einem heraufziehenden Lehrermangel gewarnt. Schulminister, mit denen ich meine damalige Analyse und meine Forderungen austauschen konnte, meinten – quer durch die Parteien: Herr Kraus, Sie haben vollkommen Recht. Dann aber kamen als Antwort auf meine vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen die klassischen Killerargumente: Der Koalitionspartner macht nicht mit. Der Ministerpräsident macht nicht mit. Der Finanzminister macht nicht mit. Und denken Sie an die Staatsverschuldung! Ich hatte damals unter anderem vorgeschlagen: Über den Bedarf hinaus einstellen! Den Lehrerberuf materiell mit Aufstiegsmöglichkeiten attraktiver machen! Eine Werbekampagne unter Abiturienten starten! Mehr Ausbildungskapazitäten in der ersten (Studium) und zweiten (Referendariat) Phase der Lehrerbildung schaffen! Personalpolitisches Versagen der Politik Jetzt haben wir den Salat. Warum? Weil die „hohe“ Politik nicht über den Tellerrand einer vier- bzw. fünfjährigen Legislaturperiode hinausschaut. Weil das Gerede von „Investition in junge Köpfe“ und von „unserem einzigen Rohstoff Bildung“ eben Sonntagsgerede ist. Aber nachhaltige Personalpolitik? Null! Dabei ist der Personalbedarf der Schulen anders als in der freien Wirtschaft recht gut prognostizierbar. Die entscheidenden Bedingungsgrößen sind zum Teil auf mehrere Jahrzehnte hinaus bekannt, nämlich die Altersstruktur der aktiven Lehrerschaft und zumindest auf ein Jahrzehnt hinaus die Zahl der Schüler. Zum Beispiel sind der Gymnasiast/Mittelschüler/Realschüler/Gesamtschüler des Jahres 2033 und der Berufsschüler des Jahres 2039 jetzt schon geboren. Hier muss sich die Politik Versäumnisse vorrechnen lassen: Sie rettete sich mit Tricks über einen Mangel an Lehrern hinweg. Die Kürzung der Wochenstundentafel um eine Stunde verschleiert beispielsweise drei Prozent des Unterrichts- und Lehrerbedarfs, die wiederholt praktizierte Erhöhung der wöchentlichen Unterrichtsmaße der Lehrer um eine Stunde retuschiert rund vier Prozent des Unterrichtsbedarfs. Diese „Tricks“ waren bald ausgereizt. Auf lange Sicht müssen die Maßnahmen angelegt sein. Das heißt, der Lehrerberuf muss offensiv als attraktiv unter Abiturienten dargestellt werden. Wobei klar ist, dass der hier erzielte Zuwachs an Aspiranten erst rund sieben bis acht Jahre später in der Schule ankommt. Also hoffen wir auf das Jahr 2030! Bis dahin aber ist eine weitere Schülergeneration vernachlässigt worden. Besser größere Klassen als Unterrichtsausfall! Programme für Seiten- und Quereinsteiger: Ja, man braucht sie. Eine bestimmte Maßnahme indes dürfte kurzfristig den größten Effekt haben. Da wagt sich indes keiner heran, weil man die heftige Kritik der Lehrerschaft befürchtet. Konkret: Klassen sollten schon auch über 25 oder 28 Schüler groß sein dürfen. Vor 30 Jahren gab es 35- und 40-köpfige Klassen. Das ist nicht so lange her. Klar, die Schülerschaft heutzutage ist schwieriger, unkonzentrierter, chaotischer geworden. Aber

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Jeder zwölfte Lehrer ist kein grundständig ausgebildeter Lehrer

Der Lehrermangel war absehbar. Dabei hätte man schon lange gegensteuern können: über den Bedarf hinaus einstellen, den Lehrerberuf mit Aufstiegsmöglichkeiten attraktiver machen, mehr Ausbildungskapazitäten schaffen. Diese Rezepte gelten auch heute noch. IMAGO / Michael Weber Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat soeben bekanntgegeben: Jede zwölfte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen war im Schuljahr 2021/2022 Quer- oder Seiteneinsteiger. Konkret heißt das für den allgemeinbildenden Bereich (ohne berufsbildende Schulen): Rund 60.800 der insgesamt 709.000 Lehrkräfte dort hatten 2021/2022 keine anerkannte Lehramtsprüfung. Im Schuljahr 2011/2012 hatten rund 39.300 der damals insgesamt 669.800 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen keine solche Qualifikation gehabt. Das heißt: Der Anteil der Seiten- und Quereinsteiger unter den Lehrern allgemeinbildender Schulen wächst. Waren es im Schuljahr 2011/2012 noch 5,9 Prozent der Lehrkräfte ohne

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