Wie eine Junghans-Uhr beinahe das Leben einer „Landshut“-Geisel forderte

Vor genau 46 Jahren wurden 91 Geiseln in Mogadischu von einem palästinensischen Terror-Kommando befreit. Jürgen Vietor überlebte nur knapp. Die Geiseln waren in der Lufthansa-Maschine „Landshut“ gefangen, die von einem Spezial-Kommando der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ entführt worden war. Die Entführer wollten die Freilassung von RAF-Terroristen und palästinensischen Gefangenen erreichen. Mein Schwager Jürgen Vietor war einer der befreiten Geiseln und trug eine Armbanduhr der Marke „Junghans“, die beinahe zu seinem Verhängnis geworden wäre. Die Entführer hielten das Logo der Uhr für einen David-Stern und wollten ihn deshalb exekutieren. Letztendlich wurde er jedoch verschont, da er als Copilot der Maschine noch nützlich sein könnte. Die Uhr musste er jedoch zertreten.

Die Entführung der „Landshut“ verdeutlicht den tiefen Juden-Hass, der damals bei den Palästinensern herrschte. Die Entführer waren junge Menschen, die von Kindesbeinen an indoktriniert wurden. Heutzutage sind es immer noch junge Leute, die Menschen entführen und erschießen. Nach der Entführung ersetzte Junghans die Uhr meines Schwagers und änderte das Logo, um eine Verwechslung mit einem David-Stern zu vermeiden. Es gibt eine Website, die die Ereignisse der Entführung dokumentiert, und der WDR hat eine zweiteilige Doku erstellt, in der die Auswirkungen auf die Geiseln und ihr traumatisiertes Leben beleuchtet werden. Mein Schwager Jürgen Vietor hat an dieser Doku mitgewirkt.

Foto: Junghans

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Wie eine Junghans-Uhr einer „Landshut“-Geisel fast das Leben kostete

Von Marcus Pistorius. Genau heute vor 46 Jahren: 91 Geiseln wurden in Mogadischu aus den Klauen eines palästinensischen Terror-Kommandos befreit. Jürgen Vietor überlebte nur knapp. Eine Junghans-Uhr wäre ihm beinahe zum Verhängnis geworden. Genau heute vor 46 Jahren – am 18. Oktober 1977 – wurden die 91 Geiseln in der Lufthansa-Maschine „Landshut“ befreit. Ein vierköpfiges Spezial-Kommando der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ hatte sie entführt, um die in Stammheim einsitzenden RAF-Terroristen sowie zwei in der Türkei einsitzende Palästinenser aus der Haft freizupressen. Ich war damals 16 Jahre alt und kann mich noch sehr gut daran erinnern, da einer der von der deutschen Sondereinheit „GSG 9“ befreiten Geiseln mein Schwager Jürgen Vietor war. Ein Detail ist mir aus seinen späteren Erzählungen besonders haften

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